Bensheim. Elf Bands, zehn Kneipen, eine tadellose Premiere: Im Jahr 2003 landeten Thorsten Zanger und Harry Hegenbarth einen Überraschungshit, der seitdem ohne Abnutzungserscheinungen als Dauerbrenner gespielt wird und Ohrwurmqualitäten im besten aller Sinne hat.
Das Musik- und Kneipenfestival Maiway ist 20 Jahre später nicht nur volljährig, sondern hat sich zu einem Publikumsmagneten und Liebling der Massen entwickelt – ohne sich dafür verbiegen oder anbiedern zu müssen. Das Grundrezept hat sich kaum gewandelt: Die Innenstadt verwandelt sich mit seinen hübsch illuminierten Spielstätten in eine riesige Partyzone, der roure Schdrisch (hochdeutsch: der rote Strich) fungiert als auf den Asphalt gepinselter Fremdenführer – und ein Euro vom Eintrittsbändchen wandert in den Topf für den guten Zweck.
Die Idee war damals gut und ist es heute noch. Nur hat die überregional bekannte Marke in der Zwischenzeit deutlich zugelegt. Am Mittwoch (17.) treten 41 Bands in 26 Locations auf. Und am Abend vor Christi Himmelfahrt wird wieder ordentlich Betrieb herrschen. Im Stadtpark starten die Musiker um 19 Uhr mit einer Stunde Vorsprung, bevor an den anderen Orten nachgezogen wird. Das Kirchberghäuschen bildet eine weitere Ausnahme. Dort kann man sich zum musikalischen Warmlaufen ab 17 Uhr einfinden.
Doch wer tritt wo und vor allem wann auf? Die Maiway-Mannschaftsaufstellung im Schnelldurchlauf:
- Kirchberghäuschen: Von 17 bis 20 Uhr spielt dort der Heidelberger Sänger und Songwriter Yves Moriarty bei guter Witterung mit seiner Band.
- Stadtpark: Das Hoffmann-Projekt, hervorgegangen aus der Behindertenhilfe Bergstraße, gibt sich nach einer Pause wieder die Ehre. Von 19 bis 19.45 Uhr stehen sie auf der Open-Air-Bühne. Von 20 bis 23.30 Uhr folgen standesgemäß und traditionell The Groove Generation aus Bürstadt, die längst bundesweit für Stimmung und gute Laune sorgen.
- Kirche Sankt Georg: Das Helmut-Löscher-Trio tritt im Rahmen des Bergsträßer Jazzfestival in der Bensheimer Stadtkirche auf. Das Trio um den Pianisten Helmut Löscher wird ab 21 Uhr (mit Pausen) zu hören (und zu sehen) sein. Im Zentrum des Programms steht die erst kürzlich uraufgeführte Sonata à tre, eine Komposition in klassischer dreisätziger Sonatenform für ein Jazztrio.
- Pfarrzentrum Sankt Georg: Die Marokko Blues Band ist in Bensheim keine Unbekannte, mit coolen Songs und bluesigen Gitarren treten sie von 20 bis 20.45 Uhr auf. Der Formation folgt ab 21 Uhr Joe’s Rock Garage, die unter anderem Klassiker von Neil Young, David Bowie oder Daft Punk im Repertoire haben.
- Stadtmühle: Die Goodies interpretieren von 20 bis 21.15 Uhr Perlen aus Rock, Pop, Oldies und Partymusik auf ihre eigene Art und Weise. Von 21.30 bis 1 Uhr lassen es die Jungs von Sidekick gewohnt lautstark krachen.
- Weinhaus Mohr: Treibende Beats, satter Bläsersound und ein stimmiger Stilmix kennzeichnen das Spiel von LOL. Von 20 bis 23.30 Uhr lässt die elfköpfige Bergsträßer Band um den Trompeter Ralf Würsching die Korken knallen, musikalisch gesehen, versteht sich.
- Zum Fässel: Seit 20 Jahren stehen Andreas „Sir Andrew“ und Robert „The Bruce“ Hoffman als „Molly alone“ gemeinsam auf der Bühne. Von 20 bis 1 Uhr (mit Pausen) werden sie es auch bei Maiway tun mit handgemachten Pubsongs.
- Café Schmitt: Ein Musik- und Kneipenfestival in Bensheim ohne den Bergsträßer Schlagerkönig? Undenkbar. Folgerichtig hält Rico Bravo am Mittwoch von 20 bis 1 Uhr Hof, mit Onkel Howie und Tante Rosie an seiner Seite. Was vom Trio zu erwarten ist, ist hinlänglich bekannt.
Eine Musikalische Zeitreise
- Familienzentrum: Im angenehmen Ambiente der Hospitalkirche spielen von 20 bis 1 Uhr Stir it up Roots, Rock und Reggae, schnörkellos und solide, wie man es von den drei Musikern kennt.
- Mabs: Slightly Different nehmen ihr Publikum von 20 bis 22 Uhr mit auf eine zusammengewürfelte Reise durch die Rockgeschichte. Von 22.15 bis 1 Uhr übernehmen Building Bridges Coversongs von Deep Purple über AC/DC bis zu den Toten Hosen.
