Lauda. Im Kölner Karneval regiert das sogenannte "Dreigestirn" nur für eine närrische Kampagne: Anders dagegen beim Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETSV) Lauda, bei dem die dreiköpfige geballte Frauenpower mittlerweile bereits seit acht Jahren erfolgreich die Geschicke lenkt. Für weitere 24 Monate bestätigten nun rund 70 Mitglieder jeweils einstimmig die weibliche Führungsspitze in der gut zweistündigen Hauptversammlung, in deren Verlauf in der vereinseigenen Halle neben den fälligen Wahlen noch zahlreiche Ehrungen und vor allem die Berichte der einzelnen Abteilungen dominierten (siehe dazu die Info-Box sowie weiteren Artikel).
Eingestimmt durch das gemeinsam geschmetterte "Badnerlied" und dazwischen durch Vorführungen der Hiphop-Gruppe beziehungsweise der orientalischen Tänzerinnen aufgelockert, hob der stellvertretende Bürgermeister Klaus Vierneisel in seinem Grußwort den Stellenwert eines der größten Vereine im Sportkreis Tauberbischofsheim hervor. Der ETSV Lauda habe auch im zurückliegenden Zeitraum erneut etliche Erfolge errungen, wusste der Repräsentant der Stadt, der den unschätzbaren Beitrag der vielen Ehrenamtlichen würdigte und dem Zusammenschluss eine hervorragende Jugendarbeit bescheinigte.
Nach dem Totengedenken, das unter anderem dem früh verstorbenen Leiter der Tischtennisabteilung, Manfred Hemmrich, galt, erstattete danach die Vorsitzende Anni Miller den Geschäftsbericht für zwei Jahre, wobei sie darauf hinwies, dass sich der nunmehr 110-jährige ETSV dennoch fit, jung und zeitgemäß präsentiere, weshalb man sich einer großen Wertschätzung in weiten Teilen der Sport treibenden Bevölkerung in und um Lauda erfreue. Mit 1381 Mitgliedern, die sich auf die neun Abteilungen Handball, Karate, Leichtathletik, Tai-Jutsu, Tischtennis, Turnen, Schwimmen, Volleyball und Triathlon verteilten, rangiere man nach dem TSV 1863 Tauberbischofsheim an zweiter Stelle im Sportkreis, so die Vorsitzende, die außerdem die speziellen Angebote wie Frauenfitness, Funktionsgymnastik oder die Aqua- und Zumba-Kurse streifte.
Wie Anni Miller betonte, offerierten in den einzelnen Sparten qualifizierte Übungsleiter, Trainer und Betreuer eine attraktive Palette vielfältiger Betätigungen, und zwar weit hinaus über den Breiten- bis hin zum echten Leistungssport auf höchstem Niveau, dokumentiert durch oberste Platzierungen auf nationaler und sogar internationaler Ebene. Auf die zusammen 14 Sitzungen des Gesamtvorstandes in der abgelaufenen Periode überleitend, richtete die erste Frau des Vereins den Blick besonders noch auf den dringend notwendigen Austausch der Fenster in der ETSV-Halle. Spätestens in diesem Sommer sei es soweit, hieß es, ehe Miller kurz die Kooperation mit der Grund- und Werkrealschule Lauda im Schwimmen sowie die stetige Beteiligung am jährlichen Ferienprogramm der Kommune streifte.
Auch beim eben erst beendeten dreitägigen Weinfest habe man sich seitens des ETSV wieder einmal personell stark engagiert, merkte die Vorsitzende an, die damit gleichzeitig zur Mithilfe aufrief, wenn man daran gehe, die ehemaligen Räumlichkeiten der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal im Anschluss an die Halle in ein Vereinsheim umzugestalten. Dieser Wunsch sei bei einer Besichtigung aufgekommen, eine Aufgabe, die eine Renovierung des gesamten Komplexes einschließlich Dach bedinge - aufgrund der Kostenintensität allerdings eingereiht erst nach dem Einbau der neuen Fenster.
Nachdem Anni Miller noch auf das geplante Public Viewing in der Halle zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien aufmerksam gemacht hatte, legte daraufhin die von Beisitzerin Claudia Geier ausdrücklich gelobte Kassiererin Angelika Tolle-Rennebarth per PowerPoint-Präsentation den Finanzbericht für 2012 und 2013 vor, wobei sie die bisherigen Aufwendungen für die energetische Sanierung der ETSV-Halle auf 130 000 Euro bezifferte. Mit den Fenstern kämen noch einmal rund 35 000 Euro hinzu, führte die Schatzmeisterin aus, die ebenso die zugesagten Mittel aus der Sportstätten-Bauförderung nicht unerwähnt ließ. Sie erwarte bei den Einnahmen und Ausgaben in etwa die gleiche Höhe wie zuvor, so Tolle-Rennebarth in ihrem Ausblick auf 2014/15, bevor sie noch ein Nutzungskonzept und einen Plan für den nicht mehr von der Musikschule genutzten Anbau ankündigte.
Der von ihr für seine tatkräftige Mitarbeit gewürdigte Kassenprüfer Helmut Wenz bescheinigte danach auch namens seines Kollegen Michael Geier der Finanzchefin eine einwandfreie Führung der Geschäfte, verbunden mit dem Antrag auf Entlastung, ein Vorschlag, der auf einmütige Zustimmung stieß. Ebenfalls einhellig verliefen die folgenden Wahlen unter Leitung von Heinz-Jürgen Kluger, der dies mit der Aussage "Never change a winning team" kommentierte.
In ihren jeweiligen Ämtern bestätigte man somit für die nächsten zwei Jahre die Vorsitzende Anni Miller, ihre Stellvertreterin Beate Hehn, die Kassiererin Angelika Tolle-Rennebarth sowie den Schriftführer und Pressewart Matthias Götzelmann. Während der Posten des Vergnügungswartes weiterhin unbesetzt blieb, fungieren Conny Gehrig, Christa Kurz, Claudia Geier, Angelika Wöppel und Thomas Götzelmann auch künftig als Beisitzer, vervollständigt durch die Kassenprüfer Michael Geier und Helmut Wenz sowie abgerundet durch die Jugendleiterin Barbara Ludwig.
Die letzten Ausführungen innerhalb der Hauptversammlung gehörten dem Leiter der Abteilung Tischtennis, Christoph Muhr, der die Vorzüge der inzwischen freigeschalteten neuen Webseite des Vereines in das richtige Licht rückte - anzuklicken unter www.etsv-lauda.de. bix
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