Rat von Fachleuten

„Veganuary“ liegt im Trend

Den Gemüsegarten jetzt planen

Von 
lwg
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Stangenbohnen gehören in einen Gemüsegarten. © LWG

Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze. „Veganuary“ liegt im Trend. Man muss sich nicht vegan ernähren, aber mehr Gemüse im Speiseplan bringt gesundheitliche Vorteile. Gut, wenn man einen eigenen Garten, Gefäße oder Hochbeete hat und dort das Gemüse anbaut. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim raten, den Gemüsegarten jetzt zu planen.

Die ruhigere Zeit im Winter eignet sich gut, um sich intensiv mit dem kommenden Gartenjahr zu beschäftigen. Dies macht Lust auf den Frühling und Sommer im Garten, auf Balkon oder Terrasse.

Gärtner richten Blick schon aufs kommende Jahr

Während der Garten noch in Ruhe liegt, teilweise tief verschneit, richten passionierte Gärtner den Blick auf das kommende Jahr. Nun ist Zeit, den Gemüsegarten zu planen und sich mit Saatgut einzudecken. Gemüsekulturen sind recht kurzlebig, so dass auch die Möglichkeit des Experimentierens und Ausprobieren neuer Sorten besteht. Für den Anbau im eigenen Garten stehen selbstverständlich die beliebtesten Gemüsearten der Familie im Vordergrund. Doch wer Platz hat, ergänzt es mit Spezialitäten oder weniger bekannten Arten.

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dpa
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Hülsenfrüchte liefern pflanzliches Eiweiß und sind deshalb besonders interessant für die fleischlose Ernährung, aber auch wichtig für die Bodenfruchtbarkeit. Im Garten kann man verschiedene Arten und Sorten anbauen: frühe Puffbohnen, zarte Zuckererbsen, verschiedenfarbige Busch- und Stangenbohnen. Aber auch weniger bekannte Hülsenfrüchte wie Edamame (Gemüsesoja) lohnt es anzubauen.

Experimentierfreudige wagen auch den Anbau von Linsen und Kichererbsen.

Man liebt es bunt? Rote Bete sind nicht nur dunkelrot, Möhren nicht nur orange, Bohnen nicht nur grün und Tomaten nicht nur rot. Buntes Gemüse macht mehr Spaß bei der Zubereitung und beim Verzehr. Während Blumen mit ihren Blüten schmücken, machen bunte Früchte die Gemüsepflanzen farbig. Denken sollte man auch an bunten Mangold oder lila Grün- und Chinakohl. Die Sortimentspalette bietet weit mehr Farbigkeit, als man zunächst annehmen mag.

Von Frühjahr bis zum Herbst/Winter frisches Gemüse aus dem Garten – es ist an Saisonalität nicht zu überbieten. Einplanen sollte man deshalb auch schon sehr frühe Arten mit einer kurzen Kulturzeit wie Salate unter Vlies und Radieschen. Dann sind sie bald abgeerntet und bieten Platz für die weiteren Beetnachfolger. Beete, die im August Platz bieten, werden mit Herbstsalaten bepflanzt, bis in den Oktober setzt man Feldsalat in Erdwürfelchen.

Wichtig bei der Planung ist zudem, die Fruchtfolge einzuhalten. Krankheitserreger und Schädlinge vermehren sich im Gartenboden, wenn die gleichen Gemüse oder verwandte Arten zu häufig auf derselben Fläche angebaut werden. Ein nacheinander Pflanzen der verschiedenen Gemüsearten vermindert nicht nur das Krankheits- und Schädlingsrisiko, sondern nutzt auch die Nährstoffe im Boden besser. Die richtige Fruchtfolge bewirkt demzufolge eine Mischkultur in zeitlicher Hinsicht.

Wer selbst Gemüse aussät, sammelt in wenigen Jahren oft viele verschiedene Samentütchen an. Ordnen sollte man diese, bevor man neue kauft. Eine Einteilung kann hilfreich sein. Wenn man Fruchtgemüse aussortiert, da diese meist den Hauptteil der eigenen Aussaat ausmachen, hat man schon etwas Überblick gewonnen. Nicht jedes Saatgut hat die gleiche Keimfähigkeit und Haltbarkeit. Hinweise geben die Aufdrucke auf den Samenpäckchen. Bei geöffneten Tütchen spielt die Lagerung eine große Rolle, um die Keimfähigkeit aufrechtzuerhalten. Wer ganz sichergehen will, kann die Keimfähigkeit durch eine Saatgutprobe prüfen. Dies macht aber nur Sinn, wenn viele Samen vorhanden sind, zum Beispiel bei Möhren.

Jetzt ist auch die Zeit von Saatgutbörsen

Jetzt ist auch die Zeit von Saatgutbörsen. Häufig findet man dort regionale Gemüsearten und -sorten. Wenn man überlegt, im Sommer selbst Samen zu ernten, um die Sorte im nächsten Jahr auszusäen, so macht es nur Sinn mit samenfesten Sorten.

Findet man auf dem Samenpäckchen F1, so handelt es sich um Hybridsorten, deren eigene Nachzucht abgeraten wird. Stöbern sollte man nach Neuheiten, aber auch nach alten Sorten.

Besonders bei Gemüse ist das Angebot sehr groß. In Gartencentern und im Gartenfachhandel kann man sich mit Saatgut eindecken. Viele Firmen bieten einen Online-Verkauf an, um sich rechtzeitig Samen und anderes Zubehör zu bestellen. lwg

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