Bad Mergentheim. Der Bad Mergentheimer Bahnhofsplatz stand am Samstag ganz im Zeichen des „Tags der Schiene“. Die Westfrankenbahn und die Stadt Bad Mergentheim hatten zu einem Familienfest eingeladen, bei dem die offizielle Einweihung des modernisierten Bahnsteigs 1 im Mittelpunkt stand. Rund 4,7 Millionen Euro sind in die Sanierung und den barrierefreien Ausbau investiert worden.
Noch bevor die ersten Reden gehalten wurden, sorgten die BlackEagles Cheerleader für Stimmung. Mit einer energiegeladenen Vorführung stimmten die Mädchen das Publikum auf den Festtag ein.
Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Denis Kollai, Sprecher der Geschäftsleitung der Westfrankenbahn, eröffneten die Veranstaltung. In seiner Ansprache dankte Glatthaar der Bahn für die Investition in die Infrastruktur, betonte aber auch die anstehenden Aufgaben. „Wir wissen natürlich, dass Sie viel Kritik abkriegen von Fahrgästen; dass Sie immer auch im Zentrum eines mitunter kontroversen Ringens um eine gute und verlässliche Bahn-Anbindung im ländlichen Raum stehen“, sagte er und erinnerte daran, dass Bad Mergentheim als Kur- und Tourismusstandort besonders auf eine funktionierende Mobilitätsdrehscheibe angewiesen sei.
Modernisierten Bahnsteig 1 eingeweiht
„Deshalb vielen Dank für die Modernisierung dieses Bahnsteigs, das war eine wichtige und lange erwartete Investition in unsere Bahn-Infrastruktur“, so Glatthaar weiter. Er machte zugleich deutlich, dass die Erneuerung von Bahnsteig 1 nur ein Anfang sei: „Im Moment drücken wir die Daumen, dass Markelsheim pünktlich fertig wird, und dann warten noch viele wichtige Modernisierungs-Schritte hier in unserer unmittelbaren Umgebung.“ Dabei nannte er unter anderem den Plan den Bahnhofs-Vorplatz einer neuen, barrierefreien und besser verschatteten Neugestaltung zuzuführen.
Ein weiterer Höhepunkt war die Stadtwette, mit der die Westfrankenbahn Bad Mergentheim herausforderte. Mindestens 15 typische „Originale“ sollten in historischen oder charakteristischen Rollen auftreten – von Deutschordensrittern über Schäfer Franz Gehrig, welcher 1826 die erste Heilquelle wiederentdeckte, bis zur verkörperung einer Steinzeit-Frau, die im Taubertal lebte.
Viel Applaus für die „Originale“
Für besondere Stimmung sorgte, dass die „Originale“ nicht nur für das Gruppenfoto antraten, sondern auch ans Mikrofon gingen. Nacheinander stellten sie ihre Rollen vor und erinnerten das Publikum daran, wofür sie in der Geschichte oder im Alltag der Stadt stehen. So bekam die Wette einen humorvollen und zugleich heimatverbundenen Charakter, der von den Besuchern mit viel Applaus bedacht wurde. Die Stadt gewann die Wette mit leichter Hand und damit auch Spielzeugspenden, die den örtlichen Kindergärten und Kitas zugutekommen.
Das Fest bot zahlreiche Attraktionen für die ganze Familie. Ein Zugsimulator, ein Spieleparcour, ein Basketballautomat mit den „TauBears“ und eine Hüpfburg lockten ebenso wie erfrischende Getränke, leckere Kuchen, Torten und Heißgetränke unter Mitwirkung der unmittelbar benachbarten BAGeno und LBV-Bäckerei sowie einen Imbiss-Stand. Wer mit dem Fahrrad zur Veranstaltung kam, kaonnte den Gratis-Wasch-Service fürs Radl nutzen.
Hauptattraktion war jedoch der nostalgische Schienenbus, der mehrfach zwischen Lauda, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim pendelte.
Der „Tag der Schiene“ wird bundesweit seit fünf Jahren am vorletzten Wochenende im September gefeiert. In Bad Mergentheim zeigte die Veranstaltung, dass moderne Bahninfrastruktur, regionale Mobilität und ein buntes Rahmenprogramm viele Menschen in die Stadtmitte locken können.
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