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Van Baerle Trio begeistert Mannheim mit Schubert und Beethoven

Das Van Baerle Trio erreicht im Florian-Waldeck-Saal im Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim die einzigartige Harmonie aus Klavier, Violine und Cello. Gespielt wurden Werke on Franz Schubert und Ludwig van Beethoven

Von 
Susanne Kaulich
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Die beglückendsten Momente in der kammermusikalischen Gattung des Klaviertrios sind jene, wo Violine und Cello mit dem Klavier zur klanglichen Verschmelzung finden: die größte aller Herausforderungen! Die Zuhörer der Kammermusikreihe im Florian-Waldeck-Saal müssen ein bisschen warten, bis es soweit ist: Erst nach der Pause findet Pianist Hannes Minnaar im 2. Satz, dem Andante des B-Dur-Klavier-Trios Nr. 1 op. 99 von Franz Schubert, den adäquaten Anschlag und Ton, den Farbenreichtum und die gestalterische Musikalität, um die unterschiedlichen Klangwelten von Klavier und Streicher aufs Schönste zu einer einzigen zu vereinen. Von da an bleiben einschließlich der Beethoven-Zugabe (Allegretto aus op. 70, Nr.2) keinerlei Wünsche mehr offen an das sympathische holländische Van Baerle Trio, das seit fast zwanzig Jahren äußerst erfolgreich und mit Preisen belohnt auf europäischen Konzertbühnen unterwegs ist.

Zu Beginn steht Johannes Brahms mit seinem 2. Klaviertrio in C-Dur op. 87 auf dem Programm – rund 55 Jahre später komponiert als das Schubertsche Meisterwerk: Noch komplexer in der Behandlung der Stimmen und Motive, romantischer im Duktus der widerstrebenden Gefühle.

Aus dem lakonischen Dreitonmotiv entwickelt sich ein wahrer musikalischer Kosmos. Maria Milstein (Violine) und Gideon den Herder (Violoncello) verzaubern mit beiderseitigem traumwandlerischen Einverständnis, temperamentvoll und energisch im Zugriff, leidenschaftlich in den Kantilenen. Da „begleitet“ der Pianist zu sehr, findet das Momentum zur Verschmelzung noch nicht.

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