Königshofen. Beim Keep It True ist alles ein bisschen anders. Gut, auch beim Keep It True reisen die Fans ein, zwei Tage vorher an und schlagen ihre Camping-Zelte auf. Das ganze Flair, die Location und die Musik suchen jedoch weit und breit ihres gleichen. Davon sind die Macher, Tarek Maghary aus Lauda und Oliver Weinsheimer aus der Nähe von Würzburg, fest überzeugt.
"Erstens weil diese Bands sonst nirgendwo in Europa auftreten und zweitens, weil wir wie eine große Familie sind, die bei den zwei tollsten Tagen im Jahr einfach nur Spaß hat", unterstreicht Tarek Maghary den einmaligen Charakter des Keep It True in der Königshöfer Tauber-Franken-Halle. Aus ganz Europa, ja sogar aus dem lateinamerikanischen und asiatischen Raum, sind die Metal-Brothers and -Sisters, wie sie Maghary liebevoll nennt, wieder angereist und haben am Freitag und Samstag ein rauschendes Fest gefeiert.
Erweitern wollen die beiden Hauptorganisatoren das Festival nicht. Auch wenn es jedes Jahr komplett ausverkauft ist und sie viel mehr Karten verkaufen könnten. "Die Leute kennen die Tauber-Franken-Halle in- und -auswendig. Die freuen sich schon von weitem, wenn sie das blaue Dach sehen: Jetzt ist wieder Keep It True-Zeit!", kennt er die Beweggründe der vielen internationalen Fans,die jedes Jahr hunderte Kilometer Anreise in Kauf nehmen.
"Wenn wir das Festival jetzt Open-Air machen würden, ginge der familiäre Charakter verloren", glaubt er. Genau das unterscheide das Keep It True von anderen großen Festivals. Egal ob Wacken oder Rock am Ring. "Bei diesen Festivals steht der kommerzielle Gedanke im Vordergrund."
Der Geschmack der Masse werde hier bedient. "Deshalb findet man bei solchen Festivals immer wieder Fans, die einfach nur ein schönes Camping-Wochenende verbringen wollen", sagt er und setzt dagegen: "Wir dagegen wollen unseren Fans etwas Außergewöhnliches bieten."
Doch was sind das für Bands, die sonst nirgendwo in Europa spielen? "Meistens sind es Bands, die in den 80er Jahren groß waren, nur ein, zwei Alben rausgebracht haben und seitdem nie mehr wirklich gespielt haben", erklärt Maghary.
Durch seine guten Kontakte gelinge es Booking-Chef Oliver Weinsheimer jedoch immer wieder "große Juwelen" wiederzuvereinigen und gemeinsam nach Königshofen zu holen.
Sogar die Königshöfer freuen sich mittlerweile auf die Metal-Heads, weiß Tharek Maghary: "Die Hoteliers freuen sich, die Gastronomie freut sich und wir freuen uns." Selbst die Polizei sieht keinen Anlass für verstärkte Präsenz. "Die wissen, dass es bei uns immer friedlich zugeht", sagt Maghary nicht ohne Stolz. Der Wochenend-Report der Polizeidirektion Tauberbischofsheim bestätigt das: Es wird kein einziges besonderes Vorkommnis im Zusammenhang mit dem Festival erwähnt.
Ein bisschen schade findet Maghary allerdings, dass kaum Fans aus der Region kommen. "TBB-Autos wirst du hier kaum sehen." Der Stimmung tut das dennoch keinen Abbruch. Kein Wunder also, dass bei so viel ausgelassener und friedlicher Stimmung jedes Mal 70 bis 80 Prozent der Karten schon ein Jahr im Voraus verkauft werden. "Es ist fast schon wie ein Abo", verrät der von Kopf bis Fuß schwarz gekleidete Tarek Maghary.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/lauda-koenigshofen_artikel,-lauda-koenigshofen-wie-eine-grosse-familie-_arid,342576.html