Bildung - Alle weiterführenden Schulen werden an einem Standort in Lauda konzentriert / Konzeption und Planungen der Stadtverwaltung

Künftig ein Campus ab der Klasse 5

Von 
Thomas Schreiner
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Der Wegweiser am Schulzentrum in Lauda muss in naher Zukunft geändert bzw. ergänzt werden. Alle weiterführenden Schulen, also auch die Gemeinschaftsschule, werden in den nächsten Jahren dort auf einem Campus zusammengeführt.

© Thomas Schreiner

Die Stadt Lauda-Königshofen verfolgt ein ehrgeiziges Projekt: Alle weiterführenden Schulen sollen künftig im Schulzentrum in Lauda konzentriert werden.

Lauda-Königshofen. Der demografische Wandel, die Raumsituation in den einzelnen Schulen und nicht zuletzt der Druck auf den Schulträger, in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren, stellen die Stadt Lauda-Königshofen vor wichtige Entscheidungen. Wie geht es mit der Schulentwicklung im Stadtgebiet weiter, wo können vorhandene Ressourcen eventuell besser genutzt werden und wo bestehen Erweiterungsmöglichkeiten? Jetzt gibt es eine Antwort und ein Konzept auf diese Fragen: Die Zusammenlegung der weiterführenden Schulen im Schulzentrum in Lauda sowie die Bündelung der Grundschulen Lauda Süd und Mitte am Standort Stadtmitte. Am Mittwochabend stellten Bürgermeister Thomas Maertens sowie Vertreter des Bau- als auch des Hauptamtes seiner Verwaltung die Planungen öffentlich in der Stadthalle vor.

Knapp 100 Zuhörer, darunter viele Eltern aber auch Lehrkräfte aller in Lauda ansässigen Schulen, erhielten dabei aber nicht nur einen Überblick über die vorgesehenen Entwicklungen, sondern auch einen umfassenden Einblick in die bevorstehenden Sanierungsarbeiten des 1912 errichteten Altbaus der Gemeinschaftsschule Lauda im kommenden Schuljahr.

Die Vorgeschichte

Ausgelöst hatten die jüngsten Planungen, wie Bürgermeister Thomas Maertens eingangs erläuterte, zwei Haushaltsanmeldungen der Schulen für das Haushaltsjahr 2016: Die Erweiterung der Mensa in der Gemeinschaftsschule sowie für Klassenräume in der Realschule. Ein Gespräch mit dem Regierungspräsidium habe daraufhin ergeben, dass eine Erweiterung um 150 Quadratmeter an der Gemeinschaftsschule Stadtmitte nicht möglich sei. Da auch die Renovierung des Altbaus seit Jahren anstehe und dadurch Auslagerungen bzw. eine Umorganisation des Schulbetriebs nötig werde, "ist die Überlegung gereift, eine sinnvolle große Lösung anzustreben, die eine Neuorganisation des Schulstandortes Lauda vorsieht", so Thomas Maertens.

Sehr detailliert und umfangreich schilderte Stadtbaumeister Tobias Blessing die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Altbau der Gemeinschaftsschule in der Stadtmitte (wir berichteten bereits ausführlich in unserer Ausgabe vom 2. Februar).

Karsten Ott vom Hauptamt erläuterte die Auswirkungen auf Schüler und Lehrer. So werden die Klassen 5, 6 und 7 während der einjährigen Renovierung nach Königshofen in die Turmbergschule ausgelagert und die Grundschule Mitte an die Grundschule Süd in Ausweichquartiere (Mietcontainer) verlegt.

Die Klassen 8, 9 und 10 bleiben am Standort Mitte. Dadurch sei die Nutzung der Fachräume gewährleistet. Parallel dazu sollen die Planungen zur Umsetzung eines Raumkonzepts für zu schaffende Neubauten anlaufen. Verfolgt werde dabei, so Ott, die Idee, dass die Realschule und die Gemeinschaftsschule im Schulzentrum künftig Räume gemeinsam nutzen. "Dadurch ergeben sich Einsparungen beim Neubau von Räumen, da die beiden Schulen dann beim Raumprogramm wie eine behandelt werden."

Gleichzeitig solle ein Wettbewerb für Neubauten im Schulzentrum, wie etwa von Fachräumen, Aula, Klassenräumen, eventuell auch Mensa, eingeleitet werden. Wie Bürgermeister Maertens anfügte, werde die Umsetzung der Konzeption rund sechs Jahre dauern.

Bei der anschließenden Fragerunde meldeten sich vor allem Eltern zu Wort, etwa zum organisatorischen Ablauf während der Auslagerung der Klassen 5, 6 und 7 nach Königshofen. Holger Ebert aus Oberlauda hätte sich eine stärkere Berücksichtigung der Grundschulgebäude in Oberlauda und Gerlachsheim gewünscht, wodurch weniger Container hätten angemietet werden müssen.

Hartmut Hummel, Rektor der Gemeinschaftsschule Lauda, sieht die Planungen sehr positiv, denn dadurch würden alle Schüler der Sekundarstufe auf einem Campus zusammengeführt. Er plädierte dafür, dass die Klassenstufen 5, 6 und 7 sogar für mehrere Jahre in Königshofen bleiben sollen.

Weitere Planungen nach Abschluss der Schul-Altbausanierung in der Stadtmitte Lauda

Grundlage des weiteren Vorgehens ist, dass das, was fertig ist, gleich entsprechend genutzt wird. So zieht die Grundschule komplett zum Schuljahr 2018/19 in den dann renovierten Altbau Mitte ein. Die Grundschulen Süd und Mitte werden damit zusammengelegt.

Die Klassen 8,9 und 10 sollen so lange im 60er Jahre Bau in der Stadtmitte bleiben, bis die Fachräume im Schulzentrum fertig sind. Für die Klassen 5, 6 und 7 soll entweder die Übergangslösung der Auslagerung nach Königshofen bestehen bleiben oder sie sollen in die dann freie Grundschule Süd umziehen.

Für die weiteren Planungen ist ein Workshop für das Raumprogramm vorgesehen, das noch 2017 entwickelt werden soll. Anfang 2018 wird dann ein Wettbewerb ausgelobt werden, dessen Ergebnis bis zum Sommer 2018 vorliegen soll. Im Anschluss soll es in die Detailplanung gehen sowie Fragen der Finanzierung und der Bauabschnitte geklärt werden. thos

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