Sehr geehrte Frau Dr. Baum, eigentlich wollte ich die von Ihnen genannten Daten in diesem Fall ungeprüft zur Kenntnis nehmen, im Vertrauen nicht erneut mit „alternativen Fakten“ getäuscht zu werden.
Wie es der Zufall so wollte war der genannte Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 24. September dann online leichter zu finden als mir lieb war.
Ich muss leider genau bleiben: Sie führen in Ihrem Leserbrief an, dass im genannten Artikel die offizielle Zahl von Muslimen in Baden-Württemberg mit 7,5 Prozent genannt wird.
Der Autor beginnt seine Ausführungen im Artikel mit dem Hinweis, dass die Frage wie viele Muslime in BW leben gar nicht so einfach zu beantworten ist, da eine amtliche, oder in Ihren Worten „offizielle“ Statistik, gar nicht existiert.
Ich gehe gerne mit Ihnen überein, wenn wir die im Artikel aufgeführten 7,5 Prozent als Annäherung oder Schätzung bezeichnen.
Der von Ihnen „zitierte“ Wert von 15 Prozent an muslimischen Schülern findet sich im Artikel gar nicht wieder, lässt sich aber – ich möchte nicht auch noch an Ihren mathematischen Fähigkeiten zweifeln – sicher aus den aufgeführten 180 000 muslimischen Schülern errechnen.
An dieser Stelle hätte ich die Lektüre beenden können, habe aber weitergelesen und mit Interesse den Hinweis des Autors Michael Weißenborn vernommen, der explizit darauf hinweist, dass die Definition Muslim in diesem Zusammenhang auch von Experten als nicht ganz unproblematisch anzusehen ist.
Soll heißen, viele sind in der statistischen Erfassung muslimisch, haben aber mit Religion und Kultur im Alltag nichts am Hut, ähnlich wie es Weihnachtschristen mit dem Glauben nicht so genau nehmen.
Sie können auf Zahlen, Artikel und Studien verweisen, aber ich bitte Sie, doch bei den Fakten zu bleiben, ohne diese in Nebelkerzen zu hüllen.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/leben_artikel,-veranstaltungen-bei-den-fakten-bleiben-_arid,1333765.html