Mannheim. Übrigens ... steht in letzter Zeit oft der Volontär bei mir im Zimmer. Wenn er nach Aufgaben fragt, hält der den kleinen Block und den Stift exakt so, wie man es aus dem Restaurant kennt, wenn der Kellner vorbeikommt. So hab ich ihm in letzter Zeit öfters mal eine Pizzabestellung diktiert. Und als Racheaktion bei seinem letzten Büroeintritt gleich ein „Cola, Pizza, Wein, was darf‘s sein?“ kassiert.
Doch dabei fiel mir etwas ein. Nämlich, dass ich das analoge Bestellen von Pizza im Restaurant so viel mehr mag, als beim Pizzadienst am Telefon. Und zwar, weil ich stets das sonderbare Gefühl habe, genau in die Pause zu sprechen, nach dem ich einen Belag diktiert habe. Es kommt immer ein „njap“, wenn der Gegenüber den Belag notiert hat. Und ich denke dann, ich kann weitersprechen, aber wehe, ich gerate einmal aus dem Rhythmus. Dann weiß ich nicht, ob ich jetzt weitersprechen soll (oder kann) und er irgendwie auch nicht. Das endet dann darin, dass wir beide gleichzeitig sprechen - und uns nicht verstehen weil man nur „Spina“- „njap“ hört.
Ich weiß nicht, ob's an der verrückten Auswahl meiner Beläge lag, aber als es letztens wieder Zeit für „Salami“ - „nja“ - „Gorg“ - „das davor war Salame oder?“ - „ja“ - „njap“ war, da lachte der Pizzabäcker am Telefon über unser Gesprächs-Gestolpere. Und meinte einfach nur „Was meine Sie?“ Nun gut: Auch, wenn wir beide schließlich so herzhaft lachen mussten, wie der Belag von meiner Pizza letztendlich war: Da bestelle ich lieber tolle Texte und ’ne kleine Cola beim Volontär, bitte sehr!
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Glosse "Übrigens" Pizza Sala- „Njap?“
Alle Pizzabestellung ist schwer - erfuhr letztens Lea Seethaler, während sie ihre Spezialkombination bestellte