Tauberbischofsheim. Sehr gut besucht war der „Danke-Abend“ der katholischen Seelsorgeeinheit in Tauberbischofsheim, der ein Dankeschön an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit sein soll. Aus Platzgründen wird jährlich abwechselnd eine andere Gruppe eingeladen. In diesem Jahr waren es neben den Pfarrgemeinderäten und Gemeindeteams und den Vorsitzenden der Gruppen und Gemeinschaften, den Mesnern, dem Seelsorge- und Büroteam und den Leiterinnen der Kindertagesstätten aller acht Pfarreien engagierte Mitglieder aus den Bereichen Hausmeister und Gärtner, Besuchsdienste, Reinigungskräfte und Büchereiteams.
Gewohnheiten ändern
Der Abend begann mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier in der St. Martinskirche, den ein Vorbereitungsteam unter das Jahresthema „Wie sieht´s aus? ... muttig neue Wege gehen“ stellte. Pfarrer Gerhard Hauk ging in seinen Predigtworten auf ein praktisches Beispiel ein, wie man aus Gewohnheit „falsche Wege“ beschreite.
Im Winfriedheim folgte der Danke-Abend, vorbereitet diesmal vom Gemeindeteam St. Markus in Distelhausen. Nach den Begrüßungsworten von Markus Höflein und dem Segenslied von Mathilde Jahnke sorgte Pfarrer Gerhard Hauk mit einem Lied für das gegenseitige Kennenlernen, so dass man schnell wusste, wer aus welcher der eingeladenen Gruppe stammte.
Linie des Zusammenhaltens
Pfarrer Hauk dankte den Anwesenden für ihr Engagement: „Es tut gut so viele ehrenamtliche Helfer in den Gemeinden zu haben“. Gleichzeitig wünschte er sich, dass diese „Linie des Zusammenhaltens“ auch im neuen Jahr fortgesetzt werde.
In seinem Rückblick ging er auch auf die Gründung der Pfarrgemeinderäte vor genau 50 Jahren ein: Er sah dies als sehr gute Erfindung und die Gemeindearbeit habe damit einen großen Aufschwung erfahren. Im Rückblick auf die letzten fünf Jahre seien die Gemeinden weiter zusammengewachsen. Dankbar sei er auch für die gemeinsame Gottesdienstplanung aller acht Pfarreien. Vor fünf Jahren wurden auch erstmals „Gemeindeteams“ gebildet. Ihren Mitgliedern dankte er besonders, geben sie doch der Kirchengemeinde „ein Gesicht“.
Weiter blickte er über den Kirchturm hinaus: dankbar sei er für einen aufgeschlossenen Papst, der viel Hoffnung ausstrahle. Sichtbar seien leider auch immer wieder andere „Ströme“ in seinem Umfeld. Er streifte die Themen der Amazonassynode wie Klimaschutz und Priesteramt.
Vertrauensverlust
Der Missbrauchsskandal habe für viel Vertrauensverlust gesorgt. Erzbischof Stephan Burger, den viele aus seiner Tauberbischofsheimer Kaplanzeit noch kennen, ist seit 2014 Erzbischof und habe gerade in letzter Zeit mit Missbrauchsskandal und Sozialversicherungsproblematik viel Licht und Schatten erleben müssen.
„Maria 2.0“ werde auch in diesem Bistum kontrovers diskutiert, woanders seien jedoch mehr Gräben feststellbar. Man sei miteinander im Gespräch. Mit der „Pastoral 2030“ sei der Erzbischof einen mutigen Schritt gegangen. Bei größer werdenden Kirchengemeinden hoffe er, dass die „Lust auf Glauben“ nicht ausgehe, dass gerade dann Christen gerne miteinander leben.
743 Katholiken weniger
Auch im Dekanat ginge es mit der Präventionsthematik und damit verbunden Führungszeugnissen sowie das Herausheben von „Gutes beim Nachbarn“ viele Akzente, auch mal in den Nachbargemeinden Veranstaltungen kennenzulernen, die bislang unbekannt waren.
Interessant waren die Zahlen für die Seelsorgeeinheit Tauberbischofsheim: In den letzten zehn Jahren wurden es 743 Katholiken weniger. Auch die Zahl der Kommunionkinder sei deutlich gefallen, die Zahl der Taufen aber wiederum fast gleichgeblieben.
Er ging auch auf die Kirchenaustritte ein, konnte auch mit einigen Personen intensiver sprechen. Die Gründe seien höchst unterschiedlich. Erfreulich: die Spenden für Misereor und Adveniat blieben auf einem hohen Niveau und auch die Sternsinger-Ergebnisse seien höchst erfreulich. Viele Menschen schätzten es, wenn der Segen persönlich durch Boten der Kirche, Boten Gottes, gebracht werde.
In der Kirchengemeinde sei er dankbar für die Bildung von Mesnerteams, Blumenschmuckteams und für das Gelingen der Kapellentour, obwohl man ins Auto steigen müsse, um zur entsprechenden Kapelle gegebenenfalls in der Nachbargemeinde zu kommen, Auch in Hof Steinbach sei der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt bestens angenommen worden.
Neue Wege auch bei Erstkommunion und Firmvorbereitung: ihm seien wichtig, die Eltern einladend zu erinnern, dass sie auch eine Verpflichtung haben. Gut angenommen seien die Chorraumgottesdienste in der St. Martinskirche, neben vielen regelmäßigen Teilnehmern kommen auch immer wieder Neue dazu.
Neue FSJ-Stelle
Dankbar, so Hauk, sei er auch für die neue FSJ-Stelle. Mit Lea Vollrath habe man eine junge, kirchlich engagierte Frau gewinnen können. Sie sammelt hier nun Erfahrung und Orientierung mit kirchlichem Leben.
Glauben vertiefen
Im Ausblick ging er auf die „Zeit für Gott“ am 25./26. Januar ein, die „Ewige Anbetung“ in neuer Form. Weiter stünden in der Fastenzeit mit „Blickwechsel“ Glaubensgespräche mit Film, Austausch und Vertiefung an. Nachdem bei den Bibelgesprächen in den vergangenen Jahren zahlreiche Teilnehmer zum Ausdruck brachten, dass man solche intensiven Gespräche fortsetzen sollte, biete das Seelsorgeteam in der Fastenzeit für alle Generationen ein wöchentliches Gesprächstreffen zur Glaubensvertiefung an.
Außerdem werde es einen Workshop Liturgie geben. Damit soll das Augenmerk ganz bewusst auf die österliche Bußzeit und auf Ostern gelenkt werden, um diese Wochen intensiv erleben zu können.
Abschließend warb er dafür, Ideen, Wünsche und Veränderungen einzubringen und miteinander gute Wege zu suchen. bk
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