Wer den Römern einmal einen Blick über die Schulter werfen möchte, kann dazu gerne die Weihnachtsferien nutzen – und bei dem stürmischen Wetter in aller Ruhe das Römermuseum erkunden.
Osterburken. Das Römermuseum präsentiert Funde aus Osterburken und der Region und informiert über die Römer am Limes. Es ist im Management-Plan für die Unesco als „überregionales Museum“ ausgewiesen und dient als „Leuchtturm“ und „Eingangstor“ für Besucher.
Grundstock der ausgestellten Sammlung sind die Funde aus dem nordbadischen Limesgebiet, die alte großherzogliche Sammlung mit am Limes einzigartigen Funden wie der Statuengruppe von der Schneidershecke oder dem Mithras-Altar aus Osterburken.
Im Erdgeschoss wird die Lebensweise der Menschen beiderseits der Grenze vorgestellt, ein Limes teilt die Ausstellung in einen römischen und einen germanischen Teil.
Das Obergeschoss widmet sich der römischen Religion. Am Beginn stehen die Götter aus der griechisch-römischen Mythologie, dargestellt auf einer hinterleuchteten Wand. Von dieser Folie aus entwickeln sich die Facetten römischer Glaubenswelten: Römische Vorstellungen vermischen sich mit keltischen und germanischen Traditionen, am Ende steht das großartige Mithrasrelief als Zeuge eines neuen Kults aus dem Orient.
Im Altbau werden am Beispiel des konservierten Bades das römische Badewesen und ein Nachbau des Beneficiarier-Weihebezirks gezeigt.
Limespark
Im Umfeld des Römermuseums Osterburken ist das Unesco-Welterbe Limes an einigen Stellen im Gelände erhalten und kann besucht werden.
In nur 300 Metern Entfernung vom Museum ist das Kastell Osterburken als Parkanlage erhalten. Die konservierten Mauern und ausgehobenen Gräben des 1892-1910 freigelegten Annexkastells geben ein eindrückliches Bild von der Größe der antiken Wehranlage.
Begehbarer Limesturm
Ein Höhepunkt ist der begehbare Limesturm, etwa ein Kilometer südlich der Stadt weit sichtbar auf der Höhe gelegen. Der Nachbau zeigt den Bauzustand der Grenzanlage im 3. Jahrhundert n. Chr. und lohnt einen Spaziergang. Ein Wachtturm und ein Stück der Limesmauer zeigen die letzte Ausbaustufe des Limes als begehbares 1:1 Modell.
Das Denkmal im Gelände
Im Wald nördlich und südlich von Osterburken ist der Limeswall auf etwa 1000 Metern Länge erhalten. An zwei Stellen wurden die Grundmauern der Wachttürme konserviert, andere Türme sind anhand der Schutthügel im Wald zu entdecken.
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