Los Angeles/Ludwigsburg. Der deutsche Regisseur Tobias Eckerlin ist unter den diesjährigen Gewinnern der Studenten-Oscars. Der Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg konnte den begehrten Preis mit seinem animierten Kurzfilm „A Sparrow’s Song“ holen. Die Oscar-Akademie in Los Angeles gab die Preisträger am Mittwoch (Ortszeit) bekannt.
Demnach setzten sich 12 Filme von Nachwuchsregisseuren in dem 52. Studenten-Wettbewerb durch. In diesem Jahr waren mehr als 3.000 Beiträge von knapp 1.000 Studieneinrichtungen aus aller Welt eingegangen. Die Trophäen für die Gewinner-Kurzfilme in insgesamt vier Kategorien werden am 6. Oktober in New York verliehen.
Regisseur Eckerlin arbeitete drei Jahre lang an seinem Film
„A Sparrow‘s Song“ ist gut neun Minuten lang. Die Geschichte spielt in London während des Zweiten Weltkriegs. In dem Film erzählt Tobias Eckerlin, inspiriert von einer wahren Geschichte, von einer verwitweten Luftschutzwartin, die ihre Trauer verarbeitet und einen sterbenden Spatzen findet, den sie zu retten hofft.
Als der Spatz allmählich gesund wird, entsteht eine tiefe Bindung zwischen ihnen, und der Vogel reagiert auf ihr Klavierspiel – sie finden eine gemeinsame Sprache. Während der Luftangriffe bringt die Frau den Spatz zu den Schutzräumen, wo sie auf dem Klavier spielt und der Spatz singt, um die Kinder zu trösten und den Menschen Hoffnung zu geben. Auf diese Weise beginnt sich ihr Leben zu verändern.
Der Regisseur, 1993 in Schwetzingen geboren, hatte drei Jahre lang mit teils mehr als 50 Helferinnen und Helfern am Film gearbeitet. Bevor er an die Filmakademie Baden-Württemberg nach Ludwigsburg ging, machte er an der Technischen Hochschule in Mannheim seinen Master of Arts in Kommunikationsdesign.
Neben „A Sparrow’s Song“ gibt es in der Kurzfilm-Sparte „Animation“ noch zwei weitere Gewinnerfilme von Hochschulen in Frankreich und den USA.
Für die jeweils drei Gewinnerfilme in den Sparten „Narrative/Erzählung“, „Animation“, „Dokumentation“ und „Alternative/Experimental“ bleibt es weiter spannend, denn erst bei der Verleihung im Oktober wird die Reihenfolge der Preise - Gold, Silber oder Bronze - bekanntgegeben. Alle Preisträger können mit ihren Filmen auch in den Kurzfilm-Sparten beim Oscar-Wettbewerb 2026 mitmachen.
Trophäen sollen junge Talente würdigen
Mit den Trophäen ehrt die Akademie seit 1972 Auslands-Regisseure und junge Talente von Filmhochschulen in den USA. Im vorigen Herbst etwa holte der deutsche Nachwuchsregisseur Jens Kevin Georg, Absolvent der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam, den Student Academy Award in Silber für seinen Live-Action-Kurzfilm „Kruste“.
Der Studenten-Oscar hat sich als Sprungbrett für eine Hollywood-Karriere erwiesen. Regisseure wie John Lasseter („Toy Story“), Spike Lee („Malcolm X“), Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) und Cary Fukunaga („Keine Zeit zu sterben“) zählen zu den früheren Preisträgern. dpa
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