Wenn feuchte Waldluft durch die Baumkronen zieht und das Laub unter den Füßen raschelt, beginnt für viele Naturfreunde und kulinarisch Interessierten eine besondere Jahreszeit: die Pilzsaison. Auch in der Region zwischen Tauber, Jagst und Neckar zieht es zahlreiche Sammler mit Körbchen in die Wälder. Aber wer auf Pilzsuche geht, sollte sich gerade als Anfänger gut informieren, denn beim Sammeln ist Vorsicht geboten: Nicht jeder Pilz ist ein Genuss – und nicht überall darf gesammelt werden.
Nach warmen, feuchten Tagen schießen Pilze sprichwörtlich aus dem Boden, und frühmorgens ist die beste Sammelzeit, wenn sie frisch und gut mit Feuchtigkeit versorgt sind. Ein kleines Messer und ein luftiger Korb sind unverzichtbar.Pilzparadies Main-Tauber-Kreis
 Im Main-Tauber-Kreis bietet unter anderem der Bereich rund um die Tauberbischofsheimer Höhe gute Bedingungen. Diese bewaldete Region ist bekannt für ihre Vielfalt an Speisepilzen, darunter auch Steinpilze und Maronenröhrlinge. Die Mischung aus Laub- und Nadelbäumen schafft ein optimales Mikroklima für das Pilzwachstum.
Die Waldregion Weikersheimer Forst, gelegen in der malerischen Landschaft des Taubertals, ist ein beliebtes Ziel für Pilzsammler. Bekannt für seine reichhaltige Flora und Fauna, bietet der Forst ideale Bedingungen für das Gedeihen zahlreicher Pilzarten.
Die Wälder rund um Wertheim im nördlichen Teil des Main-Tauber-Kreises sind bekannt für ihre ausgedehnten Mischwälder, die reich an verschiedenen Pilzarten sind. Diese Gegend bietet Pilzsammlern zahlreiche Möglichkeiten, essbare Pilze zu finden, darunter besonders die begehrten Steinpilze und Maronenröhrlinge.Auf Entdeckungstour im Odenwald
 Die Stadt Buchen, umgeben von Waldlandschaft, bietet Pilzsammlern ein Paradies zur Erkundung. Die vorherrschenden Buchenwälder sind bekannt dafür, eine Vielzahl von Pilzarten zu beherbergen. Das fallende Laub der Buchen schafft ein nährstoffreiches Milieu, das das Wachstum von Pilzen fördert. Steinpilze sind in dieser Region häufig anzutreffen.
Der Walldürner Wald bietet ebenfalls gute Möglichkeiten für die Pilzsuche. Diese Region ist geprägt von sanften Hügeln und Tälern, die ein abwechslungsreiches Terrain bieten. In den dichten Laubmischwäldern sind zahlreiche Speisepilze zu Hause, darunter Rotkappen und Butterpilze. Diese Arten bereichern jeden Pilzkorb.
 Giftige Doppelgänger im Wald
 Beim Pilzesammeln ist Vorsicht geboten: Nicht alle Pilze sind essbar, einige stehen unter Naturschutz und manche sind sogar hochgiftig. Mit seinem charakteristischen roten Hut und weißen Punkten ist der bekannteste giftige Fliegenpilz leicht zu erkennen. Im Gegensatz zum Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der auch in unseren Wäldern vorkommt und als einer der giftigsten Pilze Europas gilt. Er kann leicht mit essbaren Arten verwechselt werden – vor allem im jungen Stadium. Eine Verwechslung kann lebensgefährlich werden. Der Pantherpilz (Amanita pantherina) ähnelt dem Perlpilz, hat einen braunen Hut mit weißen Punkten und kann Halluzinationen sowie körperliche Beschwerden auslösen.
Für jeden Pilzsammler ist daher ein gutes Bestimmungsbuch unerlässlich. Anfängern empfiehlt sich die Teilnahme an Pilzexkursionen, wie sie Volkshochschulen, die Naturschutzgruppe Taubergrund oder der NABU anbieten. Zur Unterstützung können auch Pilz-Apps zum Einsatz kommen. Bei Unsicherheit gilt: Pilzberatung nutzen oder die Pilze stehen lassen.
Pilzsammeln mit Verantwortung
In den Wäldern des Main-Tauber-Kreises und des Neckar-Odenwald-Kreises ist das Sammeln von Pilzen grundsätzlich erlaubt – allerdings nur in haushaltsüblichen Mengen – in der Regel bis zu zwei Kilogramm pro Person und Tag – und unter Beachtung geltender Schutzvorschriften. Naturschutzgebiete wie zum Beispiel die Brachenleite bei Tauberbischofsheim, der Hunsenberg bei Hochhausen und das Naturschutzgebiet Stammberg mit Bannwald sind tabu. Gezielte Hinweise von lokalen Behörden oder Forstämtern sollten stets beachtet werden, um Bußgelder zu vermeiden und dem empfindlichen Ökosystem keinen Schaden zuzufügen.
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