Galgen ist kein Protest

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Leserbrief zur FN-Berichterstattung über die Bauernproteste.

Am Montag waren Demonstrationen der Landwirte in ganz Deutschland, so auch im Main-Tauber-Kreis. Ich verstehe diese Demonstrationen und heiße sie für gut und richtig. Nicht wegen der über’s Knie gebrochenen und anschließend zurück genommenen Kürzungen durch die aktuelle Bundesregierung, sondern wegen der verfehlten Agrarpolitik der letzten 20 bis 30 Jahre.

Auf vielen Traktoren waren Plakate zu lesen „Die Ampel muss weg“ und „Habeck muss weg“. Die Agrarpolitik der letzten 30 Jahre verantworteten aber doch die ehemaligen Minister Seehhofer, Aigner, Friedrich, Schmidt (alle CSU) und Klöckner (CDU).

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Weiter ist mir aufgefallen, dass relativ viele AfD-Plakate zu lesen waren. Das ist mir unverständlich, fordert diese – übrigens als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte – Partei in ihrem Grundsatzprogramm unter Nummer 10.7 „Staatliche Subventionen reduzieren und befristen“, also genau das Gegenteil von dem, was die Landwirte fordern.

Was mir aber so richtig sauer aufgestoßen ist, dass Bulldogs mit Galgen dabei waren. An einem Galgen werden Menschen erhängt. Ein Galgen steht für die Ermordung von Menschen und für die Verachtung unseres demokratischen Rechtsstaats. Der Galgen ist kein Protest, sondern – nichts weniger – als eine blutrünstige Umsturzfantasie.

Liebe Landwirte, setzt Eure sprichwörtliche Bauernschläue ein und passt auf, welchen Sprüchen ihr folgt.