Boxberg. "Ich bin zufrieden, mir geht es gut." Boxbergs Ehrenbürger und Alt-Bürgermeister Horst Hollenbach kann nach überstandener Krankheit am heutigen Dienstag seinen 70. Geburtstag bei guter Gesundheit feiern.
Nachdem er nach seiner Pensionierung die Amtsstube mit dem Hörsaal getauscht und sich an der Universität in Heidelberg Vorlesungen angehört hatte, hat sein Leben und das seiner Frau Sybille neue Prioritäten erhalten: die mittlerweile sieben Enkelkinder. "Wir genießen es, mit ihnen zusammen zu sein, das älteste ist 22 Jahre, das jüngste vier Monate alt", so Horst Hollenbach im Gespräch mit unserer Zeitung. Deshalb freut es ihn besonders, dass er seinen Jubeltag im engsten Familienkreis in Bad Füssing verbringen kann.
Horst Hollenbach war als Bürgermeister der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt für Boxberg. Nach den Querelen um den Bau der Teststrecke war der kommunale Frieden im Umpfertal doch arg gestört. Durch seine ausgleichende und ruhige, aber geradlinige Art gelang es ihm, die Menschen wieder zusammen und so Boxberg nach vorne zu bringen.
Bestes Beispiel für die positive Entwicklung der Stadt ist das Gewerbegebiet "Seehof" in Windischbuch. Dort arbeiten mittlerweile rund 1000 Menschen. Viele der in Windischbuch ansässigen Firmen sind in ihren Anfangstagen in den von Horst Hollenbach ins Leben gerufenen Gewerbehöfen der Stadt beheimatet gewesen. Für viele eine enorme Erleichterung beim Gang in die Selbstständigkeit. Viele Betriebe zahlen dies nun durch ihre Gewerbesteuer an Boxberg zurück. Toll findet der Jubilar, dass Systemair ein Entwicklungszentrum dort gebaut hat und der Seehof selbst als Herzstück des Areals durch die Buchstelle des Bauernverbandes neues Leben eingehaucht bekam. Auch die Landesanstalt für Schweinezucht sieht er als positiven Faktor für den ländlichen Raum.
Als langjähriges Kreistagsmitglied schaut er ein wenig neidisch auf den Neckar-Odenwald-Kreis. "Eine S-Bahn, die im Ein-Stunden-Takt zwischen Würzburg und Stuttgart verkehrt, mit guten Anbindungen auf der Taubertalachse wäre für den Main-Tauber-Kreis eminent wichtig", bedauert er, dass der Landkreis auf der Schiene etwas abgehängt ist. "Beim Schienenverkehr haben sie uns in Heilbronn vergessen, aber für Windräder sind wir gut genug", macht Hollenbach keinen Hehl daraus, dass ihm die Vielzahl der geplanten Anlagen im Main-Tauber-Kreis und vor allem jene in Waldgebieten, ein Dorn im Auge sind
Aber kommunalpolitische Themen sind nur noch Fußnoten im Leben des ehemaligen Rathauschefs. "Wir leben gern in Boxberg und sind viel zu Fuß in der Natur unterwegs", sagt Hollenbach. Gerade auf Schusters Rappen könne man die Schönheit der Landschaft so richtig erleben. "Und wir finden immer wieder neue Strecken, die uns faszinieren." Auch den Plausch mit den Bürgern bei seinen Spaziergängen im Stadtgebiet oder bei Schwimmbadbesuchen genießt er.
Nach wie vor ist auch sein Interesse an den alten Hochkulturen und dem Alten Testament groß, auch wenn er die Vorlesungen in Heidelberg nur noch selten besucht. Zwei Reisen führten ihn und seine Frau Sybille nach Südamerika und Indien, wo er seinen Wissensdurst vor Ort stillen konnte. Ganz oben auf dem Wunschzettel steht noch ein Trip über Istanbul in den Iran, sozusagen auf den Spuren des alten persischen Reichs. Begeistert haben ihn aber auch die Hansestädte entlang der Ostseeküste.
Der gebürtige Bad Mergentheimer hat aber noch ein Hobby, das er mit vielen anderen im Land teilt: er ist Fußball-Fan. "Ich habe mich riesig über den Gewinn der Europameisterschaft durch unsere Frauen gefreut", sagt er. Aber auch die Spiele der Männer verfolgt er mit großer Begeisterung. Wann immer es ihm die Zeit erlaubt, ist er auch auf den Sportplätzen im Stadtgebiet zu Gast. das Umpfertäler Pokalturnier findet er besonders gut.
Den sicherlich zahlreichen Glückwünschen schließen sich die Fränkischen Nachrichten an.
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