So ald wärd kä Kuh im Odäwald! – Leserbriefe zur Glosse „De Kall mähnt“

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De Kall - Autor unserer Mundart-Glosse. © Walter Imhof

Es gibt ein Jubiläum zu feiern. In unserer heutigen Zeitung erscheint die 250. Ausgabe der Kolumne „De Kall mähnt“, die am 11. November 2017 startete. Das ist zwar, auch wenn ich mich morgens manchmal so fühle, kein runder Geburtstag – so ald wärd kä Kuh im Odäwald –, aber ein willkommener Anlass, sich bei den Leserinnen und Lesern zu bedanken. Für Ihre Treue und Ihr Interesse, die Zähigkeit bei der für viele Zungen nicht einfache Lektüre der eigentümlichen Schreibweise, mit der wir die kurpfälzische Mundart aussprachegemäß in ein Schriftbild umsetzen. Seit 2017 „mähnt“ also de Kall dies und jenes, sitzt mit seinen Kumpels Herbert und Günther beim Wirt Werner in „de Wärtschaft“ oder ist auf dem Maimarkt, „de Mess“, in der Straßenbahn, im Schrebergarten, auf der Buga oder auf dem Weihnachtsmarkt für Sie unterwegs. Heute möchte ich Ihnen für Ihre Zuschriften, Anregungen, Vorschläge, Lob und konstruktive Kritik, all die Ideen, zugesandten Mundart-Bücher, Plätzchen und eingereichte Anekdoten, herzlich danken – mit einer kleinen Auswahl Ihrer Zuschriften aus den vergangenen Jahren: von ganzem Herzen: „Døngschää!“

„Wie die Dabbischä“

Lieber Kall,

habe mich wieder sehr über Ihre letzte Kolumne gefreut, weil neue Infos über meine geliebte Wahlheimat! Als wir 1979 nach Mannheim gezogen sind, war die Mess‘ zweimal im Jahr ein „Must Be“. Ich meine mich zu erinnern, dass erzählt wurde, dass die Leute sich früher auf der Mess mit Geschirr eingedeckt haben, es also viel mehr Stände mit Geschirr gab als heute. Stimmt das? Ich habe versucht, zu googeln, aber nichts darüber finden können… Lieber Kall, ich schneide weiterhin Ihre schönen Berichte aus. In meinem Kistchen ist noch viiiel Platz!

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Marie-Luise Wünneberg
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Mannheim
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Unbedingt mitmachen!

Høsch ämol Herr Kall,

Do hodd än Waldshuter Løndrad ä guudi Idee kadde. Ma solld de Dialegde zu mehr Heer- un Sischdbarkeid vahelfe. Un deshalb soll im neggschde Joar än Mundartspreis ins Lewe gerufe wärre. De Preis: sare un schreiwe 50.000 Euro. Do musch ubedingt mitmache. Unn wenn gewinschd, gehsch midm Häbbäd unem Ginda ähna dringe. Proschd!

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Dagmar Achtstätter
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Heddesheim
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Lieber Monnemer Kall,

Sie haben hier in Bensheim wieder drei Menschen glücklich gemacht! Zwei alte Bensemer und eine Eingebürgerte, gebürtige Monnemerin!

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Rosemarie Geiß
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Bensheim
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„Isch bin än Liggäbiesa“

Lieber Kall,

mit Deinem Beitrag sprichst Du mir aus dem Herzen. Was ich so sehr vermisse in unserem scheene Monnem, das ist ein nostalgisches Cafe und ein Wirtshaus mit Charme mitten in der City, am besten auf den Planken. Ein gemütlicher, liebevoll gestalteter Ort, an dem man sich nach einem ausgiebigen Stadtbummel mit Freunden zum Plausch trifft, und hausgemachte Köstlichkeiten genießen kann. Gerne auch mit einer Leseecke versehen, falls die Freunde sich verspäten, und einem Piano samt Pianisten, falls man doch nicht lesen möchte. Wäre das nicht ein Beitrag, um die Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft unserer City zu verbessern, und unser Monnem liebenswert zu gestalten?

