Der Stadt Bad Mergentheim und dem Deutschordensmuseum ist es gelungen, den bekannten Autor und Künstler Walter Moers nach Bad Mergentheim zu holen: Mehr als 200 Originale seiner Arbeiten werden vom 17. März bis zum 15. September 2013 in der Ausstellung "Die 7 ½ Leben des Walter Moers - Vom Kleinen Arschloch über Käpt'n Blaubär bis Zamonien" im Deutschordensmuseum und dem Kulturforum zu sehen sein.
Moers' Werke sind damit erst zum zweiten Mal in Deutschland zu sehen. Die erste Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen und Skulpturen wurde von der Galerie Ludwig in Oberhausen erarbeitet. Der phantasievolle Künstler Moers ist der Schöpfer von Käpt'n Blaubär, dem "Kleinen Arschloch" und dem Reich "Zamonien". Kersten Hahn, Leiter des Fachbereichs Kultur, ist hoch erfreut über die Zusage des Autors: "Wir sind die erste Stadt im Süden Deutschlands, die Moers' Bilder zeigen darf. Die Ausstellung wird weit in das Land ausstrahlen."
Der 1957 geborene Moers hat sich das Zeichnen selbst beigebracht. 1988 hob er Käpt'n Blaubär aus der Taufe, der sich zu einem ständigen Begleiter vieler Kinder entwickelte und seit 1991 die "Sendung mit der Maus" bereichert. Comicfans begeistert Moers mit dem "Kleinen Arschloch"; einem Antihelden, der seiner Umwelt grundsätzlich überlegen ist. Sein Pendant ist "Der alte Sack"; ein Rentner im Rollstuhl, der seine Umwelt mit sarkastischen Bemerkungen malträtiert. In "Adolf, die Nazisau" parodiert Moers Adolf Hitler, was ihm Drohungen aus der rechtsradikalen Szene einbrachte. Für seine Bildergeschichten und Filme erhielt Moers zahlreiche Preise und Auszeichnungen, zum Beispiel 1994 den Adolf-Grimme Preis und 1997 die Goldene Leinwand.
1999 erschien der erste "Zamonien-Roman" mit dem Titel "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär". Moers beschreibt darin den fiktiven Kontinent Zamonien, in dem Fabelwesen wie sprechende Katzen, "Schrecksen" und Haifischmaden, aber auch geniale Wissenschaftler leben. Hildegunst von Mythemnetz ist die Hauptfigur der sechs Abenteuerromane, die voller Anspielungen auf Vorbilder in der klassischen Literatur stecken und die deshalb auch für ein erwachsenes Publikum ein Leservergnügen sind.
Museumsdirektorin Maike Trentin-Meyer blickt optimistisch voraus: "Moers' Werk bietet für jeden etwas: Käpt'n Blaubär ist eine Attraktion für Familien, das 'Kleine Arschloch' für Jugendliche und Erwachsene und Zamonien für lesebegeisterte Erwachsene." Rund um die Ausstellung wird ein vielseitiges Programm aus museumspädagogischen Veranstaltungen, Lesungen, Workshops und Führungen angeboten. Örtliche und regionale Kulturschaffende wie Buchhandlungen, Kulturvereine, Jugendhaus, Kinderkulturkreis, Künstler, Puppenbauer, Stadtbücherei oder VHS werden das Angebot mitgestalten.
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