Versorgung

Gaspreis in Heidelberg wird deutlich teurer

Stadtwerke prognostizieren Anstieg bis zu 75 Prozent

Von 
Bernhard Zinke
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Heidelberg. Die Kunden der Stadtwerke Heidelberg müssen sich auf deutlich höhere Preise bei Gas, Strom und Fernwärme einstellen. Dies teilten Geschäftsführung und Aufsichtsrat am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit. Demnach steigt der Preis zum 1. Oktober in den Grundversorgungstarifen bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 18 000 Kilowattstunden im Jahr auf rund 3300 Euro. Zum 1. Januar prognostizieren die Stadtwerke einen Preis von rund 5000 Euro. Wahrscheinlich sei eine Preissteigerung von 65 bis 75 Prozent. Dies würde im Vergleich zu den Preisen von 2021 einen Aufschlag von mehr als 200 Prozent bedeuten. Grund sind gestiegene Beschaffungskosten, Umlagen und Netzentgelte.

Etwas geringer fällt der Aufschlag beim Strompreis aus. Hier könnte es in der Grundversorgung zu einem Plus von 40 Prozent kommen, nachdem der Preis wegen der Absenkung der EEG-Umlage zum 1. Juli um 11,5 Prozent gesunken war. Bei der Fernwärme, die zu 50 Prozent aus erneuerbaren Energien und zur anderen Hälfte aus dem Grosskraftwerk Mannheim gespeist wird, rechnen die Stadtwerke mit einem Aufschlag von 50 Prozent.

Oberbürgermeister Eckart Würzner, der zugleich Aufsichtsratschef der Stadtwerke Heidelberg ist, forderte mit Nachdruck einen Preisdeckel bei den Energiepreisen: „Da verdienen sich einige Wenige eine goldene Nase“, sagte er, „diese Preisentwicklung kann ja niemand mehr bezahlen“. Laut Berechnungen der Stadtwerke haben die Kundinnen und Kunden im September bereits 20 Prozent Gas eingespart. bjz

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