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Dagmar Großstück
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Mannheim
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Ein Stück Heimat

Als echte „Mønnemerin“ bin ich 1972 in die Schweiz gezogen. Heute bin ich 74 Jahre alt. Eine gute, alte Bekannte sendet mir immer „De Kall mähnt“. Diese köstlichen Texte haben mich schon oft zum „Tränenlachen“ gebracht. So vor allem die letzten drei ganz besonders. Darum möchte ich ein ganz herzliches Dankeschön an „Ihne Ihrn Kall“ richten. Da lebt für mich das „liebe, alte Mønnem“ wieder auf.

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Ellen Menrath
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Luzern
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„Meischdäns imma nie“

Lieber Herr Kall,

prächtig, prächtig, Ihre Kolumne zum Thema unnötiger Doppelverneinungen. Ich kenne etwa auch Frauen, die setzen sogar eine Dreierkombination ein, wenn sie über ihren Mann sprechen, z.B. „Er ist meistens immer nie da.“ Und das ist oft immer richtig. Weiter so!

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Joachim Schubert
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Mannheim
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Pädagogische Erfolge

Lieber Monsieur Kall,

Ich lebe als Mannheimerin schon seit fast 20 Jahren mit meinem Mann (einem Franzosen) in Frankreich. Er amüsiert sich – natürlich ohne ein Wort zu verstehen – jeden Samstag, wenn ich unseren zweisprachigen Kindern versuche, dank Ihrer Online-Artikel, eine dritte Sprache, also Monnemerisch beizubringen (Do kenn isch nix: „Il faut – Dess muss!“). Bei meiner Tochter gibt es auch schon erste Erfolge zu vermelden: Wenn ich zum Aufräumen des Zimmers mahne, kommt prompt: „Mais non, Maman, c’est dabbisch!!!“

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Bettina Ducret
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Lyon
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Grieß ausm Odewald

Kall, mer grissa Dich herzlisch!

In de Odawälder Zeitung war als nix mehr von Dir zu lesa, awwer jetzt, bass uff, des aller-aller-erschde Mol endlich widdr, seit Woche. Un isch häbs moniert, wie oft, endlisch kummschd Du widdr in unserer Zeitung und mir Zwee frejn uns wie die Schneekönig ! Also Kall – weider so un lass die Muttersproch rauß, mir frejn uns driwwer !

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Regina und Siegfried Brünn
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inzwische beide Hessische Odenwälder
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Ä bissl Häämweh

Liewer Kall,

Immer wenn ich auf Heimatbesuch bei meiner Mutter in Neuostheim bin, profitiere ich von ihrer Zeitung. Sie ist seit Jahrzehnten treue MM-Abonnentin und daher beginne auch ich hier jeden Morgen mit der Zeitung (in den USA ist das nicht so). Ich genieße dann in dieser Zeit deine diversen Kall-Kolumnen. Manchmal, wenn ich wieder drüben „at home“ bin, und dort mal „ä bissl Häämweh“ nach heimatlichen Klängen habe, schaue ich auch von den Staaten aus in die Online-Ausgabe. Äfach schää!

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Christoph Bull
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Los Angeles
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Die Schtadt kehrt famewelt!

