Für die Creglinger Schulen beginnt am 1. August eine neue Zeitrechnung: Grundschule, Werkrealschule und Realschule schließen sich zu einer Verbundschule zusammen.
Creglingen. Wenn sich zum 1. August die drei Creglinger Schulen unter ein gemeinsames Dach begeben, bedeutet das nicht das Ende des dreigliedrigen Schulsystems, denn jede Schule bleibt in ihrer Art bestehen. Aber ein großer Einschnitt ist die neue Organisationsform als Verbundschule für die Schullandschaft des Tauberstädtchens allemal.
Schon seit 2016 stand das Thema auf der Agenda, viele Gespräche wurden im Vorfeld geführt, wie die Rektorin der Realschule, Diana Romen, Konrektor Michael Frank und der Konrektor der Grund- und Werkrealschule, Markus Häfner, im gemeinamen Gespräch mit den FN berichteten. „Uns war wichtig, dass die Kollegen dahinter stehen“, so die Rektorin der Realschule rückblickend. Der lange Prozess habe einen intensiven Austausch ermöglicht, unter anderem auch mit der Schulkonferenz und den Elternbeiräten, wie Michael Frank ergänzte. Am Ende sei das Ganze „auf eine breite Basis gestellt“ worden, bekräftigte Markus Häfner.
Im April 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, beim Regierungspräsidium Stuttgart den Antrag auf Einführung einer Verbundschule zu stellen (wir berichteten). Mit Erfolg, denn Anfang Juli 2020 kam – später als gedacht – grünes Licht aus der Landeshauptstadt. Offiziell startet die Verbundschule nun zum 1. August, praktisch geht es dann am 14. September los, wenn der Unterricht des neuen Schuljahres beginnt. „Man darf keine Wunder erwarten, wir werden zunächst einmal die nötigen Prozesse anstoßen“, sagt die Rektorin mit Blick auf die kurze Zeitspanne bis zum Schuljahresbeginn 2020/2021. „Wir freuen uns, dass wir nun endlich Klarheit haben,“ ergänzt Diana Romen. „Wir haben zwar Respekt vor der Herausforderung, gehen das Ganze aber positiv an“, fügt Michael Frank hinzu. Der Optimismus überwiegt – schließlich haben die Schulen schon in der Vergangenheit gut zusammen gearbeitet, wie Markus Häfner hervorhebt. Für Lehrer, Eltern und Schüler gleichermaßen wichtig: An den unterschiedlichen Schularten wird nicht gerüttelt, das dreigliedrige System bleibt erhalten.
Durch die Verbundschule erhoffen sich die Verantwortlichen zahlreiche Synergieeffekte, die letztlich der Stärkung des Schulstandorts dienen sollen. So wird etwa die Organisation im Ganztagsbereich erleichtert. Auch die Etatmittel sind effektiver einsetzbar und die Stunden- und Raumplanung erfolgt aus einer Hand. Nicht geplant sind dagegen Personalkürzungen, Etatstreichungen oder Stundenreduzierungen. Vielmehr investiert die Stadt bis 2022 weiterhin viel Geld in das Schulzentrum. Eine neue Schule braucht im Grunde auch einen neuen Namen. „Wir machen uns jetzt erst einmal inhaltlich-pädagogisch auf den Weg“, sagt dazu Diana Romen. Im ersten Jahr, das die Rektorin als „Konsolidierungsjahr“ wertet, genießen andere Dinge Vorrang. „Aber klar, irgendwann werden wir auch über die Namensgebung sprechen“.
Verbundschule wird zum 1. August 2020 eingeführt
Zum 31. Juli 2020 werden die Grundschule, Werkrealschule und Realschule aufgelöst und ab 1. August als Verbundschule mit nur einer Schulleitung fortgeführt.
Die Realschule Creglingen verfügte zuletzt über 356 Schüler in 15 Klassen sowie 28 Lehrerinnen und Lehrer. Rektorin ist Diana Romen, Konrektor Michael Frank.
Die Grund- und Werkrealschule wies 219 Schüler auf – 157 in der Grundschule und 62 in der Werkrealschule. Die Grundschule hatte acht Klassen, die Werkrealschule fünf– wobei die fünfte und sechste Klasse kombiniert waren.
Unterrichtet haben in der GWRS insgesamt 19 Lehrerinnen und Lehrer. Die Rektorenstelle war seit 2016 nicht mehr besetzt, geführt wurde die Schule von Konrektor Markus Häfner.
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