Pater-Alois-Grimm-Schule - Gebürtiger Königheimer und Konrektor der Boxberger Grund- und Werkrealschule übernimmt am 1. August das Amt des Rektors

Für Udo Müller ist Külsheim eine tolle Wahl

Von 
Susanne Marinelli
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Er freut sich nach eigenem Bekunden schon sehr auf seine neuen Aufgaben als Rektor der Külsheimer Pater-Alois-Grimm-Schule: Udo Müller tritt am 1. August die Nachfolge von Joachim Uihlein an.

© Carla Schlör

Külsheim. "Külsheim ist eine tolle Wahl." Die Freude auf seine neuen Aufgaben ist Udo Müller deutlich anzumerken. Am 1. August wird er an der Pater-Alois-Grimm-Schule (PAGS) in der Brunnenstadt die Nachfolge von Joachim Uihlein als Rektor antreten. Der Königheimer, der bislang als Lehrer an der Grund- und Werkrealschule Boxberg unterrichtet und als Konrektor gewirkt hat, steht voll hinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule mitsamt dem "Haus des Lernens". Deshalb ist für ihn klar: "Ich habe mich nicht beworben, um etwas großartig ändern zu wollen. Ich muss nichts Neues erfinden!" Den eingeschlagenen Weg müsse man unter Berücksichtigung der neuen Vorgaben aus dem Bildungsplan fortsetzen.

Beeindruckende Entwicklung

Er beobachte die PAGS schon seit Jahren, bekennt Udo Müller im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Als besonders beeindruckend an der Gemeinschaftsschule bezeichnet er deren Entwicklung und pädagogisches Profil mit seinen einzelnen Bausteinen. Das dort umgesetzte individualisierte und selbstständige Lernen "stimmt mit meinem Verständnis von Pädagogik überein".

Diese Aussage untermauert er mit einem Beispiel aus seiner Tätigkeit in Boxberg. So habe er vor einigen Jahren als Klassenlehrer einer siebten Klasse den Unterricht ähnlich dem im "Haus des Lernens" umgestellt, um stärker auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler eingehen zu können. Denn Ziel sei es, "dass ich jedem Kind gerecht werden muss. Das wünsche ich mir später auch für meine Kinder". Dazu gelte es, die Mädchen und Jungen zu fordern und zu fördern, damit sie einen Fortschritt erzielen. Die anfängliche Skepsis der Eltern sei angesichts der Ergebnisse der Klassenarbeiten relativ schnell verflogen. Diese "haben gemerkt, dass es zum Besten ihrer Kinder ist".

Die Zeit ist reif

Müller betont, in Boxberg mit den Schülern, seinen Kolleginnen und Kollegen sowie Rektorin Birgit Munk gut und gerne zusammengearbeitet zu haben. Gleichzeitig weiß er auch: "Die Zeit ist reif für mich, diesen Schritt zu gehen." Denn nachdem der Antrag der Boxberger Bildungseinrichtung zur Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule abgelehnt wurde, handelt es sich bei der Werkrealschule dort um ein im wahrsten Wortsinn "Auslaufmodell". Seit diesem Schuljahr gibt es keine fünfte Klasse mehr.

Deshalb, erzählt der Königheimer, "habe ich den Entschluss gefasst, mich in Külsheim zu bewerben. Ich habe mich zwei Jahre lang darauf vorbereitet." Dazu sei er nicht nur "inkognito" beim Schulfest im vergangenen Jahr in der Brunnenstadt gewesen. Er nahm auch mit dem Amtsinhaber, Rektor Joachim Uihlein, und Bürgermeister Thomas Schreglmann Kontakt auf. Das sei gut angekommen, ist Müller rückblickend überzeugt: "Schließlich kauft man ja nicht gerne die Katze im Sack."

Aufgefordert, seinen Eindruck von seinem künftigen Arbeitsplatz zu beschreiben, kommt der 41-Jährige über "das ganze Paket" regelrecht ins Schwärmen: "Stadtrat, Bürgermeister, Schulverantwortliche und Eltern hängen alle zusammen und arbeiten hier auch zusammen. Da sehe ich mich gerne drin."

Das gilt sicherlich auch bei künftigen Aktionen zur weiteren Gestaltung des Schulgeländes. Denn Udo Müller sagt über sich selbst: Ich bin auch jemand, der hinlangt."

Das zu hören, freut bestimmt auch den Bürgermeister. Schon jetzt ist er überzeugt, "dass Udo Müller den Schulstandort Külsheim weiterentwickeln wird". Schließlich sei dieser innovativ. Thomas Schreglmann: "Ich habe ein gutes Gefühl!"

Mitspracherecht

Positiv bewertet der Rathauschef das vom Land neu gestaltete Bewerberauswahlverfahren, das dem Schulträger ein Mitspracherecht einräumt. Bei der Kandidatenvorstellung habe er Udo Müller kennengelernt. Als Königheimer Gemeinderat kenne dieser bei schulischen Angelegenheiten auch die kommunale Sichtweise: "Er weiß, dass nicht alles möglich ist. Man kann den Euro nur einmal ausgeben."

Voll des Lobes ist der Bürgermeister für Joachim Uihlein, der die Pater-Alois-Grimm-Schule noch bis zum Ende dieses Schuljahrs leitet und am Donnerstag, 23. Juli, um 17 Uhr im ehemaligen Wirtschaftsgebäude der einstigen Prinz-Eugen-Kaserne feierlich verabschiedet wird. "Unser ,Haus des Lernens' ist sein Kind", bringt er Uihleins Arbeit in den vergangenen Jahren voller Hochachtung auf den Punkt. Dieses wäre ohne Uihlein nicht vorstellbar gewesen. Dieser habe der Schule seinen Stempel aufgedrückt und als Lehrer ganze Generationen von Külsheimern geprägt.

Angesichts der Tatsache, dass Joachim Uihlein 1979 aus der Brembachtalgemeinde nach Külsheim gekommen ist, steht für Thomas Schreglmann außer Frage: "Wir sind mit Schulleitern aus Königheim immer gut gefahren!"

Zur Person: Udo Müller

  • Der neue Rektor der Külsheimer Pater-Alois-Grimm-Schule ist 41 Jahre alt. Er ist verheiratet und Vater einer vierjährigen Tochter und eines dreijährigen Sohns. Die Familie lebt in Königheim, wo Müller sich als Gemeinderat engagiert.
  • Während seiner Ausbildung zum Pädagogen absolvierte er seine Referendarzeit 2003/04 in Hardheim. Studiert hat er die Fächer Sport, Geografie und Geschichte.
  • Seit Sommer 2004 unterrichtet er an der Grund- und Werkrealschule Boxberg. 2008 wurde er mit dem Amt des Konrektors betraut.
  • Nach dem Wortlaut der Müller nun vom Schulamt zugegangenen Bestellungsverfügung tritt er seinen Dienst in Külsheim am 1. August an. su

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