Ich genieße als Monnemer jeden Samstag Ihre Kolumne und lese sie meiner Frau (einer Belgierin) am sonntags Tisch vor. Nach knapp 30 Jahren in Monnem wohnt, versteht sie auch fast alles und amüsiert sich köstlich darüber. Aber bei einem Wort mußten wir diesmal kapitulieren: Was bedeutet „famewelt“? Ich hoffe auf Ihre Erklärung... (vermöbelt, verprügelt. Tschuldischung, es hätte „vamewelt“ mit „v“ geschrieben werden müssen“ Anm. d. Red.)
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Marion & Thomas Rochau
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Neggara
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Ein Lied wird gesucht

Lieber Kall, nun liegt schon seit ein paar Monaten ein „De Kall mähnt“-Zeitungsausschnitt auf meinem Schreibtisch mit dem Titel „Ä babbisch Gudsl“. Und genau dieser Titel hat bei mir eine Erinnerung an ein Lied geweckt, dass ich mal im Radio – wahrscheinlich war´s der Bermudafunk – gehört habe, und dessen Titel und Sänger (ich glaube, es war ein Sänger, keine Sängerin – ist lange her) ich gerne wüsste, weil es mir so wahnsinnig gut gefallen hat. Leider erinnere ich mich nur noch bruchstückhaft. Das Lied ist recht getragen in Moll und enthält die Zeilen „Isch du aaa gärn babbisch Gudsl, (...) bisch du aa so gern vunn do?“ Falls das schon ausreicht, und Du das Lied kennst: ich würde mich irre freuen. Dankeschön!

(Isch känns leida a nädd, kønn uns jemand helfä? d. Red.)

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Oliver
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Mannheim
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Ma sinn vielseidisch!

Liewa Kall,isch bin vunn Verne, also vumm Auslønd. Jetzat heed ich do mol e Froog. Du schreibscht: Normalerweis hodd unsann Wärd jo ä guudi Huddl… Nix fa uguud, aaw ba uns iss ä Huddl ä Modoorrädel, also än fahrbarer Unnasatz. Was dä Wänna normalerweis hodd, heeßt ba uns ä „guuri Kuddl“. Orra? Nadierlisch hodd ma die Gschischt wia mol mäana als wie guud gfalle! Alla dønn!
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Iris Bähr
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Viernheim
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Isch habb do mol ä Idee!

Liewer Kall,

ihr ledschdi Idee war mol widder schbitze! Dongschää. Selles Kunschdwerk wärd mol widda ausgschnidde, mer wääß jo nedd, zu was mer so ebbes noch brauche konn.

Zu däre Umbenennung vun Lumbehafä due sich noch gonz annere Meglischkäde uff, wammer beim Pälzisch bleibt. Aus Lumbehafä wärd dann Lumbeloch!?! Schää, gell? Ihne ihr Leserin

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Johanna Schmidt
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ehemalischi Lumbehäfenerin
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Bumm, Batsch unn Päng!

Hallo Kall, was is’n los mit Ihne? Sie ware jo schun efters bissich, aber heit sinn Sie hart am Rand vom Giftische. Also zerscht binn ich mol iwwer die rumänisch Donzmusik gstolbert. Wass hott donn do gstert? Dass die Musik rumänisch war? Warum sinn Sie donn net hie zu denne Männer und hawwe ne mol ihr Leid geklagt. Die hätte sich sicher gfret, dass emol äner mit ne schwetze dut, dass se mol äner zur Kenntnis nimmt un wons a blos iwwer die zu laut Donzmusik is.

Awwer de Hommer kummt donn e paar Zeile weiter unne: „Die Bongart“!!! Kall, was fa ein Deifel hot se donn do geridde? Wie so sinn des Bongart? Ich geh mol defu aus, dass Sie inneme ostännische Haus wohne. Unn wenn des jingere Leit sinn, donn find ich des großartisch, dass die Kinner hawwe. Net wege dem bledsinnische Argument wege de Rente. Wenn die kä Aweit hawwe wonn se groß sinn, oder bloß de Mindeschtlohn krigge, donn macht dess die Rente a net fett. Awwer Kinner sinn doch was wunderbares.

Unn so, wie Sie schreiwe, wärs richtig, dass, wenn se net grad in de Kita odder de Schul „eugsperrt“ sinn, sich außerhalb von denne zwee Orte ruhich und ohne Mucks verhalde zu hawwe. Kall, saag ämol, wo simman donn?

