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Osterburken: Bauunternehmen Heizmann gibt jungen Handwerkern Starthilfe

Im Business-Park in Adelsheim errichtet das Unternehmen einen Handwerkerhof für junge Handwerksmeister. So soll der erste Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert werden.

Von 
Nicola Beier
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Im Business-Park in Adelsheim baut die Firma Heizmann aus Osterburken einen Handwerkerhof für Start-ups. © Nicola Beier

Osterburken/Adelsheim. Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden. Dieses Problem spürt auch die Firma Jörg Heizmann Bauunternehmung aus Osterburken. Immer weniger Bewerber für (Ausbildungs-)Stellen verzeichnet die Firma. Und deshalb hat sie einen neuen Ansatz, um das Problem des Nachwuchsmangels zu lösen und den Trend womöglich sogar umzukehren: Heizmann baut im Business-Park in Adelsheim einen Handwerkerhof, speziell für junge Handwerkermeister, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen.

„Die Idee dazu hatte mein Mann bereits vor einigen Jahren“, erklärt Birgit Heizmann im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Das Unternehmen ist mit seinen Projekten deutschlandweit unterwegs. So hat Geschäftsführer Jörg Heizmann gerade in städtischen Regionen von Bauprojekten erfahren, durch die der Nachwuchs gefördert wird und ihm bezahlbare Werkstätten und Büros zur Verfügung gestellt werden. „Das gibt es dort tatsächlich sehr oft“, informiert Birgit Heizmann. Im Neckar-Odenwald-Kreis ist so etwas bisher allerdings selten.

Planungen für den Handwerkerhof starteten 2021

Und genau das möchte das Bauunternehmen aus Osterburken ändern: „Wir haben 2021 angefangen, an den Plänen zum Handwerkerhof für Start-ups zu arbeiten“, erklärt Heizmann. Im September 2024 war Spatenstich, Richtfest wurde im Juni gefeiert. Momentan wird am Innenausbau gearbeitet. So werden unter anderem die Leitungen für Elektrik, Sanitär und Heizung verlegt. Mit der Fertigstellung rechnet Heizmann im Frühjahr 2026.

Momentan befindet sich der Handwerkerhof noch im Bau. Künftig sollen dort aber unter anderem neun Hallen mit angrenzenden Lagerräumen entstehen. © Nicola Beier

Auf insgesamt 1.500 Quadratmetern Nutzfläche entstehen bis dahin im Erdgeschoss neun Halleneinheiten für unterschiedliche Gewerke, die jeweils über große Tore für die Anlieferung verfügen, zugehörige Lagerräume sowie einen gemeinsamen Sanitärbereich mit Dusche und eine Küche. Im oberen Stockwerk sind zwölf Büroräume in unterschiedlichen Größen sowie eine Betriebswohnung zu finden. Auf dem Hof vor dem Gebäude ist genug Platz für die Anlieferung sowie für rund 20 Pkw-Stellplätze. Geplant hat das Gebäude Architekt Berthold Nohe.

Leere Arbeitsflächen, die später gemietet werden können, reichen aber nicht aus, wenn die Technik für das jeweilige Gewerk mit Hard- und Software nicht angeschlossen werden kann. Dafür verlegt Heizmann die notwendigen Leitungen. „Da geht es um viel Geld für Investitionen, das man am Anfang seiner Karriere nicht unbedingt zur Verfügung hat“, versetzt sich Birgit Heizmann beim Gang über die Baustelle in die jungen Handwerksmeister hinein.

Anfragen gehen bereits jetzt bei Heizmann ein

Insgesamt will das Bauunternehmen es jungen Handwerkern so leicht wie möglich machen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. „Mit bezahlbaren Mieten für ihr Start-up“, sagt Heizmann. Anfragen hat die Firma bereits einige erhalten. Und da geht es nicht immer nur um die groben Gewerke. Auch ein Friseur habe bei Heizmann nach einem Büro gefragt. Vergeben seien die einzelnen Hallen und Büros aber noch nicht. „Wir sammeln alle Anfragen zunächst und werden sie uns ansehen, wenn der Handwerkerhof fertig ist“, beschreibt Heizmann das weitere Vorgehen. Zunächst gehe es nämlich darum, das Projekt bekanntzumachen. Eine Frist, wie lange die Handwerker dann in den Räumen bleiben dürfen, wolle Heizmann den künftigen Mietern nicht geben. „Wenn die Person sich nicht vergrößern will, kann es sein, dass die Räume hier absolut ausreichen“, überlegt Heizmann. Dann könne der Mieter so lange bleiben, wie er möchte.

Die große Hoffnung, die Heizmann mit dem Projekt verfolgt, ist, wieder mehr Handwerker in die Region zu holen, beziehungsweise sie hier zu halten. Und natürlich bestehe später auch die Möglichkeit zu Kooperationen. „Da ist alles möglich“, so Heizmann. Und noch einen weiteren Vorteil bietet der Handwerkerhof: Der Austausch verschiedener Gewerke untereinander ist automatisch gegeben, wenn die Arbeitsflächen und Büros direkt nebeneinander liegen. So können direkt vor Ort, quasi von Hallentor zu Hallentor, Ideen besprochen und sich gegenseitig unterstützt werden.

Im Obergeschoss ist Platz für Büroräume. © Nicola Beier

Wer sich für Arbeitsflächen beim Handwerkerhof interessiert, kann eine Mail an info@heizmann-baut.de senden.

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