Lesestart für Flüchtlingskinder - Ehrenamtliche für neues Projekt gesucht

Die Integration durch Bildung fördern

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Für das neue Projekt "Lesestart für Flüchtlingskinder" werden ehrenamtliche Helferinen und Helfer gesucht. Zur Vorbereitung soll im März auch eine kleine Schulung angeboten werden.

© Stiftung Lesen/Andreas Steinbrecher

Wertheim. Lesen und Vorlesen, das Erzählen von Geschichten und das Erleben der deutschen Sprache sind für Flüchtlingsfamilien wichtige Hilfestellungen zur Integration und zur Orientierung im neuen Heimatland. Deshalb hat die Stiftung Lesen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das dreijährige Programm "Lesestart für Flüchtlingskinder" gestartet.

Es zielt speziell auf Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen und soll nun auch in Wertheim umgesetzt werden. Dazu werden noch ehrenamtliche Lesepatinnen und -paten gesucht, wie die Stadtverwaltung Wertheim mitteilt.

Künftig erhalten Kinder bis fünf Jahre in Erstaufnahmeeinrichtungen ein Lesestart-Set mit einem altersgerechten Buch.

Allen Erstaufnahmeeinrichtungen stellt die Stiftung Lesen darüber hinaus in jedem Programmjahr eine Lese- und Medienbox für die Arbeit mit Kindern bis zwölf Jahren zur Verfügung. Flankiert werden diese Maßnahmen durch ein Seminar-Angebot für ehrenamtliche Vorlesepaten und Freiwillige in Erstaufnahmeeinrichtungen, um die Zusammenarbeit von regionalen Akteuren der Leseförderung mit den Erstaufnahmeeinrichtungen zu unterstützen. Für das Programm stellt das Bundesbildungsministerium in den nächsten drei Jahren 2,2 Millionen Euro bereit.

"Wir stehen vor der großen Aufgabe, viele hunderttausend Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen und sie zügig zu integrieren. Integration durch Bildung ist ein wichtiger Schlüssel hierzu. Erstaufnahmeeinrichtungen sind für viele geflüchtete Familien der Ausgangspunkt für ihr Leben in Deutschland. Deshalb setzen wir hier an und vermitteln mit den Lesestart-Sets und regelmäßigen Vorleseangeboten erste Zugänge zu Sprache und Bildung", sagte Bundesbildungsministerin Dr. Johanna Wanka bei Vorstellung des Programms im Dezember.

Die Umsetzung in Wertheim nehmen gemeinsam die Stadtbücherei Wertheim und Martina Ducqué als Multiplikatorin der Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk in die Hand, so die Stadtverwaltung. Vorgesehen ist, dass ehrenamtliche Lesepatinnen und -paten ein- bis zweimal im Monat etwa zweistündige Lese- und Erzählaktionen anbieten.

Ergänzendes Angebot

Es soll sich um ein ergänzendes Angebot zur Kinderbetreuung in der Erstaufnahmeeinrichtung handeln und entweder in den Räumen der Michaelskirche oder im künftigen Begegnungscafé - der ehemaligen Polizeikantine - stattfinden. Dazu werden Lesepaten gesucht, die Freude am Vorlesen und am gemeinsamen Spiel mit Kindern haben. Sie müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

Die notwendigen Materialien werden von der Stiftung Lesen zur Verfügung gestellt. Den Lesepaten wird eine etwa vierstündige Schulung angeboten, die die Grundlagen für den Umgang mit den Materialien vermittelt. Die Schulung findet etwa Mitte März statt, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

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