Fast 2500 Jahre kennt die Menschheit den Mythos von Antigone, der Tochter des Ödipus. Drei große Dichter der griechischen Antike: Sophokles, Euripides und Aischylos, haben ihn in ihrem Werk verarbeitet. Und noch immer fasziniert uns dieser unauflösbare Konflikt zwischen Recht und Gewissen
Johanna Schall bringt die "Antigone" in der Fassung von John von Düffel in Heilbronn auf die Bühne. Premiere ist am 22. November um 19.30 Uhr im Großen Haus. Die Regisseurin hat sich nicht für eine der bekannten Bearbeitungen des antiken Stoffes entschieden, die von Hölderlin über Anouilh und Brecht bis Walter Jens reichen. Sie hat stattdessen den Autor und Dramaturgen John von Düffel gebeten, eine eigene Fassung zu erarbeiten, welche die Hintergründe des Konfliktes mit erzählt und szenisch auf die Bühne bringt.
"Denn Ereignisse sind nicht plötzlich da, sondern sie haben eine Vorgeschichte", sagt die Regisseurin. Außerdem wollte sie auf diese Weise die Gleichberechtigung der sich im tödlichen Widerstreit befindlichen Positionen von Kreon und Antigone deutlich machen.
John von Düffel hat für seine Fassung die Werke der drei großen griechischen Tragödienautoren herangezogen und kombiniert: von Aischylos "Sieben gegen Theben", von Sophokles "Antigone" und von Euripides "Die Phönizierinnen".
In der Regie von Johanna Schalla (Ausstattung Heike Neugebauer) spielen Anastasija Bräuniger (Antigone), Nils Brück (Kreon), Stefan Eichberg (Wächter), Joachim Foerster (Polyneikes/Haimon), Gabriel Kemmether (Eteokles), Frank Lienert-Mondanelli (Teiresias), Judith Lilly Raab (Ismene) und Katharina Voß (Iokaste).
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