Adelsheim. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und die Menschen zieht es ins Freibad. In Adelsheim ist in den vergangenen Tagen schon früh viel los, gerade in den Ferien. Kinder planschen im Becken, springen vom Drei-Meter-Turm und Erwachsene ziehen ihre Bahnen.
Damit niemandem etwas passiert und im Ernstfall jemand da ist, braucht es auch im Adelsheimer Freibad eine Badeaufsicht. Nur dass die in diesem Jahr nicht mehr von Bademeister Thomas Ehrler übernommen wird. Dieser ging 2024 in den Ruhestand (wir berichteten). Seit dieser Badesaison übernimmt Badleiter Michael Pfeiffer die Aufsicht über die Badegäste. Da er zusätzlich aber noch die ganze Organisation rund um den Badebetrieb übernimmt, wird er von Freiwilligen, Mitgliedern der DLRG und Angestellten von „Poseidon Bäderdienste“, einem externen Dienstleister, unterstützt. „Momentan haben wir vier Freiwillige, die bei der Badeaufsicht unterstützen. Dabei ist Freiwilliger eigentlich nicht ganz richtig. Die Personen sind bei der Stadt angestellt, damit sie das Hausrecht ausüben dürfen“, erläutert Bürgermeister Wolfram Bernhardt bei einem Vor-Ort-Termin im Schwimmbad.
So wird die Badeaufsicht in Adelsheim geregelt
Da diese Personen aber natürlich nicht an jedem Tag die Aufsicht übernehmen können, weil sie beispielsweise noch berufstätig sind, muss Michael Pfeiffer immer wieder neue Dienstpläne erstellen. „Personen, die noch berufstätig sind, dürfen nur 30 Stunden in der Woche arbeiten. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben“, erläutert er. Pensionäre dürften 70 Tage im Jahr arbeiten, so Pfeiffer. „Es ist natürlich Gold wert, wenn die Leute flexibel sind und da helfen können“, freut er sich über die Freiwilligen. „Zusätzlich haben wir Mitglieder der DLRG, die die Früh- und Spätschichten am Wochenende abdecken“, erläutert der Badleiter. Auch das sei eine wichtige Unterstützung. Von „Poseidon Bäderdienste“ sei eine Person hauptverantwortlich für Adelsheim. „Antonio macht das wirklich gut. Er ist vier Mal pro Woche hier“, sagt Pfeiffer. Probleme wie Personalmangel habe es bisher noch nicht gegeben. Zur Not sei immer ein Mitarbeiter von „Poseidon Bäderdienste“ eingesprungen.
Es gibt Gespräche zu einer Bademeister-Nachfolge
Bürgermeister Bernhardt ist in großen Teilen zufrieden mit dieser Lösung: „Wenn wir drei Personen zusätzlich hätten, die auf dieser Basis unterstützen, wäre es perfekt. Noch perfekt wäre es allerdings – und da hoffen wir drauf – dass wir mit anderen Gemeinden einen Verbund stricken können, um ganzjährig Personen zu haben, die als Fachangestellte für Bäderbetriebe im Einsatz sind.“ In Ergänzung zum Freibad Adelsheim würde sich da natürlich ein Hallenbad eigenen, in dem die Angestellten dann in den Wintermonaten im Einsatz sind. „Ideal wären drei Angestellte für Bäderbetriebe, die alle Schichten abdecken und trotzdem noch Urlaub nehmen können“, erklärt Bernhardt den Gedanken. Man befinde sich in Gesprächen. „Spruchreif ist aber noch nichts.“
Das müssen Personen mitbringen, die die Badeaufsicht übernehmen
Wer die Badeaufsicht in Adelsheim übernimmt, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen. „Man braucht ein Silber-Abzeichen und einen gültigen Erste-Hilfe-Kurs“, erklärt Achim Bade von der DLRG. Er ist zwei Mal pro Woche als Aufsicht im Adelsheimer Freibad eingesetzt. Während seines Dienstes hat er die Badegäste immer im Blick und übernimmt die Erstversorgung, wenn etwas passiert. Von Bienen- oder Wespenstichen bis hin zu Platzwunden am Kopf und gebrochenen Knochen kann da alles dabei sein.
Am häufigsten kämen Stiche oder Zeckenbisse vor. Die Wasserrutsche hat er aber auch immer Blick. „Wenn die Kinder da Blödsinn machen, gehe ich immer wieder rüber und ermahne sie, wenn es kritisch wird“, erklärt er. Den Rettungsdienst habe er aber auch schon ein paar Mal rufen müssen, zum Beispiel bei gebrochenen Fingern oder wenn ein Kind an der Rutsche hinfällt und sich aufschlägt. Beim wohl kuriosesten Einsatz, den Bade erlebt hat, kam sogar der Rettungshubschrauber und landete nahe dem Freibad auf einer Wiese. „Da hatte sich ein Kind den Unterkiefer gebrochen“, blickt er zurück. Dass eine Person tatsächlich im Wasser in Not gerät, komme selten vor. „Aber wenn es passiert, muss schnell gehandelt werden“, sagt Bade.
In dieser Badesaison sei noch nicht viel passiert. Das könnte auch daran liegen, dass die vergangenen Wochen das Wetter nicht so gut war. „Im Juli waren tatsächlich weniger Besucher da als im Vorjahr“, erklärt Bürgermeister Bernhardt. Allerdings sei das eigentlich gar nicht nötig: „Unser Bad wird über eine PV-Anlage geheizt. Wenn die vergangenen Tage also eher schlechtes Wetter herrschte, dann sage ich den Gästen immer, dass sie können trotzdem kommen können“, erklärt Pfeiffer. Denn die Wassertemperatur sei trotzdem angenehm.
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