Wirtschaftsgymnasium Tauberbischofsheim - Festliche Abschlussfeier mit Übergabe der Abiturzeugnisse sowie der Fachpreise

Mut als Voraussetzung zum "Glücklich sein"

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Barbara Lutz wurde mit dem Scheffelpreis geehrt.

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Tauberbischofsheim. Für 83 Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums Tauberbischofsheim hieß es bei einer von den Schülern selbst gestalteten Feier von der Schule und ihren Lehrern Abschied zu nehmen. Dabei führten die Abiturienten Erwin Miller und Lucas McLaughlin durch das Programm.

Schulleiter Robert Dambach stellte in seiner Rede die Frage: Hat Glück einen Namen? Welche Voraussetzung braucht es, um glücklich zu sein? Er verwies darauf, dass die Bevölkerung der Industrienationen bei einer Umfrage zu ihrem persönlichen Glückzustand die hinteren Plätze der Rangliste aller befragten Länder belegten. Vordere Plätze nahmen hingegen Länder wie Bangladesch oder Aserbeidschan ein. "Weder Wohlstand, noch Reichtum, noch Geschlecht oder Intelligenz entscheiden über unser persönliches Glück", so Dambach. Vielmehr ergebe sich Glück aufgrund der inneren Einstellung.

Betrachte man das, was die Literaten und Philosophen über die Geschichte hinweg als Rat zum "glücklich sein" gegeben haben, so gebe es drei Facetten von "Glück" und "glücklich sein", nämlich dass man die Herausforderungen im Leben annimmt und besteht, dass man nicht Egoismus, sondern soziales Verhalten zum Lebensprinzip macht und dass man optimistisch ist und sich selbst annimmt. Mit dem bestandenen Abitur hätten die Schüler ihren ganz individuellen Glückszugang geschaffen. Nun sollten sie dieses einmalige Glücksgefühl mit in die weitere Zukunft hinübernehmen. "Ich wünsche Euch ganz viel dauerhaftes Glück in Eurem Leben", so Dambach.

Jochen Müssig, Schuldezernent des Main-Tauber-Kreises, schloss sich den Worten des Schulleiters an und hob in seiner Ansprache die Vorzüge des Main-Tauber-Kreises für Ausbildung und Beruf hervor.

Auch der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag von Baden-Württemberg und selbst einst Absolvent des Wirtschaftsgymnasiums, Professor Dr. Wolfgang Reinhart, war gratulierte den Abiturienten. Keine Generation zuvor habe solche Chancen und Möglichkeiten gehabt wie die heutige. Reinhart rief die Schüler dazu auf, dem Land und dem Main-Tauber-Kreis treu zu bleiben: "Wir brauchen Euch junge Leute - das Land Baden-Württemberg bietet vieles an", so seine Worte. Denn Abitur bedeute zum einen, die Verantwortung für sich selbst, zum anderen aber auch, Verantwortung in der Gesellschaft und für die Demokratie zu übernehmen.

Der Rede Reinharts schlossen sich die Grußworte des Bürgermeisters Wolfgang Vockel, der ebenso wie Müssig und Reinhart auf die Vorzüge eines Lebens im Main-Tauber-Kreis hinwies, sowie die des Elternbeiratsvorsitzenden Albrecht Kraft an. Kraft knüpfte an Wolfgang Vockel an, der in seiner Rede erläuterte, dass es im Leben nie zu spät sei, seinen Horizont zu erweitern und etwas völlig anderes zu machen sowie dass jeder den für ihn passenden Weg individuell suchen sollte, um erfolgreich zu sein. Kraft ergänzte dies, indem er die Abiturienten darauf hinwies, dass man nicht sein Leben lang in einem Beruf arbeiten müsse; Hauptsache sei, dass man an dem, was man tut, Freude habe. Im Anschluss an die Grußworte verliehen Frank Knenlein von der Druckerei Knenlein sowie Norbert Prause, Leiter der Personalabteilung der Firma Lauda den Preis des Förderkreises der Wirtschaftsjunioren an Antonia Ettrich. Verbunden ist mit diesem Preis ein vierwöchiges Auslandspraktikum bei der Firma Lauda-Ultracool nahe Barcelona.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete dann die Übergabe der Zeugnisse und der Fachpreise an die Abiturienten. Klassenweise wurden diese von den Stammkurslehrern Kathrin Link, Frau Schlosser-Helbig, Christian Link und Frau Froitzheim an die Schüler ausgehändigt.

