Jüdisches Museum - Neue Sonderschau ab 14. Juni

Ausstellung über Feste und Riten

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Thorarollen werden hinter bestickten Vorhängen aufbewahrt.

© Jüd. Museum

Creglingen. Eine neue Sonderausstellung im Jüdischen Museum zeigt unter dem Titel "Was habt ihr da für einen Brauch?" die wichtigsten jüdischen Feste und Riten in großformatigen Farbfotos mit kurzen Texterklärungen. Eröffnet wird die Sonderschau am Mittwoch, 14. Juni, um 19.30 Uhr durch Rabbiner Yehuda Pushkin (Esslingen). Pushkin ist zuständig für die Zweigstellen der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW). Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.

Die Lebensstationen Beschneidung, Bar Mizwa (Feier der Religionsmündigkeit), Eheschließung und Beerdigung werden in der Ausstellung in Bild und Text erläutert. Sie wurde von "Im Dialog", einem evangelischen Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau zusammengestellt.

Die Ausstellung macht mit der Religionspraxis vertraut, die jahrhundertelang in jüdischen Familien in Creglingen, Archshofen, Craintal oder Waldmannshofen ausgeübt worden ist. In den heute noch erhaltenen Synagogengebäuden in Creglingen ("Bistro am Turm") und Archshofen (Kleintierzüchter-Vereinsheim) brannte beispielsweise einst ein ewiges Licht über dem Thoraschrein als traditionelles Symbol des unsterblichen Glaubens Israels.

Der Schrein, in dem die Thorarollen aufbewahrt wurden, war stets durch einen speziellen, sehr kunstvoll bestickten Vorhang verdeckt. An die jüdischen Gemeinden erinnert heute noch der jüdische Friedhof oberhalb von Creglingen. Auf vielen jüdischen Grabsteinen liegen Steinchen, die Besucher dort hingelegt haben. Sie sind Zeichen der Verbundenheit mit den Toten.

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