Den Johannitern fehlen die freiwilligen Helfer

Viernheim. Im Rahmen ihrer Sommertour machten Mitglieder des SPD-Unterbezirks Bergstraße in der Regionalgeschäftsstelle der Johanniter (JUH) in Viernheim Station. Dort erhielten die Sozialdemokraten aus erster Hand einen intensiven Einblick in die verschiedenen Aufgabenbereiche des Regionalverbandes Bergstraße-Pfalz. Sie erfuhren aber auch, wo den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfern der Schuh drückt.

Nach Darstellung von Vorstandsmitglied Kai Jugendheimer verfügt der Regionalverband über hauptamtliche Standorte in Viernheim, Ludwigshafen, Trösel und Rimbach. Dazu kommen noch mehrere ehrenamtlich geführte Einrichtungen. Insgesamt gibt es 240 Angestellte und 300 Ehrenamtliche. „Trotz dieser beeindruckenden Zahlen fehlt es bei den sozialen Diensten an Bundesfreiwilligen und Teilnehmern am freiwilligen sozialen Jahr“, stellte Sozialdienstleiterin Andrea Winkler deutliches Desinteresse in den vergangenen Monaten fest. Auch Julia Ludwig, Leiterin des Pflegedienstes, würde sich über mehr Fachkräfte und weitere Helfer freuen. „Die Aufgaben werden schließlich nicht weniger. Man müssen die Berufe in der Pflege und Betreuung einfach lukrativer machen“. Einsatzgebiete wären im Viernheimer Forum der Senioren und im betreuten Wohnen der beiden Pamina-Häuser.

Marius Schmidt, Vorsitzender des Unterbezirks, dessen Stellvertreter Sven Wingerter und Myriam Strein aus der Geschäftsstelle verfolgten gespannt die Ausführungen. „Natürlich müssen hier Lösungen gefunden werden. So sind auch Rentner dazu geeignet, Fahrdienste zu übernehmen und so ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten“, nennt Schmidt eine Alternative, die er aus der eigenen Familie kennt.

Auf das Thema Gewalt gegen Rettungskräfte angesprochen konnten die Verantwortlichen der Johanniter keine Auffälligkeiten oder Vorfälle vermelden. „„Es wird an manchen Einsatzorten schon mal gepöbelt, zu Übergriffen auf unsere Mitarbeiter ist es bisher aber nicht gekommen. In meiner langjährigen Tätigkeit als Rettungssanitäter gab es auf keine Gewalttätigkeiten,“ schildert Jugenheimer den Politikern eigene Erfahrungen.