Mannheim. Der Wirtschaftsstandort Mannheim ist attraktiv für ausländische Investoren und hatte im vergangenen Jahr weltweit das größte Wachstum bei ausländischen Direktinvestitionen. Das geht aus einem Ranking von fDi Intelligence hervor, das die 100 besten Städte weltweit listet, und über das die Stadt am Dienstag informiert hat. Mit ausländischen Investitionen von rund 390 Millionen US-Dollar (367 Millionen Euro), die in 15 FDI-Projekte geflossen sind, belegt Mannheim den Spitzenplatz vor Crainova in Rumänien und Baku in Aserbaidschan.
FDI steht für „foreign direct investment“ (Deutsch: ausländische Direktinvestition). fDi Intelligence gehört zur Gruppe des Wirtschaftsmediums „Financial Times“ und bezeichnet sich als weltweit führend bei Lösungen für Investitionsförderung und wirtschaftliche Entwicklung.
Allein zu Roche in Mannheim-Waldhof fließen 160 Millionen Euro
Laut fDi Intelligence beinhalten die Projekte in Mannheim sechs Investitionen von bereits ansässigen ausländischen Investoren. Das sei die höchste Zahl, seit die Statistik im Jahr 2003 erhoben wird. Unter den Investitionen genannt werden die Erweiterung des Standorts des Schweizer Gesundheitskonzerns Roche in Mannheim-Waldhof mit rund 160 Millionen Euro oder die 50 Millionen Euro teure Erweiterung einer Produktionsanlage von Aliaxis, einem belgischen Hersteller von Kunststoffrohrsystemen. Weiteres Geld aus dem Ausland fließt in einen Neubau des südkoreanischen Baumaschinenherstellers Develon an der Autobahn 656 in Friedrichsfeld.
„Die Studie zeigt, dass wir sowohl Investitionen von ausländischen Unternehmen angezogen haben, die schon länger in Mannheim aktiv sind, als auch von Firmen, die ganz neu nach Mannheim kommen. Das belegt die nachhaltig hohe Attraktivität des Standorts Mannheim für Unternehmen“, wird Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Eine zentrale Rolle spielten die hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeiter aus den Hoch- und Berufsschulen sowie die hervorragende Verkehrsanbindung.
„Dieses herausragende Ergebnis ist für uns zusätzlicher Ansporn und eine großartige Motivation, Unternehmerinnen und Unternehmen engagiert bei der Umsetzung ihrer Pläne und Projekte an unserem Standort zu unterstützen“, erklärte Wirtschaftsbürgermeister Thorsten Riehle (SPD).
Diese Standortvorteile machen Mannheim bei Investoren attraktiv
Als Standortvorteile von Mannheim nennen die Unternehmen aus dem Ausland die Verkehrsanbindung auf Straße und Schiene, den Hafen mit verschiedenen Terminals sowie die Nähe zum Frankfurter Flughafen. Im Bereich der Biowissenschaften wird Mannheim und die Umgebung als zentrale Wachstumsregion betrachtet. Elmar Bourdon, stellvertretender Fachbereichsleiter der Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt, hebt außerdem die öffentlichen und privaten Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Mannheim und der Region hervor. Sie seien ein wichtiger Faktor, um ausländische Direktinvestitionen anzuziehen.
Diesen Standortvorteil hat sich laut fDi Intelligence die japanische NEC Corporation zunutze gemacht. Sie hat vor etwa einem Jahr in Mannheim das Tochterunternehmen NEC Bio Therapeutics gegründet, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz an neuen Therapien und Medikamenten im Kampf gegen Krebs und Infektionskrankheiten forscht.
Weitere deutsche Top-Ten-Städte im Ranking sind Stuttgart (4.) und Nürnberg (7.). Bei den Regionen liegt Baden-Württemberg weltweit auf Platz 3 hinter Calabarzon (Philippinen) und Sumatra (Indonesien).
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