On Ihrer Stell deht ich ma ä paar Blummestreiss besorge und zu denne Familie mit de Kinner gehe und irgend was Glaubbares als Entschuldigung ausdenke. Also, noch emol, normale Kinner als Bongart zu bezeichne geht garnet.

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Rosemarie Franke
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Mannheim
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Gebt ma ä Rezept!

Morsche Kall,

isch les imma voller Begeischterung doi Kolummne. Zum Rezept will isch dir sage, dass ma bei moinere Abbodek (Äskulap-Apotheke) in Monnem-Gaddestadt dess gonz äfach mache konn. Isch fotgrafier des Rezept mit moim Handy un schicks per Whats-App an die Abbodek und frog noch, obs vorretisch ist. Die schreiwä ma donn fascht umgehänd zurick, dass es do is, odder sie misses beschtelle un ich konn dess dann obends abhole. Servis pur. Die Appodek konn isch dir bloss empfehle. Vielleischt wohncht net weit weg defu.

Machs gut un bleib gsund, damit isch noch viel vun der lese konn. Isch ärger misch, dass ich net doi gonze Somstagskolummne von Onfong o, uffghobe hab. Monschmol is ma halt ä bissel dabbisch... Alla machs gud

Doi dreie Leserin Rena

PS: Es war total ostrengend uff Monnemerisch zu schreiwe.

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Renate Dauven
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Mannheim
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Isch krigg Platzøngschd!

Liewer Kall,

des war mol widder zwee Dabbische, än Gedonge. Isch bin in letschder Zeit, Donk 9€ Ticket oft om Hauptbohnhof Süd. Der Platz iss mer do gar net so uffgfalle, weil isch´s meischdens eilisch hab noch die Bohn zu krigge. Was mer awwer uffgfalle iss, die Wege sinn wie aus’m Compjuderspiel.

Wer plont’n sowas? Bestimmt iss der noch nie zu Fuß gonge. Wenn’de von de Bohnhofsunnerfiehrung Rischdung Stroßebohnhaldestell willscht, muschd drei Stroße iwwerquere unn än Slalom laafe, dass der’s schwindlisch werd. Des iss mit Gepäck bestimmt noch viel schäner.

Die Radfahrer hawwe de direkte Weg, was logisch iss, bestimmt wolle mehr Raffahrer zu de Stroßebohn, wie Fußgänger (Ironie). Der Erfolg iss, dass die Fußgänger uffm Radweg laafe, weil’s äfach bequemer iss. Dass die Radfahrer sich uffrege iss a klar. Des wollt isch dir schon a gonze Weil schreiwe, unn wie isch heit doi Kolumne gelese hab, iss mer’s widder oigfalle. Vielleischt sollt ma denne Stroßeploner mol sache, dass än Fußgänger immer de kärzeschde Weg nimmt – egal was fer Hinnernisse die sich oifalle losse. Fer heit grießt disch

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die Hausfraa aus Neggara
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Zwee Dabbische –ään Gedongä

Liewa Kall,

Ihre ihr Kolumne isses Heileit jedes Wocheend. Wie Sie de Leid uffs Maul gugge is so kloor. Isch freh misch imma driwwa.

Heid muss isch ihne mol schreiwe, weil ma beim Lese moi Mudda oigfalle is. Moi Mudda wa ä Neggaschdeddan, un is in de Poschd uffgewachse. (Zusammenkunft von Waldhofstraße und Untermühlenstraße ... fa die, wo ned wisse, wo die Poschd war)

Sie schreiwe gons am End des Zidad: Zwee Dabbische – ään Gedonge. Moi Mudda hot des ah gsachd awwa abewondelt: „Zwee Ärsch un ään Sitz“. Des hot se mol in de Strooßebohn gheerd wo sisch Zwee uff die selwe Platz hogge wollde.

Es is ähfach schää, lache zu kenne in denne Zeide. Dongschää mache se weida so un bleiwe se xund

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Markus Leiß
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Mannheim
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