Nach dem Erfolg der beiden Vorgängerfilme - Teil eins brachte es auf 1,8 Millionen, Teil zwei auf 2,8 Millionen Zuschauer - stand eine Fortsetzung von „Die Schule der magischen Tiere“ außer Frage. 2022 und 2023 jeweils mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Besucherstärkster Film“ ausgezeichnet, geht es nun also in die dritte Runde. Sven Unterwaldt Jr. („Catweazle“) hat zum zweiten Mal die Inszenierung übernommen. Zum fünfköpfigen Drehbuchteam gehören neben dem Regisseur altbewährt Thorsten Näter und Viola Schmidt, als Vorlage diente die gleichnamige Kinder- und Jugendbuch-Bestsellerreihe von Margit Auer, die allein im deutschsprachigen Raum inzwischen über 10 Millionen Mal verkauft und in 26 Sprachen übersetzt wurde.
Modenschau oder Waldtag
In Paris ist Mortimer Morrison (Milan Peschel), Besitzer einer Zauber-Zoohandlung, unterwegs: Zwei neue Tiere, den zickigen Kater Karajan und das vegane Krokodil Rick, fängt er ein und liefert sie an der Lehranstalt von Miss Cornfield (Christina Große) ab. Womit man am Hauptspielort, der Winterstein-Schule, angekommen ist. Hier herrscht emsiges Treiben. Ida (Emilia Maier) bereitet mit Freund Jo (Loris Sichrovsky) und ihrer Klasse eine Sing- und Tanzeinlage für den Waldtag vor, um sich für den Umweltschutz einzusetzen. Mit von der Partie ist Helene (Emilia Pieske), die hofft, mit Aufnahmen der Show ihren Influencer-Kanal auszubauen.
Helenes Familie steht nämlich kurz vor dem Bankrott und der Teenager braucht dringend Follower, um die drohende Pleite abzuwenden. Derweilen plagt Silas (Luis Vorbach) Herzschmerz. Er ist in Helene verliebt, sie will aber nichts von ihm wissen. Zu weiteren Komplikationen kommt es, als die renommierte Designerin Maja Malakara (Patricia Meeden) im örtlichen Naturkundemuseum eine Modenschau ankündigt. - was Helene auf die Idee bringt, doch lieber exklusiv von diesem Event zu berichten, das ausgerechnet zur selben Zeit stattfindet wie der Waldtag.
Ein turbulenter Wohlfühlfilm: brav und bieder, politisch korrekt
Die magischen Geschöpfe des Titels - nicht wirklich überzeugend animiert - bleiben eher im Hintergrund. Die auf die jugendliche Klientel maßgeschneiderte Unterhaltung wird unterfüttert mit angesagten Themen, so werden im Subtext etwa Klimaschutz und weibliche Ermächtigung verhandelt. Im Vordergrund stehen die Kids, die ihren Platz in der Welt und einen Partner suchen. Zickenkrieg herrscht, die Jungs liegen sich in den Haaren, die Erwachsenen versuchen, Kontrolle und Übersicht zu bewahren. Turbulente Ereignisse und große Entscheidungen stehen bis zum vorhersehbaren Happy End an, auch die Tiere kommen mit ihren neuen Besitzern ins Reine. Ein turbulenter Wohlfühlfilm, brav und bieder, politisch korrekt.
Ein Highlight ist die Szene, in der im Museum das Dinosaurierskelett zusammenbricht - eine Referenz an Howard Hawks‘ Screwball-Komödie „Leoparden küsst man nicht“. Und das Teen-Ensemble agiert frisch und sympathisch, die darstellerischen Highlights setzen Stand-up-Comedienne Meltem Kaptan („Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“) als rührig-mollige Museumsdirektorin und Justus von Dohnányi („Der Untergang“) als in sie verschossener Spießer-Schulleiter. Trotz des „Malen nach Zahlen“-Schemas wohl ein Hit mit Ansage. Teil vier ist für Oktober 2025 angekündigt.
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