Einen Preis für sehr gute Gesamtleistungen erhielten dabei Marte Ruth Dogan (Notenschnitt 1,1), Antonia Ettrich (1,1), Chantal Reinhard (1,2), Lea-Marie Heim (1,3), Marie Schimpf (1,3), Klara Banzer (1,4), Amelie Göbel (1,4), Alica Wolpert (1,4), Rixa Maria Becker (1,5), Sven Dertinger (1,5), Nils Eisenhauer (1,5), Nina Nahm (1,5), Melissa Weber (1,5), Sabrina Kurz (1,6), Jasmin Mücke (1,6), Pauline Sturm (1.6), Marvin Baumann (1,7), Michél Fischer (1,7) sowie Jessica Grill (1,7).

Darüber hinaus erhielten folgende Schüler eine Belobigung: Michelle Bedlewski (1,8), Kira Eifler (1,8), Christopher Frank (1,8), Katharina Löblein (1,8), Barbara Lutz (1,8), Maximilian Müller (1,8), Vanessa Spörer (1,8), Jessica Lucie Abendschein (1,9), Klemens Kronhofmann (1,9), Hanna Mach (1,9), Derya Polat (1,9), Clara Zwerger (1,9), Marius Baumann (2,0), Jonathan von Knobelsdorff-Brenkenhoff (2,0), Lukas Reinhard (2,0) sowie Sebastian Sigmund (2,0).

Fachpreise wurden an Schüler vergeben, die in den einzelnen Fächern eine besonders gute Leistung erzielt haben (siehe Infobox).

Mit der Rede der Scheffelpreisträgerin, Barbara Lutz, endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Lutz griff in ihrer Rede das Thema von Robert Dambach wieder auf und bezog sich auf die Poetry-Slammerin Julia Engelmann, die in einem ihrer Gedichte die Suche nach dem Glück folgendermaßen ausdrückte: "Und lass mal an uns selber glauben, ist mir egal, ob das verrückt ist, und wer genau guckt, sieht, dass Mut auch bloß ein Anagramm von Glück ist". Wenn Mut ein Anagramm von Glück sei, bedeute dies, "dass wir für ein glückliches Leben Mut brauchen, nicht immer den leichteren Weg zu wählen, sondern vielmehr für das kämpfen sollten, was uns gegeben ist: Man sollte Mut haben, Fehler zu machen, Mut haben für seine Werte zu stehen, seine eigene Meinung zu sagen, Mut haben, der zu sein, der man ist". Wenn man das beherzige, könne man seine ganz eigene Lebensgeschichte schreiben. "Wir könnten einen kleinen Teil dazu beitragen, sei es beim Umweltschutz, bei den Menschenrechten, bei einem geeinten Europa." So forderte sie am Ende ihrer Rede die Abiturienten auf: "Lasst uns Geschichten schreiben, an die wir einmal gerne zurückdenken - oder, um es mit den Worten von Julia Engelmann zu sagen: 'Also los, schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen', denn 'eines Tages, Baby, werden wir alt sein (...) und an all die Geschichten denken, die für immer unser sind.'"

Fachpreise verliehen

Für besondere Leistungen in einem Abiturfach wurden Fachpreise an folgende Schüler verliehen:

Deutsch (Scheffelpreis): Barbara Lutz. Wirtschaft: Marte Ruth Dogan. Englisch: Michél Fischer. Spanisch: Antonia Ettrich. Mathematik: Antonia Ettrich. Geschichte mit Gemeinschaftskunde: Klemens Kronhofmann.

Katholische Religionslehre: Hannah Mach. Evangelische Religionslehre: Chantal Reinhard. Ethik: Mediha Sen.

Biologie: Marte Ruth Dogan. Chemie: Nils Eisenhauer. Physik: Klara Banzer. Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Klara Banzer, Marius Baumann, Fabian Pohlink.

Informatik: Maximilian Müller. Wirtschaftsinformatik: Fabian Pohlink. Wirtschaftsgeographie: Lea-Marie Heim. Literatur: Nele Günther. Psychologie: Clara Zwerger.

Sport (weiblich): Chantal Reinhard. Sport (männlich): Henry Hoffmann. Preis für Vereinbarkeit von Leistungssport und Schule: Rico Braun.

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