Adelsheim. Die Freude bei Michael Fink, dem Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft, und Bürgermeister Wolfram Bernhardt war am Freitagmorgen groß, als Minister Peter Hauk (MdL) im Versammlungssaal des Adelsheimer Rathauses den Bescheid über rund 488.000 Euro Zuschüssen zum Flurneuordnungsverfahren Adelsheim (B 292) überreichte. Mit dem Geld sollen zwei Multifunktionswege auf Gemarkung Adelsheim ab Herbst umfangreich saniert werden. Die Wege werden vor allem von Radfahrern, Fußgängern und Landwirten genutzt. Der Weg in Richtung Sennfeld ist 800 Meter lang und in Richtung Osterburken 1,34 Kilometer.
Flurneuordnung eines der „mächtigsten Verfahren“
„Rund ein Vierteljahrhundert dauert das Verfahren mittlerweile“, blickte Bürgermeister Bernhardt bei der Übergabe der Zuschüsse auf das Flurneuordnungsverfahren zurück, in dessen Zuge bereits einige Maßnahmen verwirklicht wurden: nicht zuletzt der Tunnelbau nahe Adelsheim und die Verwirklichung der Umgehungsstraße. „Nun biegen wir auf die Zielgerade ein“, stellte er fest und bedankte sich bei Minister Hauk und dem Land Baden-Württemberg für die Fördergelder. Er sei ein großer Fan des Flurneuordnungsverfahrens, einem der „mächtigsten Verfahren“, die er kenne, um Neustrukturierung zu ermöglichen und dabei die Experten vor Ort einzubeziehen. So könnten Wegeführung und Eigentumsverhältnisse sinnvoll gestaltet werden.
Gemeinde kann durch Verfahren viel Geld sparen
Auch Minister Hauk lobte das Verfahren: „Durch diesen Eingriff soll immer eine Verbesserung der Verhältnisse vor Ort erzielt werden.“ Das habe oberste Priorität. Das mit der Förderung für Adelsheim zwei Radwege saniert würden, sei richtig. „Das brauchen wir, gerade auch mit Blick auf den E-Bike-Boom“, erklärte er. Hauk rückte auch den finanziellen Aspekt eines Flurneuordnungsverfahrens in den Fokus: „Die Gemeinde muss so nur einen Bruchteil dessen bezahlen, was das Vorhaben eigentlich gekostet hätte.“ Das eingesparte Geld könne so in andere Projekt investiert werden.
Das heißt für Adelsheim konkret: Die Gesamtkosten aller Maßnahmen im Zuge des Flurneuordnungsverfahrens (B 292) liegen bei 6,2 Millionen Euro. Davon sind 78 Prozent förderfähige Kosten. Der Beitrag der Stadt liegt bei rund 570.000 Euro. Vom Regierungspräsidium Karlsruhe stammen rund 2,3 Millionen Euro und aus Bundes- und Landesmitteln gab es rund drei Millionen Euro. Die Verfahrensteilnehmer trugen insgesamt etwa 240.000 Euro bei.
Ganz abgeschlossen ist die Maßnahme noch nicht. Das merkte auch Michael Fink, der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, an: „Mir fällt immer noch ein Weg ein, der in schlechtem Zustand ist“, sagte er schmunzelnd und bedankte sich abschließend für den Zuschuss des Landes. Das tat auch Erster Landesbeamte Björn-Christian Kleih. Er hob hervor, dass durch die Neuordnung immer auch die Lebensqualität vor Ort gesteigert werde.
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