Diese Geschichte ist ein Märchen, weil natürlich weder Bäume, noch Büsche, Gräser und andere Lebewesen im Wald miteinander sprechen können. Aber stimmt das wirklich? Können sie nicht vielleicht doch? Dieses Märchen ist davon überzeugt, und die zauberhaften Bilder erzählen von seltsamen Begebenheiten. Es geht darum, wie wir Menschen mit der Natur umgehen. Es ist ja ein gewaltiger Unterschied, ob wir wie Leo – einer der beiden Helden dieser Geschichte – den Wald als schönes Zuhause für lebendige Wesen begreifen und uns vorsichtig und rücksichtsvoll darin bewegen, oder ob wir ihn wie sein Bruder Meo als Feindesland verstehen und ihn bekämpfen, ob wir ihn einfach benutzen und zerstören. Das Märchen will Meos Haltung nicht akzeptieren. Es hat Mitleid mit diesem egoistischen Kerl und schenkt ihm die Chance zu lernen. Aber wir erfahren nicht, ob er wirklich begriffen hat, worum es geht, ob er klug geworden ist. Wir müssen die Geschichte selbst weitererzählen, mit Kindern, die sicher begierig den Faden aufnehmen und Meo die Erfahrung gönnen, dass echtes Glück nur möglich ist, wenn auch die Mitlebewesen glücklich sind.
Expertin für Kinderbücher
Gabriele Hoffmann ist Diplom- Pädagogin, Kinderbuch-Expertin und Initiatorin des „Heidelberger Leander“. Hier stellt sie regelmäßig Bücher für Kinder vor.
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