Dass die Eventwirtschaft bisher in der Corona-Pandemie schon viele Federn lassen musste, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit viel Kreativität haben alle in dieser Branche versucht, alternative Konzepte – zum Beispiel für zu Hause oder im Freien zu entwickeln. Sie haben mit zahlreichen Aktionen auf ihre Situation aufmerksam gemacht und auch Geduld bewiesen, bis es nun endlich wieder losgehen konnte.
Von der Veranstaltungstechnikerin über den Künstler und Schausteller bis hin zur angegliederten Gastronomie – alle waren und sind gemeinsam betroffen.
Hockenheim nennt sich selbst die Rennstadt. Stadt und Hockenheimring gehören schließlich einfach zusammen – ob Autorennen oder große Veranstaltungen. Auf dem Ring ist zu normalen Zeiten eigentlich immer etwas los – und das wirkt als Publikumsmagnet, der auf die Stadt und sogar die Region abstrahlt.
Als attraktive Kultur- und Tourismusstadt wurde natürlich auch in Schwetzingen eine ganze Branche hart getroffen. Nun freuen sich alle Menschen, die in der Eventbranche oder in Zulieferer-Branchen tätig sind, dass es endlich wieder zahlreiche Veranstaltungen ohne Auflagen gibt.
So war zum Beispiel in Juni das Download-Festival in Hockenheim zu Gast. Das Download zählt seit Jahren zu den beliebtesten britischen Festival-Events, auf dem sich die stärksten und populärsten Rockbands und Metal-Ikonen präsentieren. Jetzt hatte Download Germany mit Metallica am 24. Juni auf dem Hockenheimring Premiere.
Und auch in Schwetzingen ist wieder viel geboten. So lockt das Lichterfest am 23. Juli zahlreiche Menschen in den Schlossgarten. Das aufregende Programm für die ganze Familie bietet alles von Akrobatik über Musik und Comedyprogramm – hier kann das Schlossambiente in ganz neuem Licht bestaunt werden.
Die Hoffnung und Freude in der ganzen Branche sind also groß und alle wünschen sich natürlich, dass es weitergehen kann. Doch der Blick auf die steigenden Infektionszahlen, der nahende Herbst und Winter und die ersten Absagen, die schon jetzt für den Winter eintrudeln, werfen ihre Schatten voraus.
Schon jetzt, um Juli, musste die Weihnachtswunderwelt im Schwetzinger Schlossgarten abgesagt werden. Unter dem Motto „Tauch ein in die Welt der 1000 Lichter“ sollte dieses Jahr vom 25. November bis 30. Dezember im Schwetzinger Schlossgarten die Weihnachtswunderwelt stattfinden. Geplant war eine größere Lichtinstallation, die den Schlossgarten in der Weihnachtszeit in ein Lichtermeer verwandeln sollte. Bunte Lichtshows und beleuchtete Bäume sollten die Installation ergänzen. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen Planungsunsicherheiten insbesondere aufgrund von steigender Kosten für Personal und Technik hat der Kooperationspartner der Staatlichen Schlösser und Gärten entschieden, die Veranstaltung abzusagen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Es steht also zu befürchten, dass die schwierige Zeit für eine ganze Branche und damit auch für die kulturell und aktive Region anhalten wird und dass die Kulturwirtschaft mit all ihren Mitarbeitenden noch nicht ganz aufatmen kann. ho
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