Gemeinderat Adelsheim

Adelsheim: Entscheidung über Diakonie-Pflegeheim vertagt

Von 
Martin Bernhard
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Zwei Ladesäulen – ähnlich wie diese – will das Unternehmen „Netze BW ODR“ in der Oberen Eckenbergstraße aufstellen. Die Stadt hofft auf einen Zuschuss des Landes in Höhe von etwa 9000 Euro. © dpa/ Julian Stratenschulte

Adelsheim. Der Gemeinderat von Adelsheim hat die Entscheidung über den Bebauungsplan für das geplante Pflegeheim der Johannes-Diakonie vertagt. Der zuständige Architekt soll zunächst das Projekt dem Gremium vorstellen. Zentrale Tagesordnungspunkte waren auch die Anschaffung von Ladesäulen, die geplante neue Außendarstellung der Stadt und die Vereinheitlichung der Nutzungsentgelte für öffentliche Gebäude.

Der Bebauungsplan „Sondergebiet Pflegeheim Rittersbrunnenstraße“ soll in der vorliegenden Form zunächst nicht weiterverfolgt werden. Zu Diskussionen führte die Höhe des geplanten Bauwerks. „Das wird ein Wolkenkratzer von 16 Meter Höhe“, kritisierte Stadtrat Harald Steinbach von der Bürgerliste. „Wenn wir den Bebauungsplan so beschließen, können wir das nicht mehr verhindern.“ Oswald Gehringer vom Ingenieurbüro „Sack & Partner“ hatte den Plan präsentiert. Er wies darauf hin, dass der Neubau in einem Abstand von rund 19 Metern zum nächsten Gebäude entstehen soll. Außerdem werde der Bau 50 Zentimeter niedriger als geplant. Darüber hinaus soll eine Loggia die Gebäudefront auflockern. Stadtrat Thomas Funk von den Freien Wählern ist das zu wenig: „Ich hatte gehofft, dass da etwas mehr kommt.“ Bei einer Enthaltung beschloss das Gremium, die Entscheidung über den Bebauungsplan zu vertagen. Die Stadträte wollen mit dem Planer über die Ausführung des Gebäudes sprechen.

Zwei Ladesäulen beschlossen

Dagegen fasste das Gremium den Beschluss, zwei Normalladesäulen der Marke „Technogon“ anzuschaffen und in der Oberen Eckenbergstraße, in der Nähe der Schulen und der Eckenberghalle, aufzustellen. Die Stadt investiert dafür rund 35 000 Euro. Ein Zuschuss des Landes von bis zu 10 000 Euro sei möglich. Nach den Worten von Jonathan Schmidt von dem Unternehmen „Netze BW ODR“, das die Säulen aufstellen und warten wird, werde die Stadt wahrscheinlich einen Zuschuss von etwa 9000 Euro erhalten. Sein Unternehmen wird die Säulen für einen monatlichen Betrag von rund 137 Euro betreiben und warten. Die Stadt wiederum erhalte monatlich pro an den Ladesäulen verkaufter Kilowattstunde einen Betrag von etwa 43 Cent. „Bei drei Stunden Nutzung am Tag dürfte die Stadt einen leichten Gewinn erzielen“, stellte Schmidt in Aussicht. An beiden Ladesäulen werde man auch mit EC- und Kreditkarte bezahlen können.

Neue Außendarstellung

Die Stadt Adelsheim soll eine neue Außendarstellung erhalten, „Corporate Design“ genannt. Die Kosten dafür werden mit dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ finanziert. Die beauftragte Agentur „Chateau Louis“ aus Ludwigsburg informierte über ihre Arbeitsweise und über Referenzprojekte. Geschäftsführer Detlev Bernhart lobte zunächst die gute Arbeit der Gremien und der Stadtverwaltung. „Es fehlt aber an Kommunikation“, stellte er fest. Man müsse die positiven Seiten der Stadt „in die Köpfe“ der Bürger bringen. Dazu bedürfe es „einer Marken-Strategie statt eines Gießkannen-Prinzips“. Er veranschaulichte dies an den Außenauftritten der Kommunen Konstanz, Heilbronn, Loßburg und Albstadt. „Albstadt ist deutlich interessanter geworden“, hatte der damalige Albstadter Bürgermeister Klaus Konzelmann nach der Entwicklung des neuen Corporate Designs in einem Referenzschreiben festgestellt.