- Regionales Regal: Der 13 Jahre alte Tim Blessing spielt Gitarre, Klavier und singt deutsche englische Lieder. Erfahrungen hat er als Straßenmusiker gesammelt, außerdem hat er einen eigenen Youtube-Kanal am Start. Zu hören ist er von 20.15 bis 20.45 Uhr. Danach gehört die Bühne Used. Die Zwillingsbrüder Marco und Dario Klein haben Popsongs im Gepäck.
- Rauens Coffee Inn: K-Manic kommen mit Pop, Rock und Soul nach Bensheim und versprechen von 20 bis 1 Uhr eine „ultimative Reise für Freaks, Junggebliebene, Popper, Punks, Rocker, Discotänzer, Hippies, Headbanger, Männlein, Weiblein oder anderen Zweibeinern“.
- La Rina: Zur italienischen Nacht bitten Happiness von 20 bis 1 Uhr. Das Duo verbreitet südländische gute Laune mit einem entsprechen temperamentvollem Auftritt.
- Café Klostergarten: Das Jazz-Duo Sax´n Guitar unterhält von 20 bis 21.30 Uhr die Besucher. Rainer Michels und Hans-Jürgen Boysen-Stern gehören fast schon zu den Stamm-Musikern beim Musikfestival. Ihnen folgt das Duo Bollwerk mit Sängerin Barbara Boll und dem Pianisten und Sänger Patrick Embach. Von 21.45 bis 1 Uhr gibt es lässige Soulnummern und sanfte Balladen zu hören.
- San Pedro: Von 20 bis 22.15 Uhr tritt in der „Cigar-Lounge“ die Liedermanufaktur auf, die Band von Dominik Roesch, dem Geiger von Garden of Delight. Von 22.30 bis 1 Uhr schließt sich Mitch Young, der Sänger und Songwriter von Garden of Delight mit einer Solo-Nummer an.
- Felicitá: Das italienische Duo Gio & Luana präsentiert von 20 bis 0.45 Uhr Lieder aus den 80ern, 90ern und aktuelle Hits, eine bunte Mischung aus Pop, Rock, Klassik und Latino.
- Schlinkenkeller: Ein musikalische Zeitreise durch die letzten 60 Jahre der Rock- und Popgeschichte bietet das Duo Just (Anja Toth und Peter Schwarz) mit ihrem Unplugged-Auftritt von 20.30 bis 0.30 Uhr.
- PiPaPo-Theater: Im Keller des Wambolter Hof geben von 20 bis 21.30 Uhr Lack of Redundance mit Metal, Grunge und Punk lautstark den Ton an. Von 22 bis 23 Uhr feiern Conerdy ihre Maiway-Premiere mit meist deutschsprachigem „Hip Pop“ und kreativen Texten. Den Deckel drauf machen im PiPaPo von 23.15 bis 1 Uhr Monkeys in XTC – Rock aus dem Odenwald mit eigenen Songs.
- Conditorei Glaubach: Pop, Latin oder Jazz spielen Cat & Chris von 20.15 Uhr bis Mitternacht. Die gebürtige New Yorkerin Catalina und Gitarrist Christoph Stadtler haben sich als stimmungsvolles Duo zusammengefunden.
- Hospiz: In den Vereinsräumen am Wambolter Hof 4-6 treten alte Bekannte ins Rampenlicht. Von 20 bis 23.45 Uhr lautet das Motto „Singen macht glücklich“. Den Nachweis erbringen die Profimusiker Jeanette Giese und Peter Moss.
- Café de Saxe: Die Members Only Group kennt man nicht vom Musikfestival in Bensheim. Von 20.15 bis 1 Uhr wird es gewohnt und gekonnt jazzig in den gemütlichen Café-Räumen.
- Jugendzentrum: Ein Mini-Festival erwartet die Zuschauer am Busbahnhof. Fünf Bands wird im Lauf des Abends eine Bühne gegeben: Ausweichraum2 (20 bis 20.45 Uhr), Cold Ass Johnny (21 bis 21.45 Uhr),b The Antagonist (22 bis 22.45 Uhr), King Schulz (23 bis 23.45 Uhr) und Ohriginal (Mitternacht bis 0.45 Uhr).
- Fantasy: Im Club am Beauner Platz präsentieren sich Fizz Gin (von 20 bis 21.30 Uhr sowie 22 bis 1 Uhr) und der Musiker und Künstler CNCS (21.30 bis 22 Uhr).
- Bürgerhaus: In der größten Location heizen zunächst die fünf blutjungen Musiker von De Breaks (20 bis 21 Uhr) ein, bevor die Stabilität des runderneuerten Gebäudes von DNS wie immer gehaltvoll getestet wird. Die Band tritt von 21.15 bis 23.30 Uhr auf.
- Parktheater: Die Nowak Sisters (Gesang) performen – wie berichtet – gemeinsam mit einer Band und der Tanzformation Invisible vom VfL Bensheim zwischen 20 und 23.40 Uhr (mit Pausen). Die Show beginnt jeweils zur vollen Stunde und dauert 40 Minuten.
- Jardin: Das Duo Reymann (Flötist Sven Sander und Gitarrist sowie Bassist Jens Reyer) spielen von 20.30 bis 0.30 Uhr Hits aus vielen Epochen von Elvis bis The Police.
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