Verabschiedung - Rektorin der Gemeinschaftsschule Wertheim tritt in den Ruhestand / Schulamtsdirektor bezeichnet Alice Jäger als überzeugende Führungspersönlichkeit

Den Herausforderungen gestellt

Von 
Elmar Kellner
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An der Gemeinschaftsschule Wertheim endet die Ära von Rektorin Alice Jäger. Gestern wurde sie in den Ruhestand verabschiedet, der am 1. August beginnt.

Wertheim. Der Tag, den, so Konrektorin Elisabeth Thies, „keiner von uns so richtig herbeigesehnt hat“ – gestern war er gekommen: Alice Jäger wurde „in die Freiheit entlassen und wir verlieren eine sehr gute Schulleiterin“.

Den formalen Akt nahm Schulamtsdirektor Alois Schmidt vom Staatlichen Schulamt Künzelsau vor, der Jäger aber nicht nur die Entlassungsurkunde überreichte, sondern auch die vom Ministerpräsidenten unterzeichnete Dankurkunde für 40 Jahre im Schuldienst, verbunden mit einem Tag Sonderurlaub.

Zielstrebig und beharrlich

Dabei beließ es Schmitt aber natürlich nicht. Er zeichnete den Lebens- und Berufsweg der gebürtigen Wertheimerin nach, die motiviert, zielstrebig und beharrlich ihre Visionen und Träume verfolgt habe. Alice Jäger sei eine engagierte, innovative, überzeugende Führungspersönlichkeit, die in sich ruhe, stets besonnen reagiere und immer das Wohl der ganzen Schulgemeinschaft im Blick habe.

Den Herausforderungen gestellt

Bürgermeister Wolfgang Stein würdigte die zu verabschiedende Pädagogin im Namen der Stadt Wertheim als Schulträger. Unter Jägers Leitung habe sich die Schule den Herausforderungen der Zeit gestellt und einen Punkt erreicht, von dem aus man getrost die weiteren Aufgaben angehen könne, sagte Stein. Er betonte die hohe fachliche Kompetenz Jägers, die von Beginn an eine große Verfechterin der Ganztagsschule gewesen sei. Einen Kraftakt habe sie auch bewältigt, als die Umstellung auf die Gemeinschaftsschule erfolgte. „Wenn Sie sich nun in den wohl verdienten Ruhestand verabschieden, lassen Sie ein wohl geordnetes und bestelltes Haus zurück“, sagte der Bürgermeister.

Grüße, verbunden mit den besten Wünschen und Segensworten überbrachten Schuldekanin Cornelia Wetterich und Gemeindereferent Herbert Buhleier. Simone Schott, Rektorin der Otfried-Preußler-Schule, holte für ihren Beitrag alle anwesenden Schulleiterinnen und Schulleiter nach vorne um gemeinsam mit diesen das „Problem“ zu besprechen, dass Alice Jäger fürderhin nicht nur Schule, sondern auch die regelmäßigen Treffen der Schulleiter zu schwänzen gedenke. „Was uns in Wertheim stark gemacht hat war, dass wir immer zusammengehalten haben“, rechnete sie der scheidenden Kollegin als hohen Verdienst an. Mit weiteren Vorstandsmitgliedern von Förderverein und Elternbeirat erinnerten Sven Szabo und Katharina Weidenbach an so manche gemeinsamen Aktionen und Projekte. Sie dankten für die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können und dafür, dass es der Schulleiterin immer wichtig gewesen sei, die Elternvertreter auf dem Laufenden zu halten und mit ihnen auf Augenhöhe zu sprechen.

Großer Arbeitseifer

Alice Jäger habe sie auf ihrem Weg „vom Lehrerküken zur ausgewachsenen Lehrerin begleitet“, umriss Andrea Sommer 13 gemeinsame Jahre an der Schule. Wie ihre Vorredner würdigte auch Sommer den Arbeitseifer der Schulleiterin, der unter anderem daran sichtbar wurde, dass oft noch Abends Licht in ihrem Büro gebrannt habe. Sie habe sich mit Leib und Seele der Schule verschrieben.

Umrahmt wurde die Feier von verschiedenen musikalischen Beiträgen, etwa dem Grundschulchor unter der Leitung von Christiane Böxler, oder der von Lisa Mohr einstudierten Darbietung der zahlenmäßig stark angewachsenen Tanz-AG.

Besonders berührt aber war die scheidende Rektorin vom zweiten Auftritt der Schulband um Burkard Schäffner. Denn hier reihten sich viele ehemalige Schülerinnen ein, die extra für diese Gelegenheit noch einmal an die „Alte Steige“ gekommen waren. Und dafür sagte die sichtlich bewegte Rektorin „ganz, ganz, ganz herzlichen Dank“. Aber nicht nur dafür.

„Es fühlt sich unglaublich gut an“, gestand sie ein, dass die vielen anerkennenden Worte ihr „gut getan haben“. Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Mitarbeiter auf den verschiedensten Ebenen, natürlich die Familie - Alice Jäger stattete vielfach Dank in ihren Schlussworten ab. „Unsere Gemeinschaftsschule ist gut aufgestellt. Zu dieser Schule, lieber Lothar, gratuliere ich Dir herzlich“, wandte sie sich abschließend an ihren Nachfolger, Lothar Fink.

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