Landesanstalt für Wein- und Gartenbau Veitshöchheim - Sechs Jahre wurde getestet

Aprikosenmirabelle überzeugt mi Geschmack und Gesundheit

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Hubert Siegler ist zufrieden mit der Entwicklung der Aprikosenmirabellen.

© LWG

Die Aprikosenmirabelle, die eigentlich eine Pflaumenmirabelle ist, begeistert Hubert Siegler von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. "Die Aprimira beschert uns seit fünf Jahren regelmäßig eine überreiche Ernte;" schwärmt der Versuchsingenieur. "Der Baum ist gesund und die großen Früchte mit dem gelborangen Fleisch schmecken aromatisch süß".

Zufällige Entdeckung

Die Aprikosenmirabelle Aprimira, die optisch an eine kleinere, rosagelbe Zwetschge erinnert, verdankt man der zufälligen Entdeckung eines ungewöhnlichen Sämlings im Jahr 1994. Die Natur selbst hatte in der Forschungsanstalt Geisenheim diese Zufallskreuzung aus einer unbekannten Pflaume und der "Mirabelle von Herrenhausen" zuwege gebracht und Obstliebhabern damit eine neue Frucht beschert. Sie gilt als Verbesserung der weit verbreiteten 'Mirabelle von Nancy'.

"Eine innovative Sorte für das 21. Jahrhundert, geeignet für Hausgarten und Erwerbsobstanbau gleichermaßen", ist Siegler nach sechs Testjahren im Versuchsgelände Stutel der LWG überzeugt. Dort wo Aprikosen und Pfirsiche Schwierigkeiten bei Anbau und Ertrag bereiten, sei Aprimira eine wertvolle Alternative. "Denn der robuste Baum toleriert die gefährliche Scharka-Krankheit und ist nicht anfällig für Monilia. Blütenfröste, die bei Pfirsich und Aprikosen ein hohes Risiko darstellen, treffen die Aprimira deutlich seltener", sagt Siegler.

Großes Erntefenster

Aprimira trägt - veredelt auf schwachwachsenden Unterlagen - schon in jungen Jahren reich. Das Erntefenster ist groß: Von Mitte August bis Mitte September lassen sich in Franken reife Früchte pflücken. Das Fruchtfleisch löst sich problemlos vom Stein und bringt es vollreif auf süße 120 Grad Oechsle. Der aromatische Geschmack erinnert im Übrigen tatsächlich an Aprikosen. "Damit ist Aprimira neben dem Frischverzehr gut geeignet für das Zubereiten von Kuchen, Fruchtaufstrichen, Likör, Kompott und Bränden", meint Siegler. Auch das hat sein Team in der LWG ausgiebig ausgetestet.

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