Das Jüdische Museum Creglingen bietet am Samstag, 30. September, 20 Uhr, ein Konzert der Extraklasse.
Creglingen. Unter dem Titel "Hebräische Lieder" präsentiert die ausgebildete klassische und Jazz-Sängerin Esther Lorenz (Hanau) israelitische und spanisch-jüdische Musikkultur. Begleitet wird sie dabei von dem Gitarristen, Komponisten und Lehrer für Gitarre, Musiktheorie und Improvisation, Peter Kuhz (Berlin). Der Abend beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.
"Hebräische Lieder" - das ist eine musikalische Reise durch das Judentum. Sie führt in die biblische Zeit des Segens, den Isaak irrtümlicherweise seinem zweitgeborenen Sohn Jakob zusprach ("V'yiten l'cha"), erzählt von der Sehnsucht König Davids nach Gott, als er sich in der Wüste Juda befand (Psalm 63) und zitiert die Worte zweier Geliebter aus dem Hohelied ("Dodi li").
Sie besingt den "Abend der Rosen" in "Erev shel shoshanim", einem modernen israelischen Liebeslied, das oft auf Hochzeiten gespielt und gesungen wird. Weniger bekannt ist die Musik der sephardischen Juden, die sich nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Südeuropa, in Israel sowie in New York ansiedelten. Erläuterungen über Feiertage und Bräuche, Anekdoten und die berühmte Prise Humor im Judentum vervollständigen dieses musikalische Kaleidoskop, das jüdisches Leben und Fühlen von verschiedenen Seiten beleuchten möchte.
Esther Lorenz erhielt eine klassische Gesangsausbildung in ihrer Heimatstadt Berlin bei Katharina Rasinski und Peter Iljunas (beide Hochschule der Künste), Cullen Maiden (Komische Oper Berlin und Juilliard School New York) sowie im Bereich Jazz-Gesang bei Rachel Gould (Royal Conservatory Den Haag).
Außerdem erhielt sie Unterricht bei Knut Sommer (Hochschule der Künste/Deutsche Oper Berlin) im Fach Dramaturgie und Schauspiel. Nach ihrer Ausbildung im Opernfach erweitere sie ihr Repertoire mit Jazzstandards und arbeitete mit verschiedenen Big-Bands und Combos zusammen. Esther Lorenz' Repertoire umfasst hebräische und sefardische Lieder, Bossa Nova, Bolero Cubano, Jazz-Balladen, Swing der zwanziger bis fünfziger Jahre, Lieder von George Gershwin sowie französische, italienische, irische und schottische Chansons und Folksongs. Peter Kuhz wurde 1960 in Berlin geboren. Im Alter von elf Jahren begann er, klassische Gitarre zu lernen.
Nach der privaten Ausbildung widmete er sich verstärkt auch anderen Stilrichtungen, insbesondere dem Jazz, jüdischer und lateinamerikanischer Musik.
Trotz aller Ausflüge in unterschiedlichste Richtungen blieb das klassische Gitarrenrepertoire immer auch ein wesentlicher Bestandteil seiner Aktivitäten. Er nahm an internationalen Meisterklassen teil. Als Ensemblemusiker arbeitete er unter anderem mit der Deutschen Oper und dem Berliner Ensemble zusammen. Neben seiner Arbeit als solistisch und kammermusikalisch konzertierender Musiker ist er auch als Komponist, Arrangeur und Pädagoge für Gitarre, Musiktheorie und Improvisation tätig. jmc
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