Kommunikation während Corona - Hirschlandener können ab Dezember alle wichtigen Informationen über ein Netzwerk abrufen

Ein Ort der Begegnung für alle

Von 
Nicola Beier
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Der kleine Ort Hirschlanden führt im Dezember die „Hirschlanden.App“ ein. Das Netzwerk bietet Bürgern die Möglichkeit, schnell und zielgerichtet miteinander zu kommunizieren. © Nicola Beier

In Hirschlanden wird am 1. Dezember die „Hirschlanden.App“ eingeführt. Eine Plattform, auf der alle Dorfbewohner die Möglichkeit bekommen, sich auszutauschen und Informationen zu erhalten.

Hirschlanden. Die Idee für eine Plattform zum Austausch innerhalb der Ortsgemeinschaft hatte Ortsvorsteher Martin Herrmann bereits vor gut einem Jahr. Jedoch wurde das Vorhaben wegen anderer Projekte immer wieder nach hinten verschoben. Erst als der Betreiber der App, das Start-up „Blue Village UG“ über das Projekt „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Hirschlanden aufmerksam wurde, kam das Vorhaben ins Rollen.

Nun ist Hirschlanden eines von nur 20 Pilotdörfern, welches sein eigenes Netzwerk nutzen darf. Die ersten drei Monate kostenlos, wie Herrmann erklärt, danach zu einem geringen Betrag, der den Arbeitsaufwand zur Pflege der App abdeckt. Gerade in Zeiten von Corona sei es wichtig, einen Ort der Begegnung und Kommunikation für alle Dorfbewohner zu schaffen, nachdem das Vereinsleben nun wieder still stehe, so der Ortsvorsteher.

Was ist die „Hirschlanden.App“

Das ist eine Plattform im Internet, welche von Dörfern genutzt werden kann, um den Bürgern wichtige Informationen zukommen zu lassen. Unter www.hirschlanden.app kann jeder die Seite im Internet aufrufen und findet einen digitalen Raum der Begegnung vor. „So haben wir die Möglichkeit das ganze Dorf zeitgemäß zu vernetzen“, erklärt der Ortsvorsteher.

Wie funktioniert das Netzwerk

Die App ist in vier Bereiche unterteilt. Zum einen gibt es die „News“. Hier hat jeder die Möglichkeit, wichtige Informationen für die Gemeinschaft zu veröffentlichen. Beispielsweise wann der nächste Gottesdienst stattfindet oder wann das nächste Mal Altpapier abgeholt wird. Über die Kommentarfunktion können sich die Nutzer untereinander austauschen. Über die Funktion „Marktplatz“ wird die lokale Wirtschaft unterstützt. Dort können Nutzer Produkte anbieten oder suchen und sich so gegenseitig unterstützen. Beispielsweise kann sich der Nachbar hier den Rasenmäher zum Blumen gießen ausleihen.

Unter „Veranstaltungen“ wird die Frage, welches Fest denn als nächstes ansteht, beantwortet. Jeder Verein, jede Gruppe und die Veranstaltungen der Kirche werden dort für alle aktuell angezeigt. Kommentieren wie: „Den Termin merke ich mir, könnt ihr noch Hilfe gebrauchen?“ ist möglich. Der Bereich „Gruppen“ ist speziell für Vereine und Organisationen gedacht. Dort können geschlossene Gruppen gegründet werden, zu denen dann nur bestimmte Nutzer auf Einladung Zugriff haben. So können beispielsweise die Feuerwehr oder die Krabbelgruppe interne Themen besprechen.

Wie meldet man sich an

Jeder Dorfbewohner erhält am kommenden Wochenende einen Flyer, auf dem alles genau erklärt wird. Die Website ist über PC, Laptop, I-Pad oder Handy erreichbar. Zuerst muss auf der Website von jedem Nutzer ein „Account“ erstellt werden. Dies gelingt mit einem exklusiven Zugangscode, der auf dem Flyer zu finden ist. Jeder Nutzer gibt seinen Namen sowie die Mailadresse an und vergibt letztlich noch ein Passwort, dann ist das Profil bereits angelegt.

Wer die Seite auf dem Smartphone aufruft, hat dort noch die Möglichkeit, die App an den Startbildschirm anzufügen und somit einen schnellen Zugriff zu haben.

Welche Vorteile hat der Nutzer

Durch die einfache Handhabung kann jeder die App bedienen und schnell auf wichtige Informationen aus Hirschlanden zugreifen. Als digitales Gegenstück zum Gemeindeblatt findet man alles gebündelt an einem Ort. Zudem sind die Informationen noch schneller veröffentlicht und für alle erreichbar.

„Gerade in Zeiten von Corona fehlt die Kommunikation“, so Herrmann. Durch die App können die Hirschlandener „wieder enger zusammenrücken.“ Außerdem wird der Datenschutz groß geschrieben, weshalb deutsche und europäische Server genutzt werden.

Wo soll es hingehen

„Für den Erfolg des Projekts ist wichtig, dass sehr schnell viele Leute mitmachen“, weiß Herrmann. Allerdings macht er sich da keine großen Sorgen: „Ich bin überzeugt, dass es laufen wird.“ Anfang Januar soll die Plattform dann soweit gefüllt sein, dass dem Austausch nichts mehr im Weg steht.

Und das Projekt hat schon Nachahmer gefunden. Im Gespräch mit Landrat Dr. Achim Brötel hat dieser gegenüber Herrmann Interesse bekundet. So könnte die App auch bald in anderen Dörfern des Kreises verwendet werden. Und auch der Betreiber erklärte, dass über 100 Orte angefragt haben.

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