Himmelschreiender Unsinn

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Leserbrief zu „Die ewige Baustelle“ (FN, 29. Oktober).

In Großdruck findet sich die Aussage: „Seit dem Jahr 1475 erlässt der Papst alle 25 Jahre Pilgern, die nach Rom kommen, ihre Sünden“. Diese Aussage ist ein himmelschreiender Unsinn. Richtig ist gemäß der Lehre der katholischen Kirche Folgendes: Schwerwiegendes Unrecht (also Sünde) kann vergeben werden allein durch die Barmherzigkeit Gottes, ergänzt durch die Reue des Sünders über das begangene Unrecht, ergänzt durch ein Bekenntnis des Unrechts in einer persönlichen Beichte (soweit dafür eine Gelegenheit vorhanden ist). Es kann auch vergeben werden durch gute Werke, als Zeichen der Reue über das begangene Unrecht. Richtig ist darüber hinaus: Im Heiligen Jahr 2025 können jene Strafen nachgelassen werden, welche von der Kirche für ein schwerwiegendes Unrecht verhängt werden, insbesondere der Ausschluss vom Empfang des eucharistischen Brotes. Wohl im Hinblick darauf hat Papst Franziskus die Einrichtung einer „Heiligen Pforte“ in einem römischen Gefängnis erwirken können.

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Veröffentlicht
Von
Gabi Zisgen
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