Tauber-Odenwald. Wenn die Tage kürzer werden und die Blätter in kräftigem Rot und Gold leuchten, hält er Einzug in die heimischen Küchen: Der Kürbis. Ob als wärmende Suppe, saftiger Kuchen oder dekoratives Element auf der Fensterbank – der Kürbis gehört zum Herbst wie der Federweißer zum Wein. Schon der Anblick der bunten Früchte auf den Feldern und Märkten macht Lust auf Gemütlichkeit und kulinarische Experimente. Ursprünglich stammt der Kürbis übrigens aus Mittel- und Südamerika.
Dort wurde er schon vor mehr als 7.000 Jahren kultiviert, lange bevor er in Europa bekannt wurde. Mit den Entdeckungsreisen nach Amerika gelangte er im 16. Jahrhundert schließlich nach Europa – zunächst nach Spanien und Italien, später auch nach Deutschland. Anfangs war er eher eine Kuriosität, doch schnell eroberte der Kürbis auch unsere Felder und Gärten. Auch in unserer Region, vor allem in Tauberfranken fand er schnell Liebhaber, da er sich gut an die Böden und das Klima anpassen ließ. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich zahlreiche Bauern in der Region auf den Kürbis spezialisiert.
Verschiedene Sorten wie Hokkaido, Muskatkürbis oder Butternut bereichern die regionalen Märkte. Besonders beliebt sind auch die orangefarbenen Riesenkürbisse, die im Oktober auf vielen Höfen und in Gärten zu sehen sind – oft kunstvoll dekoriert oder als Geschenk für Freunde und Familie. Wer durch die Weinberge oder über die im Herbst stattfindenen Märkte der Region schlendert, wird überall auf die bunten Früchte treffen und vielleicht den einen oder anderen Bauern treffen, der stolz seine Ernte präsentiert.
Die Vielseitigkeit des Kürbisses ist beeindruckend: Aus seinem Fruchtfleisch lassen sich cremige Suppen, herzhafte Aufläufe oder süße Kuchen zaubern, die Kerne eignen sich geröstet als gesunder Snack, und selbst die Schale kann bei bestimmten Sorten mitverarbeitet werden. Ein echter Allrounder also. Auch also Dekoration eignet er sich perfekt. Gerade Kinder und Jugendliche haben daran großen Spaß, wenn aus den runden Früchten kleine Kunstwerke entstehen. Darüber hinaus hat der Kürbis auch eine überraschend interessante Geschichte in der Ernährung der Menschen.
Quiz: Testen Sie Ihr Wissen über Kürbisse
Frage 1:
Woher stammt der Kürbis ursprünglich?
A) Europa
B) Mittel- und Südamerika
C) Asien
Frage 2:
Wann kam der Kürbis ungefähr nach Europa?
A) 16. Jahrhundert
B) 12. Jahrhundert
C) 19. Jahrhundert
Frage 3:
Welche der folgenden Kürbissorten ist besonders beliebt in Deutschland?
A) Hokkaido
B) Patisson
C) Spaghettikürbis
Frage 4:
Welche Teile des Kürbisses können gegessen werden?
A) Nur das Fruchtfleisch
B) Fruchtfleisch, Kerne und – je nach Sorte – sogar die Schale
C) Nur die Kerne
Lösungen:
1) Antwort: B)
2) Antwort: A)
3) Antwort: A)
4) Antwort: B)
Früher galt Kürbis als „Arme-Leute-Essen“
Im 17. und 18. Jahrhundert galt er in manchen Regionen sogar als „Arme-Leute-Essen“, da er leicht anzubauen war und viele Menschen sättigte. Heute hat sich das Bild gewandelt: Der Kürbis ist ein Symbol für kreative Küche, gesunde Ernährung und regionale Identität. Er steht für die Verbindung zwischen Landwirtschaft, Tradition und Genuss – und das merkt man, sobald man in einem der kleinen Gasthöfe oder auf einem Hofladen eine frisch zubereitete Kürbissuppe probiert.
So ist der Kürbis heute nicht nur eine Zutat, sondern auch ein Erlebnis: Er erzählt eine Geschichte von fernen Kontinenten, von Reisen, von regionaler Anpassung und von der Freude an der Herbstzeit.
Außerdem ist ein kleiner Botschafter des Herbstes, der Farbe, Geschmack und Tradition zugleich auf den Tisch bringt. Wer einmal den Duft frisch gebackener Kürbisgerichte oder gerösteter Kürbiskerne riecht, versteht sofort, warum der Kürbis ein fester Bestandteil der lokalen Kultur geworden ist. Am besten also gleich ein neues leckeres Rezept mit dem beliebten orangen Gewächses ausprobieren und genießen.
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