Wertheim. "Weiter, immer weiter." Dieses, der Fußballersprache entliehene Motto ließe sich leicht auch auf das Thema "familienfreundliche Stadt" anwenden. Ein Ende ist nicht abzusehen. Man habe "den Kreislauf der Weiterentwicklung neu gestartet", sagte Angela Steffan am Dienstagabend bei der fünften Zusammenkunft der Vollversammlung des "Familiennetzwerk Wertheim" im Arkadensaal des Rathauses. Das heißt, ein erster Maßnahmenkatalog mit 30 Punkten ist zwischenzeitlich weitestgehend abgearbeitet, aber es geht "weiter, immer weiter". Im Mittelpunkt des Treffens, zu dem erneut über 70 Interessierte und Engagierte gekommen waren, standen neue Vorschläge (siehe weiteren Artikel), die im April im Gemeinderat beraten und gegebenenfalls auch beschlossen werden sollen.
Beim Blick in die Reihen sprach Oberbürgermeister Stefan Mikulicz in seiner Begrüßung von einer "eingeschworenen Gemeinschaft, die sich einmal im Jahr trifft". Er erinnerte an die Anfänge, die bis in das Jahr 2007 zurückreichen. Damals legte die Stadtverwaltung einen Bericht über den demografischen Wandel und dessen mögliche Auswirkungen auf Wertheim vor. "Seither ist das Handeln und die Steuerung der Stadt am Begriff der Familienfreundlichkeit aufgehängt." Frühzeitig und sensibel habe man die Dinge in die Hand genommen. Es gab eine erste Bestandsaufnahme zur Familienfreundlichkeit, die Einberufung der Familienfachkonferenz und 2010 schließlich die Gründung des Familiennetzwerkes mit damals knapp 60, heute rund 100 Mitgliedern. "Die Kommunalpolitik steht voll hinter all dem Handeln", bescheinigte der Oberbürgermeister dem Gemeinderat und kündigte für die nahe Zukunft die Verbesserung der kommunalen Wohnbauförderung an sowie die Bemühung um die Verleihung des Prädikats "Familienbewusste Kommune".
Jüngstes Mitglied im Familiennetzwerk ist der Freundeskreis "Willkommen in Wertheim", für den Mit-Sprecherin Pamela Nembach Gelegenheit bekam, diesen vorzustellen. Eine gute Vorbereitung sei notwendig, um nicht dann, wenn die ersten Flüchtlinge nach Wertheim kommen, vor vollendeten Tatsachen zu stehen, begründete sie die frühzeitige Gründung des Freundeskreises, der zurzeit über etwa 26 Mitglieder verfügt. "Wir suchen noch Menschen, die sich engagieren wollen."
Flüchtlingsfamilien in Betreuung
Im Augenblick betreue man zwei Familien, die ihre Anschlussunterkunft in Wertheim gefunden haben, berichtete Nembach. "Wir erfahren sehr viel Unterstützung durch die Stadt, durch Sozialverbände und wirtschaftliche Gruppen. Wir sind hochmotiviert, weil wir das Gefühl haben, dass es in Wertheim eine große Bereitschaft gibt, zu helfen."
Wie Angela Steffan, der bei der Stadtverwaltung die Koordinierung des Familiennetzwerkes obliegt, informierte, wurde im November in der Familienfachkonferenz eine weitere Bestandsaufnahme zur Familienfreundlichkeit vorgelegt, die sich auch auf eine Handreichung "Familienfreundliche Kommune" stützte, die von der Familienforschung Baden-Württemberg, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Familie Baden-Württemberg erarbeitet wurde. Darauf basierend seien in zehn Arbeitsfeldern Anregungen und Maßnahmenvorschläge gesammelt und diese im Dezember und Januar in zwei Sitzungen einer Arbeitsgruppe diskutiert worden.
Es folgte die Vorlage der Ergebnisse in der Familienfachkonferenz im Februar und nun die Präsentation in der Vollversammlung des Familiennetzwerkes, ehe dann im April der Gemeinderat an der Reihe ist. ek
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