Heavy Metal - Die Band "Majesty" versucht mit der Doppel-CD "Own the Crown" ein Comeback / "Release"-Show am 3. September in der Dittigheimer Turnhalle

Alte Pfade mit neuer Power beschreiten

Von 
Harald Fingerhut
Lesedauer: 

Vollgas ist angesagt: Nach der Sackgasse "MetalForce" wollen die beiden Laudaer Tarek "MS" Maghary (Gesang) und Jan Raddatz (Schlagzeug) zusammen mit Alex Palma (Bass) und Tristan Visser (Gitarre) nach drei Jahren Pause das alte Schlachtschiff "Majesty" wieder unter Volldampf setzen und im Metal Universum für gehörig Wirbel sorgen. Mit Warp 3-Antrieb soll es am besten hoch hinaus Richtung Charts gehen. Am 2. September erscheint ihre Comeback-Doppel-CD "Own the Crown" und am 3. September gibt es das Release-Konzert in der Dittigheimer Turnhalle. Am Wochenende spielen "Majesty" als Co-Headliner auf einem Festival im italienischen Chiaromonte. Auch das ist der zweite Anlauf. Vor drei Jahren sollten die deutschen Metaller dort schon einmal spielen, ein Unwetter verhinderte das - und erinnert an die Anfangstage der Band.

Blick auf die Anfänge

Es war im Sommer des Jahres 1998. Der erste Auftritt von "Majesty" in Kupprichhausen stand an. Ein Jahr zuvor hatte Tarek Maghary zusammen mit seinem Freund und Gitarrist Udo Keppner die Band gegründet. Es sollte eine regelrechte Feuertaufe werden. Denn rund um das Schüpfbachtal grollte es gewaltig. Blitz und Donner sowie heftige Regenschauer bestimmten die Szenerie, nur Kupprichhausen blieb verschont. "Als es losging, verzogen sich die Wolken, der Himmel öffnete sich sozusagen", erinnert sich Tarek Maghary im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten an die stürmische Gründerzeit.

Und stürmisch soll es auch jetzt weiter gehen. Die letzten drei Jahre, als man unter MetalForce firmierte, waren dem Mastermind und seinen drei Metalarbeitern einfach zu ruhig. "Wir wollten spielen, Kontakt zu unseren Fans haben, doch es gab kaum Auftrittsmöglichkeiten, obwohl wir mit "Manowar" auf Tour waren", blicken Tarek und Jan auf die frustrierende zeit zurück. "Die Veranstalter sagten uns immer wieder, dass der Name MetalForce bei den Fans kein Begriff und deshalb nicht zugkräftig sei, als Majesty hingegen wären Auftritte möglich."

Rolle rückwärts

Wollten Tarek Maghary und Jan Raddatz ihren Traum, nämlich Musiker einer erfolgreichen Metal Band sein, ohne Kompromisse leben, mussten sie eine "Rolle rückwärts" machen, um nach vorne zu kommen. Alle Ressentiments, die zur Umbenennung geführt hatten, wurden über Bord geworfen, so dass nun sozusagen "Majesty reloaded", am Start ist.

"Geändert hat sich nichts, nicht unsere Einstellung, nicht unsere Musik, wir knüpfen dort an, wo wir 2008 aufgehört haben", machen Tarek und Jan deutlich, wohin die Reise geht. Alte Pfade mit neuer Power beschreiten. Da lag es natürlich nahe, Vergangenheit und Zukunft auf einer oder wie geschehen auf zwei Scheiben zu vereinen.

"Die erste CD beinhaltet alle Hits des Backkatalogs, sozusagen für neue Fans, die uns kennenlernen wollen, während auf CD zwei viele Raritäten, wie unser erstes komplettes Demo, zwei brandneue Songs sowie eine Neuaufnahme des Demo-Songs "Snow is on the mountain" zu finden sind", geben Tarek und Jan einen Einblick in den neuen Silberling. Gerade CD2 sei auch für die älteren Fans interessant. "Die Demo-Cassette wurde bei Ebay für bis zu 100 Euro vertickt", erläuterte Tarek.

Vorfreude auf Dittigheim

Die Songs der neuen Scheibe werden sicherlich auch in Dittigheim auf der Setlist stehen. Unterstützt werden "Majesty" an diesem Abend von den Italienern "Battle Ram" und "Alpha Tiger". "Wir haben schon gut die Hälfte der Tickets verkauft und es ist schon unglaublich, von wo überall unsere Fans anreisen", freuen sich Maghary und Raddatz auf die Show in Dittigheim. Und wie immer vergessen sie ihre Wurzeln nicht. "Wir lassen noch ein ausreichendes Kontingent an Karten für die Abendkasse übrig, damit auch die Leute aus der Region vorbeischauen können."

Wie kommt man eigentlich zum Metal? "Ich habe als Elfjähriger die LP "Highway to Hell" aus dem Plattenschrank meines Vaters gezogen und war beim Hören sofort hin und weg", erinnert sich Maghary. "Zwei Jahre später habe ich mir bei einem Amerika-Trip in einer Pfandleihe eine eckige Gitarre und einen kleinen gelben Verstärker der Marke Gorilla, für beides musste ich noch 100 Mark Zoll-Gebühren zahlen, gekauft." Von da an gab es für ihn kein Wenn und Aber mehr, er wollte Mitglied einer Metal-Band werden.

"Das Schlagzeug ist einfach in der Rockmusik verankert, deshalb war der Weg vorgezeichnet", erinnert sich Jan Raddatz. Schlagzeug lernte er, weil sein Schwager, den er als Bub toll fand, Schlagzeug spielte. Bevor er eine eigene Schießbude bekam, hämmerte er auf Mutters Töpfen herum.

Den Metal-Traum leben

Seinen Traum leben, ist aber auch in der Branche der Schwermetaller nicht einfach. Tarek Maghary und Jan Raddatz haben deshalb eine Firma gegründet: "High Out Put Production", natürlich ist der Sitz in Lauda und natürlich geht es auch hier unter anderem um Musik. An oberster Stelle steht derzeit jedoch, "Majesty" wieder auf eine möglichst hohe Umlaufbahn zu bringen. Und das kostet Kraft und Zeit. Tarek: "Alle Leute denken, mit ein bisschen Herumklimpern und Jammen am Tag ist das getan, doch weit gefehlt. Man muss schon auch ein guter Geschäftsmann sein, will man überleben."

Viel Herzblut

Und vor allem brauche man Herzblut. "Wenn du nicht voll hinter dem stehst, was du tust, kannst du es vergessen. Und wir leben Heavy Metal." Nicht umsonst nennt sich der Sänger Tarek "MS" Maghary, wobei "MS" für "Metal Son"steht. Und für einen True Metaler gibt es keine halben Sachen, sondern nur ehrliche Mucke - Mucke - und ehrliche Maloche, am besten live.

"Wir sind ganz heiß darauf, wieder ausgiebig on the road zu sein", so Tarek, "Es ist immer wieder toll neue Länder und auch neue Leute kennenzulernen."

Redaktion Stellvertretender Deskchef

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten