Santiago/Adelsheim. Das Komitee der chilenischen Kunstkritiker überreichte am Dienstag, 14. Januar, in Santiago die Preise für die besten Werke des Jahres 2018. In der Kategorie „Visuelle Kunst“ erhielt die Ausstellung „Los Muros de Chile“ des Videokünstlers Louis von Adelsheim den Preis für die beste internationale Kunstausstellung.
Diese Auszeichnung, die zu den wichtigsten des Landes gehört, hat der Künstler bereits vor sechs Jahren für die im selben Museum gezeigte Werkschau „Movimientos“ erhalten.
„Die Mauern von Chile“ wurde zwischen April und Juni 2018 im Museo de Arte Contemporáneo in Santiago gezeigt. Thema der Videoinstallationen in der großen Eingangshalle und elf Sälen des Museums war der chilenische Strafvollzug.
Louis von Adelsheim fand für die Lebensrealität der Häftlinge, ihrer Opfer und Angehörigen so beklemmende wie poetische Bilder. Neben Zerstörung und Gewalt fehlen aber auch hoffnungsvolle Ausblicke nicht.
Der Präsentation gingen jahrelange Recherchen, Dreharbeiten im Gefängnis von Valparaiso und Filmaufnahmen von realen und inszenierten Ereignissen voraus.
Entscheidenden Anteil an der Konzeption hatte die chilenische Dichterin Andrea Brandes, die mit dem Thema nicht zuletzt durch die von ihr seit Jahren veranstalteten Literatur-Workshops mit Häftlingen vertraut ist.
Die Ausstellung wurde von Diskussionsveranstaltungen und Seminaren begleitet, löste einen anhaltenden und nachhaltigen Diskurs über das Thema unter Politikern und in zentralen sozialen Institutionen des Landes aus und hat das Interesse und die Begeisterung von mehr als 20 000 Besuchern gefunden. So durfte Louis von Adelsheim, der hierzulande nicht zuletzt wegen seiner „Adelsheim leuchtet“-Ausstellungen bekannt ist, einmal mehr einen großen internationalen Erfolg feiern. Albrecht Schneider
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