Junge Talente - Die Mannheimer Sängerin und Songschreiberin Laura Kloos stellt bereits ihr zweites Album vor

"Dann war es kein Hobby mehr"

Von 
Bernd Mand
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Laura Kloos hat einen luftig-leichten Sound kreiert. Am Freitag stellt sie in Mannheim ihr nächstes Album vor.

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Eigentlich ist an allem nur der neunte Geburtstag schuld. Das ist jetzt vielleicht kein wirklich epochaler Einschnitt im Leben der meisten Menschen, vielmehr eine Zeitmarke, die man auf dem Weg eben passieren muss. Für die mittlerweile 20-jährige Laura Kloos allerdings stellten sich die Weichen für ihr weiteres Leben an jenem Ehrentag im Kindesalter. "Zu meinem neunten Geburtstag habe ich eine Gitarre geschenkt bekommen", erzählt die geborene Pirmasenserin. "Und dann habe ich Gitarrenunterricht genommen. Ja, und mit elf, zwölf Jahren habe ich dann angefangen, meine ersten Lieder zu schreiben."

Erste Versuche nennt sie das heute nüchtern. Um Gefühle auszudrücken und so. Laura Kloos macht um ihre Arbeit und vor allem ihr Händchen für wirklich gute Songs kein großes Aufheben. Erzählt von den ersten privaten Konzerten vor der Familie und Freunden in einem Tonfall, in dem andere einem über einer Tasse Kaffee erzählen, dass sie gestern ihr Wohnzimmer gesaugt haben.

Mit beiden Beinen steht die junge Musikerin auf der Erde und bastelt doch federleichte Popsongs, die einem schnell in den Ohren sitzen. "Mittlerweile war es eben so weit gekommen, dass ich Musik auch zu meinem Beruf machen wollte und dann war es eben kein Hobby mehr." 2008 machte Laura Kloos Abitur, im selben Jahr brachte sie ihre erstes Album heraus, im Jahr darauf studierte sie dann an der Mannheimer Popakademie Musikdesign. Gerade hat sie ihre zweite Platte herausgebracht. Auf "Egal wohin" nimmt sie sich in 15 Songs oftmals sanft hauchend ("Sprachlos"), manchmal synthetisch beschwingt ("Topsecret") der Liebe und ihrer Randgebiete an. Das läuft mit präziser Leichtfüßigkeit über die Lautsprecher und lässt fein die Gedanken wippen.

Manchmal schleichen sich Chansonspuren in die Tonspur wie bei "Eisenbahn" oder "Am Meer" und zeigen die starke Erzählstimme der Sängerin aus der Pfalz. Das klingt immer wie eine Mischung aus Annett Louisan und Ina Müller (an den ruhigen Tagen). Und auch ein bisschen Nena schwingt da bisweilen mit. Kleine Rhythmuseinheiten tröpfeln sich hier zum Lied zusammen und schaffen einen Indie-Pop-Klang, der ein bisschen an geradlinige Beatles-Muster und Apple-Werbesongs erinnert, wie zuletzt mit Leslie Feists "1,2,3,4". "Ich habe als Kind im Urlaub meinen ersten Beatles-Song entdeckt. Das war 'All My Lovin'. Und dann hab ich mich daheim hingesetzt und dauernd diesen Song angehört", erzählt Laura Kloos über ihre musikalischen Einflüsse und Vorbilder. "Das hat mich damals sehr geprägt."

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