Adelsheim/Osterburken. Mehr als 180 Jahre stand die stolze Eiche mit überdurchschnittlich langem Stamm und einer riesigen Baumkrone im Wald des Adelsheimer Stadtteils Leibenstadt. Jetzt liegt der 4,5 Festmeter umfassende, mehr als elf Meter lange und rund 4,5 Tonnen schwere „Bilderbuch-Stamm“ auf dem Wertholzplatz bei Osterburken.
Bei der Wertholzversteigerung erbrachte er ein Rekordergebnis von mehr als 11 000 Euro. Damit war es die teuerste Eiche auf dieser Submission. Gekauft hat sie ein Unternehmer aus den Niederlanden.
Das Eichenholz wird nun zu hochwertigem Furnier verarbeitet. Bevor der Abtransport erfolgt, trafen sich Bürgermeister Wolfram Bernhardt, Rechnungsamtsleiter Rainer Schöll und Revierleiter Ralph Melzer am Wertholzplatz, um sich den Stamm nochmals anzusehen, denn: Einen solchen Baum gab es im Leibenstadter Wald noch nicht.
Wie Melzer sagte, wusste er, dass dieses „edle“ Teil bei der Versteigerung mit vorne dabei sein würde. Dass er aber so erfolgreich gehandelt wurde, hat ihn dann doch überrascht.
Die Eiche ist rund 180 Jahre alt, wie an den Jahresringen deutlich zu erkennen ist. Nach einem schnelleren Wachstum in der Jugendzeit wurde sie langsam und stetig immer stärker – dies belegt der enge und gleichmäßige Jahrringaufbau.
Sicher ist, dass sie von mehreren Förstergenerationen immer sehr gut gepflegt wurde, sonst hätte sie diese lange Lebensdauer bei diesen Wit-terungseinflüssen nicht überstanden. Ob die Eiche vor 180 Jahren gepflanzt wurde oder durch „Wildwuchs“ aufgegangen ist, lässt sich, wie Revierleiter Melzer sagte, heute selbstverständlich nicht mehr feststellen. Sie habe aber sicherlich ei-nige „Stürme“ überlebt.
„Schon mehrere Jahre ging ich an diesem gewaltigen Wertholzstamm vorbei“, so Melzer. Dabei habe er sich immer wieder die Frage gestellt: „Sollen wir diesen Baum jetzt ernten oder noch ein paar Jahre zuwarten.“ Für die Stadt Adelsheim brachte die Eiche eine stattliche Summe ein. Im Stadtwald gibt es allerdings, aus wirtschaftlicher Sicht gesehen, kaum noch weitere solcher „Schätze“ mehr. Ein großer Teil der verbliebenen Alteichen bleibe wegen ihrem hohen ökologischen Wert ungenutzt und werde geschützt, so Melzer.
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