Liebfrauenbrunnkapelle - Baumpflanzaktion am 11. Oktober wird mit einem großen Fest gefeiert

Eine Kaiserlindenallee an der Kapelle

Von 
Diana Seufert
Lesedauer: 

Die Baumreihe an der Werbacher Liebfrauenbrunnkapelle soll bald wieder den Charakter eine Allee vermitteln. Nachdem die morschen Kastanien im Februar gefällt worden waren, sollen am Samstag, 11. Oktober, zehn Kaiserlinden an ihrer Stelle gepflanzt werden.

© Seufert

Werbach. Der Zwiespalt nagt immer noch an Bürgermeister Ottmar Dürr und Werbachs Ortsvorsteherin Birgit Hörner: Das Fällen der alten Rosskastanien an der Liebfrauenbrunnkapelle im Februar schmerzt die beiden heute noch. Deshalb freuen sie sich, dass ab Samstag, 11. Oktober, zehn junge Kaiserlinden als neue Allee gepflanzt werden. Mit einem Fest für die ganze Bevölkerung wird die Aktion gefeiert.

"Wir pflanzen für die Zukunft", wissen Dürr und Hörner, dass dieser besondere Ort nicht nur für die Werbacher wichtig ist. Eine Allee gehöre zur Kirche dazu. "Es liegt vielen etwas an den Bäumen an der Liebfrauenbrunnkapelle", spürt die Ortsvorsteherin eine große Verbundenheit der Besucher. Und viele hätten durch den seit sieben Monaten freien Blick nun auch die Schönheit des schlichten Gotteshauses wieder entdeckt.

Großkronige Bäume

Großkronige, pflegeleichte Bäume sollten an den Kreuzweg gesetzt werden, die zudem noch eine lange Lebensdauer haben. Die Verantwortlichen um Birgit Hörner von der politischen Gemeinde und Hans-Dieter Salm als Vertreter der Pfarrgemeinde haben sich für Kaiserlinden und gegen neue Kastanien entschieden. "Wegen der Miniermotte, die die Blätter der Kastanie schädigt", erläutert Bürgermeister Ottmar Dürr. Bis die Baumkrone der Allee sich schließe, dauere es allerdings einige Jahrzehnte. Auch, weil die Stämme leicht nach außen versetzt eingepflanzt werden.

Rund fünf Meter hoch sind die Stämme, die am Wochenende in die Erde kommen werden. "Bereits am Freitag fangen wir mit dem Ausgraben und Einmessen an", betont die Ortsvorsteherin. Und sie geht davon aus, dass auch schon die ersten Bäume gesetzt werden. "Die Hauptarbeit läuft aber am Samstag."

Eine einmalige Aktion, die der Bevölkerung in Erinnerung bleibt, haben die Verantwortlichen von politischer und Kirchengemeinde geplant. Mit einem Wallfahrtsamt um 9.30 Uhr beginnt die offizielle Pflanzung der Kaiserlindenallee. Anschließend ist ein kleines Ständchen vorgesehen und alle, die Lust haben, dürfen beim Pflanzen helfen. Ein Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen sind ebenfalls vorgesehen. Um 14 Uhr ist eine Andacht zur Segnung der neuen Bäume mit den Pfarrern Hermann Konrad, Hugo Spinner, Thomas Kuhn sowie Diakon Günther Holzhauer unter musikalischer Begleitung des Männergesangvereins Werbach. Im Anschluss werden Bürgermeister Ottmar Dürr und Ortsvorsteherin Birgit Hörner Grußworte sprechen. Zum Festausklang ist um 17 Uhr ein Abschlusssingen mit den Kirchenchören aus Werbach und Werbachhausen.

Für die kleinen Festbesucher hat sich Birgit Hörner etwas Besonderes einfallen lassen. Von den im Frühjahr gefällten Kastanien wurden einige Stämme zurückbehalten. Die Kinder dürfen nun die alten Baumscheiben bemalen.

Beeindruckt sind Bürgermeister und Ortsvorsteherin von der hohen Spendenbereitschaft der Werbacher, aber auch viele Auswärtiger, darunter auch einiger Vereine. Die drei Pfarrer, die in diesem Jahr ein Priesterjubiläum gefeiert hatten, sowie auch Bürgermeister Dürr beteiligten sich ebenfalls mit einem Geldbetrag. Allein im Opferstock, den Christian Freisleben im Frühjahr aus einem morschen Kastanienbaum gebaut hatte, wurde das Geld für drei Bäume gesammelt.

Spenden für die Linden

"Wer einen Baum gespendet hat, soll auf der Spendentafel namentlich erwähnt werden", erklärt Birgit Hörner und dankt auch den vielen anonymen Geldgebern, um die Allee wieder in neuem Licht erscheinen zu lassen.

Ein halbes Jahr lang hatten die Besucher der Kapelle freie Sicht auf das kleine Gotteshaus im Welzbachtal. "Die Akzeptanz der Fällung war bei der Bevölkerung vorhanden", erinnert sich der Rathauschef. Die Sicherheit der Kapellenbesucher sei vorrangig gewesen. Und dass die Bäume morsch, marode und teils hohl waren, sei unbestritten.

Die jungen Bäume werden am Samstag unter der Regie des Werbacher Ortschaftsrats und der fachmännischen Anleitung von Stephan Michel vom Bauhof gesetzt. Ottmar Dürr und Birgit Hörner hoffen nun, dass die zehn Stämme gut anwachsen und bald wieder ein Allee-Charakter vorherrscht.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten