Mit dem neuen Logistikzentrum in Bestenheid setzt Brand auf weiteres Wachstum und ein deutliches Zeichen für den Standort Wertheim.
Bestenheid. "Das Brand Logistikzentrum ist ein wichtiger Meilenstein des großen Bauprojekts", machte Dr. Christoph Schöler, Geschäftsführender Gesellschafter von Brand im Rahmen eines Pressegesprächs deutlich. So sichere man auch die Zukunft des Unternehmens, vor allem am Standort in Bestenheid, aber auch weltweit. Der Hersteller innovativer Laborgeräte ist global aktiv und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter in 15 Ländern.
Die Zeichen stehen bei Brand weiterhin auf Wachstum. Ein Teil davon ist das neue Logistikzentrum, das im Herz des Brand-Geländes errichtet wird. Vor wenige Tagen war Spatenstich für das 60 Meter lange und 20 Meter hohe Gebäude, in dem ab April 2018 die gesamte Lagerung von Roh- und Fertigware, die Kommissionierung und der Versand erfolgen sollen.
"Wir bauen im Bestand, im Blick auf Nachhaltigkeit und einer optimalen Nutzung", machte Hans-Walter Kern, Geschäftsführer Logistik und Produktion deutlich. Im März 2016 begannen die Planungen für das Projekt, in das das Familienunternehmen eine deutliche achtstellige Summe investiert. Der Masterplan, den sich Brand gegeben hat, sah vor, den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Deshalb wurde eine bestehende Halle abgerissen und nun durch das neue Logistikzentrum ersetzt. Bereits 2012 entstand ein neues Spritzgusszentrum, bis 2014 erfolgte die Ertüchtigung der Infrastruktur. Durch die zahlreichen Maßnahmen wurde die Werksanlage, die aus den 1980er Jahren stammt, den heutigen Anforderungen mit einer entsprechenden Flexibilität angepasst, ergänzte Dr. Schöler.
Das neue Logistikzentrum wird künftig den Mittelpunkt des Werksgeländes bilden. Im Hochregallager ist Platz für rund 6000 Paletten. "Ein deutliches Plus der Lagerkapazität zu den bisherigen 3500 Paletten", wie Projektleiter Alexander Rudelgast unterstrich. Von der Schraube bis zur Pinzette finden sich im vollautomatischen Kleinteilelager rund 27 000 Stellplätze, die eine effiziente Versorgung von Kunden und Produktion ermöglichen. Dazu wurde auch eine moderne IT-Steuerung angeschafft. Die Kommissionierung und der Versand erfolgen in einem Bestandsgebäude, das aber mittlerweile komplett entkernt worden ist.
Deutlich mehr Lagerkapazität
Auch die Büros sollen näher zusammenrücken. Angegliedert ist an den Neubau ein weiterer Trakt, als Anbau an das bisherige Bürogebäude zur Otto-Schott-Straße, der auch die Kantine beherbergen wird. Eine Passage zur Kommunikation, die "eine Wohlfühlatmosphäre bietet", ist ebenfalls vorgesehen.
Wichtig ist für Hans-Walter Kern, dass alle Produktbereiche mit dem Neubau verbunden werden und sich Mitarbeiter und Material so witterungsunabhängig bewegen können. "Wie bei einem Organismus soll sich alles zusammenfügen", meinte Kern. Und durch das neue Versorgungs- und Steuerungskonzept für die Produktionsbereiche sorge man für kurze Durchlaufzeiten. Eine Art Bahn fahre dann in engen Takten vom Logistikzentrum in die Produktion, bringe die Werkstoffe und nehme die fertigen Teile gleich mit, so dass kein Leerlauf entstehe, verglich Kern das Prinzip mit einem Einkaufswagen. Denn das ehrgeizige Ziel, alle Bestellungen bis 12 Uhr sofort auch auszuliefern, wollte man zu annähernd 100 Prozent erreichen.
Flexibel reagieren
"Die komplette Logistik und Produktion müssen zeitnah auf den unterschiedlichen Bedarf reagieren können", wissen Dr. Schöler und Kern. Flexibilität und Qualität stehen bei ihnen ganz oben.
"Die Investitionen tragen dazu bei, unser Wachstum mit dem bestmöglichen Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter zu unterstützen und so die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu stärken", so Dr. Christoph Schöler. Möglichkeiten und Kapazität für weitere Gebäude, gerade in Sachen Entwicklung und Administration, aber auch für die Ausweitung der Produktion, hat man bei Brand: Auf der gegenüberliegenden Seite des Firmengeländes in der Otto-Schott-Straße besitzt man eine Freifläche zur Erweiterung. Die im Masterplan vorgesehene Bebauung würde dann über einen Gang mit den Bestandsgebäuden verbunden.
"Wir sind auf Wachstum angelegt und wollen langfristig den Standort in Wertheim sichern", betonte Schöler. Dazu zählt für ihn auch die Zahl der Mitarbeiter, denen man auch mit unterschiedlichen flexiblen Arbeitszeitmodellen entgegenkommt. Und mit einer Ausbildungsquote von rund zwölf Prozent kümmert man sich selbst um den Nachwuchs in der Branche. "Wir stellen uns auf einen Zuwachs an Beschäftigten ein", so der Geschäftsführende Gesellschafter. Das künftige Hochregal sei dafür eine wichtige Voraussetzung.
Im April 2018 soll der Umzug des derzeit bei Marktheidenfeld befindlichen externen Lagers erfolgen, Kantine und Büroräume sollen dann ebenfalls bezugsfertig sein. Die komplette Fertigstellung des Brand Logistikzentrums ist dann für Anfang 2019 vorgesehen, zum 70. Firmenjubiläum.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/wertheim_artikel,-wertheim-meilenstein-und-zukunftssicherung-_arid,1044194.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/wertheim.html