Übergabe - Personenunterführung unter den Bahngleisen offiziell freigegeben / Projekt verschlingt 9,1 Millionen Euro

Wichtiges Verbindungsstück für Lauda

Von 
Diana Seufert
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Die Anbindung zwischen Tauberstraße und Bahnhofsbereich in Lauda ist fertig. Am Montag wurde die Personenunterführung unter den Gleisen übergeben. © Seufert

Die Personenunterführung am Bahnhof Lauda ist fertig. Bei einer kleinen Feier wurde sie am Montag offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Lauda-Königshofen. Passanten laufen zügig die Treppe am Bahnhof hinunter zu den Gleisen, um ihren Zug noch zu erwischen. Von der anderen Seite der Unterführung sind Radfahrer unterwegs, die in die Innenstadt wollen. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang – seit wenigen Tagen. Denn seit dem Wochenende ist die Personenunterführung unter den Bahngleisen in Lauda „für den Probebetrieb“ offen, wie Bürgermeister Dr. Lukas Braun bei der kleinen Einweihungsfeier am Montag betont. Denn nun ist das Bauwerk auch offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Für den Bürgermeister von Lauda-Königshofen ist es mehr als nur ein Gebilde aus Beton, in vier Fertigsegmentblöcken unter die Gleise geschoben. „Damit wird der Bereich Tauberstraße an die Innenstadt angebunden.“ Für Braun ein eindeutiges Zeichen: „Die Politik glaubt an den Wohn- und Unternehmensstandort Lauda und an den Bahnhaltepunkt.“

Lange haben sich Fußgänger und Radler gedulden müssen. Nach dem Baubeginn im Februar 2019 hätte die Fertigstellung bereits Ende Juni 2020 erfolgen sollen. Doch wegen Problemen bei der Glasverkleidung musste die Eröffnung verschoben werden (wir berichteten). Umso mehr freute sich Braun über die erfolgreiche Umsetzung dieses „wichtigen Verbindungsstücks für Lauda“. Er danke alles Beteiligten an dem mehr als neun Millionen Euro teuren Projekt, besonders der Strabag Rail als ausführendes Unternehmen und Dr. Wolfgang Reinhart für dessen Unterstützung. 6,75 Millionen Euro entfallen dabei auf die Baukosten. Alleine hätte die Kommune das nicht stemmen können. 60 Prozent der Kosten flossen als Zuschuss über die Städtebauförderung. Braun war dankbar für diese „gewaltige Summe“ von Bund und Land. „Das ist gut angelegtes Geld.“

Zufrieden über die Fertigstellung ist auch sein Vorgänger Thomas Maertens. „Das ist ein großer Augenblick. Hier wird eine gute Adresse werden“, ist er von der Entwicklung des Bahnareals überzeugt. „Der Bahnhof wird gestärkt, das wird auf die Stadt ausstrahlen.“ Für Maertens liegt der strategische Vorteil der Kommune nicht nur als logistisches Zentrum im Kreis auf der Hand.

Nächster Schritt im Frühjahr

Der Startschuss für die Umgestaltung des Sanierungsgebiets Bahngelände ist damit gefallen. Als nächster Schritt soll im Frühjahr der Bau des Park+Ride Parkplatzes mit einer Zufahrt von der Inselstraße erfolgen, wie der Gemeinderat bei der anschließenden Sitzung im Rathaussaal einstimmig beschloss. 74 Stellplätze sowie drei Behindertenparkplätze sind dort vorgesehen. Die Parkfläche wird mit einer Treppe sowie barrierefrei mit einer Rampe an die Personenunterführung angeschlossen. Eine Toilettenanlage und Abstellplätze für Fahrräder sind ebenso vorgesehen. Und wenn es nach Oliver Litterer, Sachgebietsleiter Tiefbau und technischer Betriebsleiter Stadtwerke bei der Stadt Lauda-Königshofen geht, soll noch ein Fahrkartenautomat angebracht werden.

Von den Baukosten von 1,8 Millionen Euro übernimmt der Kreis 1,2 Millionen Euro, zusätzlich gibt es eine Förderung über das LGVFG-Programm mit rund 300 000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt liege ebenfalls bei rund 300 000 Euro. Bislang hätten Bund und Land ingesamt 6,6 Millionen Euro in die Sanierung des Bahngeländes investiert, rechnete Bürgermeister Braun vor. Er machte darauf aufmerksam, dass man sich über eine Bewirtschaftung der Parkfläche Gedanken machen muss. Die Stellplätze seien für Reisende gedacht, nicht für Dauerparker.

Damit die Maßnahmen rund um das Sanierungsgebiet „Bahngelände“ umgesetzt werden können, stimmte das Gremium einem Aufstockungsantrag für das Jahr 2021 bei einer Enthaltung zu.

Im Gemeinderat Lauda-Königshofen notiert

Der Bauhof der Stadt Lauda-Königshofen bekommt einen neuen Radbagger. Der Gemeinderat stimmte bei drei Enthaltungen der Beschaffung des Gefährts der Marke Kamatsu zum Preis von 142 396 Euro zu. Den Zuschlag erhält die Firma HBH Baumaschinen aus Königshofen. Der bisherige Radbagger, ein Volvo EW 50, hat ausgedient und soll für 14 500 Euro an HBH Baumaschinen gehen.

Um einem Bürger von Hof Marstadt den Neubau eines Wohnhauses zu ermöglichen, verabschiedete der Gemeinderat eine Außenbereichssatzung. Der Weiler Hof Marstadt gehört zum Stadtteil Messelhausen, liegt planungsrechtlich aber im Außenbereich. Nun möchte ein Einwohner dort auf 550 Quadratmetern ein Haus errichten. Mit der neuen Satzung kann das Grundstück in den bebaubaren Bereich einbezogen werden.

Die Satzung für den Bebauungsplan „Landwirtschaftliche Schuppen“ auf Gemarkung Beckstein hatte das Gremium bereits im Februar beschlossen. Nun standen die Anregungen und Bedenken der Träger öffentlicher Belange auf dem Programm. Danach wurden dem Entwurf des Bebauungsplans sowie die siebte Änderung des Flächennutzungsplans 2010plus bei einer Enthaltung zugestimmt sowie die öffentliche Auslegung beschlossen.

Ohne Diskussion wurde die erste Änderung des Bebauungsplans „Frankenweg“ in Lauda verabschiedet sowie die Anregungen und Bedenken der Träger öffentlicher Belange behandelt. dib

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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