Eine der wegweisenden Serien ist und bleibt „Die Sopranos“ (Apple TV, freenet Video), das mit 21 Emmys und fünf Golden Globes ausgezeichnete HBO-Highlight, entwickelt von David Chase, der bereits als Produzent der 1970er-Jahre Krimiserie „Detektiv Rockford - Anruf genügt“ (auf DVD) sein Gespür für publikumswirksame Stoffe bewiesen hat. Die Handlung kreist um die Machenschaften des titelgebenden italo-amerikanischen Mafiaclans, der in New Jersey sein blutiges Unwesen treibt. Angeführt vom Tony Soprano, verkörpert vom 2013 verstorbenen James Gandolfini. Seinen Part hat Sohn Michael Gandolfini übernommen, im Spielfilm „The Many Saints of Newark“ (ab 14. Mai auf Sky Cinema), dem Prequel zum Streaming-Dauerbrenner, das vom Aufstieg Tonys zum Gangsterboss erzählt. Michael Imperioli ist als „Ziehsohn“ Christopher Moltisanti wieder mit von der Partie, Vera Farmiga spielt Mama Livia Soprano, Ray Liotta „Hollywood Dick“ Moltisanti, für die Inszenierung hat man Alan Taylor verpflichtet.
Ebenso Kultstatus genießt Wolfgang Petersens U-Boot-Triller „Das Boot“ (CHILI, LaCinetek). 1985 montierte der deutsche Erfolgsregisseur seinen für sechs Oscars nominierten Leinwandhit von 1981 zur dreiteiligen Miniserie um, zwei weitere Staffeln mit insgesamt 16 Episoden folgten seit 2018. Nun ist die dritte Staffel ab dem 14. Mai auf Sky Q und Sky Go zu sehen. Oberleutnant Robert Ehrenberg (Franz Dinda) wird mit seiner Besatzung auf eine Mission in die südliche Hemisphäre geschickt. Dabei gerät die Crew im Atlantik unter Beschuss, gnadenlos gejagt von einem Commander der Royal Navy. Derweilen deckt Gestapo-Chef Hagen Forster (Tom Wlaschiha) im neutralen Lissabon ein Komplott um einen Golddiebstahl auf ... Spannung über und unter Wasser, spektakuläre Schauplatze, donnernde Effekte sowie kristallklare Bilder in 8K-Qualität mit Hans Steinbichler und Dennis Gansel im Kommandostand.
Und das läuft auch noch an ...
- Ein Mordsteam ermittelt wieder (ab 6. Mai auf Netflix): „Odd couple“ ist eine Kriminalkomödie mit Omar Sy („Ziemlich beste Freunde) und Laurent Lafitte, die in ihrem neuen Fall einen Mord aufklären.
- „A Perfect Painting“ (ab 19. Mai auf Netflix): Romantische Komödie um eine hart arbeitende US-Weinhändlerin (Victoria Justice), die in Australien landet und sich dort in einen rauen Schaffarmer (Adam Demos) verliebt.
- „The Quest: Helden für Everealm“ (ab 11. Mai auf Disney+): Achtteilige Gameshow, in der acht Teens in der fantastischen, fiktionalen Welt von Everealm ein Königreich retten sollen, indem sie eine alte Prophezeiung erfüllen.
- „Sneakerella“ (ab 13. Mai auf Disney+): In der angesagten Sneaker-Szene von New York City angesiedelte Neuinterpretation des Märchens „Cinderella“. Energiegeladene Mischung aus Musical und Komödie.
- „20 Years“ (ab 20. Mai auf Apple TV+): Durch einen Todesfall verändert sich das Leben einer Gruppe alter College-Freundinnen und Freunde radikal. In Miami angesiedelte Thrillerserie in acht Folgen.
Jede Menge Mystery
Alte Bekannte versammeln sich auf Prime Video. Ab dem 6. Mai geht es mit Staffel 2 von „The Wilds“ weiter. Die nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel gestrandeten Mädels sind noch nicht in Sicherheit. Die Girls wissen nicht, wer sie eigentlich gerettet hat und wo sie sich inzwischen befinden ... Eine prototypische Teen-Mystery-Serie: Beautys und Biester, handfester Zoff und Zickenkrieg. Sprich maßgeschneiderte Unterhaltung für alle Fans von „Pretty Little Liars“ (RTL+, Microsoft), „Kitz“ (Netflix) und J.J. Abrams’ Klassiker „Lost“ (Joyn, Sky Ticket), an dem sich die Macher kräftig „orientiert“ haben.
Nicht mit rechten Dingen geht es auch beim achtteiligen Amazon-Studios-Projekt „Night Sky“ (ab 20. Mai) zu. Die Yorks, gespielt vom wunderbar wandelbaren J. K. Simmons („Whiplash“) und der stets überzeugenden New-Hollywood-Ikone Sissy Spacek („Carrie: Des Satans jüngste Tochter“), haben in ihrem Garten eine Kammer entdeckt, die zu einem merkwürdigen, verlassenen Planeten führt. Sci-Fi-Fantasy bietet auch die vierte Staffel von „Stranger Things“ (ab 27. Mai auf Netflix). Seit der Schlacht von Starcourt sind sechs Monate vergangen. Die vier Jungs und ihre mit psychokinetischen Fähigkeiten ausgestattete Freundin Eleven (Millie Bobby Brown) sind erstmals voneinander getrennt. Während ihnen die Highschool Kopfzerbrechen bereitet, bekommen sie es mit einem neuen übernatürlichen Gegner zu tun ... Seit der Premiere 2016 hat sich das von Matt und Ross Duffer entwickelte Format, das in der Tradition von Kinoerfolgen wie Richard Donners „Die Goonies“ (Rakuten TV, Pantaflix) oder J. J. Abrams’ „Super 8“ (Sky Store, Magenta TV) steht, zum weltweiten Phänomen entwickelt und 77 Preise gewonnen. Staffel 3 belegt Platz zwei der beliebtesten englischsprachigen Netflix-Serien.
McGregor als Obi-Wan Kenobi
Wenn man von (Mega-)Erfolg spricht, darf der aktuelle „Krieg der Sterne“-Ableger nicht fehlen: „Obi-Wan Kenobi“, ab dem 27. Mai auf Disney+. Die Story setzt zehn Jahre nach den dramatischen Ereignissen von „Star Wars: Die Rache der Sith“ ein, als Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) miterleben musste, wie sein bester Freund, der Jedi-Lehrling Anakin Skywalker, sich als Sith-Lord Darth Vader (Hayden Christensen) der dunklen Seite zuwandte. Ausnehmend gut ist die Besetzung, darunter Joel Edgerton, die Augenweide Indira Varma und als Großinquisitor Rupert Friend, der gerade auch in der Netflix-Serie „Anatomie eines Skandals“ brilliert.
Eine Traumfabrik-Größe ist Michael Mann, die erste Folge von „Tokyo Vice“ (ab 15. Mai auf STARZPLAY) hat er verantwortet. Die auf wahren Begebenheiten basierende Serie folgt dem Journalisten Jake Adelstein (Ansel Elgort), der die Stadtpolizei begleitet und dabei immer tiefer in die Verbrecherwelt der Yakuza eindringt. Das Crime Drama gewährt einen Einblick in die Neon-Schattenwelt der japanischen Metropole der späten 1990er.
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