In Adelsheim soll der Weg zum neuen Außenauftritt mit einem Strategie-Kreativ-Workshop mit Bürgern am 29. April beginnen. Bis Ende Juli will man die Einzigartigkeit der Stadt herausarbeiten und passende Maßnahmen entwickeln. Der Gemeinderat stimmte der Vorgehensweise der Agentur bei einer Enthaltung zu.

Einheitliche Nutzungsentgelte

Das Gremium beschloss einstimmig, die Nutzungsentgelte für öffentliche Gebäude nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung ab dem 1. Juli zu vereinheitlichen. So würden Feuerwehr, DRK und DLRG als Blaulichtorganisatonen keine Mieten und Nebenkosten in Rechnung gestellt. Sportplätze will die Stadt den Nutzern im Rahmen eines Pachtvertrags zur Verfügung stellen. Als Gegenleistung sollen die Pächter die Plätze pflegen. Die Feuerwehr- und Stadtkapelle sollen keine Mieten für die Nutzung von Probe- und Lagerräumen bezahlen. Auch die Betreiber des Jugendhauses sind von der Miete befreit. Sie müssen nur die Hälfte der Wasserkosten im Alten Bahnhof übernehmen. Wer die Festhalle in Sennfeld nutzt, muss sich künftig pro Stunde mit zwei Euro an den Nebenkosten beteiligen. Die Miete für die Halle liegt bei hundert Euro zuzüglich Reinigungskosten. Für die Eckenberghalle gelten die Preise aus der Benutzungs- und Entgeltordnung. Und örtliche Vereine oder gemeinnützige Organisationen, die das Gemeinschaftshaus „Alter Bahnhof“, das Rathaus Sennfeld oder das Dorfgemeinschaftshaus Leibenstadt nutzen, werden pro Stunde einen Euro für Nebenkosten zahlen müssen.

Generell werde die Stadt mögliche Differenzen zwischen den Einnahmen aus Nutzungsgebühren und den tatsächlichen Kosten als Vereinsförderung ausweisen.

Gemeinderat in Kürze

Die Stadt lässt vom Unternehmen „Netze BW“ eine neue Straßenbeleuchtung auf dem Kommunikations- und Parkplatz in der Oberen Eckenbergstraße für rund 45 000 Euro aufstellen.

Die Erd-, Leitungs- und Straßenbauarbeiten in der Oberen Austraße wird die Firma Konrad-Bau für rund 910 000 Euro übernehmen.

Der Gemeinderat beschloss, einem Gemeindevollzugsbediensteten entsprechende Aufgaben zu übertragen. Die Stadt hatte dazu einen Vertrag mit Osterburken, Rosenberg und Ravenstein geschlossen.

Das Gremium beschloss einstimmig verkaufsoffene Sonntage während des Adelsheimer Volksfestes und des „Adelsheimer Herbstes“.

Die ehemaligen Grundstückseigentümer des Baugebiets „Lange Morgen“ erhalten die zugesagte Nachzahlung in Höhe von acht Euro pro Quadratmeter. Dafür gibt die Stadt insgesamt rund 129 000 Euro zuzüglich Nebenkosten aus.

Die Stadt will eine Absichtserklärung über eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Kommunen Rosenberg, Ravenstein, Seckach und Osterburken unterzeichnen.

Der Rat beauftragte mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit „Gatzanis Verlag & PR-Services“ aus Stuttgart.

Das Eckenberg-Gymnasium darf nach einem Beschluss des Gemeinderats Tische für den Zeichensaal zum Preis von rund 5500 anschaffen. mb

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