Alte Freundin

Der Film „Wo ist Anne Frank“ gibt Einblicke in das Leben des bekannten jüdischen Mädchens. Und zeigt, dass der Einsatz für Frieden und Toleranz auch heute noch wichtig ist

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Filmszene aus dem Animationsfilm "Wo ist Anne Frank", der am Donnerstag (23.02.2023) in die Kinos kommt. Ari Folman waehlt fuer seine Auseinandersetzung mit Anne Frank und ihrem weltberuehmten Tagebuch eine neue Perspektive. Er erweckt Kitty, die imaginierte Gespraechspartnerin von Anne, zum Leben. Die 13-Jaehrige findet sich auf einmal im Amsterdam der Gegenwart wieder und macht sich auf die Suche nach ihrer Freundin. Dabei stoesst sie auf eine routinierte Erinnerungskultur, die der echten Auseinandersetzung mit dem Vermaechtnis wenig Raum gibt. Damit stoesst der Film die Diskussion um die richtige Form des Gedenkens neu an. (Siehe epd-Filmkritik vom 21.02.2023) ACHTUNG: VEROEFFENTLICHUNG DES FOTOS NUR IM ZUSAMMENHANG MIT BERICHTERSTATTUNG UEBER DEN FILM SECHS WOCHEN NACH START DES FILMS GESTATTET! © epd

Manchmal hat man Geheimnisse und Gedanken, die man am liebsten niemandem außer sich selbst verraten möchte. Solche Gedanken schreiben viele dann in ein privates Tagebuch. So ging es auch Anne Frank, einem jüdischen Mädchen, das im Jahr 1929 in Deutschland geboren wurde.

Schon als kleines Kind musste sie Deutschland verlassen und in die Niederlande flüchten, da sie und ihre Familie von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. In einem Hinterhaus in der Stadt Amsterdam versteckte sie sich jahrelang vor den Verfolgern. Dort begann sie, Tagebuch zu führen.

Anne Frank

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren.

Mit ihren Eltern und ihrer Schwester Margot wanderte sie 1934 aus Deutschland in die Niederlande aus – mit dem Ziel, der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen.

Ab Juli 1942 lebte Anne Frank mit ihrer Familie in einem versteckten Hinterhaus in Amsterdam.

Dort hielt sie ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest, das nach dem Krieg von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht wurde.

Den Film „Wo ist Anne Frank“ könnt ihr zum Beispiel im Heidelberger Kino „Gloria“ anschauen.

Die Geschichte des Films gibt es außerdem auch als Buch, nämlich als Graphic Novel, nachzulesen. Dieses ist im Fischer Verlag erschienen und kostet circa 22 Euro. zrb/red

Dieses Tagebuch wurde sehr bekannt, denn es zeigt, wie viele Ungerechtigkeiten jüdische Familien während des Nationalsozialismus erleben mussten und wie grausam diese Zeit für sie war. Das Tagebuch gehört heute zu den meistgelesenen Büchern der Welt und wurde in über 70 Sprachen übersetzt.

Doch die Zeilen in dem Tagebuch richten sich nicht alle nur an Anne selbst. Manche Seiten hat sie in Briefform an eine erfundene Freundin geschrieben, Kitty. Und genau die erwacht in dem neuen Animationsfilm „Wo ist Anne Frank“ zum Leben.

Auf Annes Spuren

Im Film wacht Kitty plötzlich im modernen Amsterdam auf und sucht ihre gute Freundin Anne und die Familie Frank. Dabei folgt sie Annes Spuren, vom Versteck im Hinterhaus bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Sie trifft auf zahlreiche Gedenktafeln und Ausstellungsstücke, die an Anne Frank und die schreckliche Zeit der Judenverfolgung erinnern sollen.

Als sie in einem Museum das wertvolle Tagebuch von Anne sieht, stiehlt sie es, um ein Andenken an ihre Freundin zu haben. Immer wieder blättert sie durch das Buch. So lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer Annes Geschichte und ihre Gedanken kennen.

Aktuelle Probleme

Während ihrer Reise stößt Kitty auch auf viele aktuelle Probleme. Zum Beispiel trifft sie auf Peter, der eine geheime Unterkunft für Geflüchtete ohne gültige Aufenthaltspapiere betreibt. Und sie sieht, wie Flüchtlingskinder in schlechten Verhältnissen leben müssen. Das nimmt sie sehr mit und erinnert sie an die Geschichte von Anne.

Daraufhin nimmt Kitty sich vor, Annes Ziel in der modernen Welt zu verwirklichen: nämlich Frieden und Toleranz für alle Menschen durchzusetzen.

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