Einweihung - Bahnhofsumfeld in Niederstetten behindertengerecht neu gestaltet

Fast schon eine unendliche Geschichte

Von 
Detlef Weber
Lesedauer: 

Nicht weniger als vier barrierefreie Haltestellen entlang der Bahnhofstraße sorgen mit behindertengerechten Zu- und Abgängen für die reibungslose Abwicklung des Busverkehrs.

© Detlef Weber

Im Rahmen einer Feier übergab Bürgermeister Rüdiger Zibold vor Ort das neugestaltete Bahnhofsumfeld in Niederstetten offiziell seiner Bestimmung.

Niederstetten. Neben zahlreichen Stadträten, Ortsvorstehern, Vertretern der an der Bauausführung beteiligten Firmen und Ingenieurbüros sowie der in die Gestaltungsprozesse eingebundenen örtlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft und der regionalen Verkehrsbetriebe durfte das Niederstettener Stadtoberhaupt als besonderen Gast MdB Alois Gerig begrüßen.

In seiner Rede ließ Zibold noch einmal die wesentlichsten Eckpunkte der Baugeschichte rund um das altehrwürdige Bahnhofsgebäude Revue passieren.

Von den ersten Planungsideen des Oberstettener Ingenieurbüros Hermann Metzger, verbunden mit dem Ziel des Stadtentwicklungskonzeptes "Niederstetten 2025", die Ortseingänge attraktiver zu gestalten, über das Scheitern des Kaufs auch des Bahnhofsgebäudes aufgrund der horrenden Preisvorstellungen der Deutschen Bahn bis hin zu den Verzögerungen bei der Stilllegung einer Gleisfläche als Voraussetzung für die Verlegung der BAGeno-Schüttgutboxen reichte die fast unendliche Geschichte.

"Was lange währt, wird endlich gut!", so sein zusammenfassendes Fazit zu dem alles in allem letztendlich doch zeitgemäß, umweltfreundlich und behindertengerecht neugestalteten Bahnhofsumfeldes in der Vorbachtalstadt.

Vier Haltestellen entlang der Bahnhofsstraße, eine integrierte Wendemöglichkeit für die Busse sowie 23 Parkplätze, davon drei behindertengerecht, und 17 überdachte Radabstellplätze werden für eine deutliche Entspannung vor allem zu den Verkehrsspitzen beim Schüler- und Pendlertransport sorgen.

Die Gesamtkosten für das Vorzeigeprojekt am Ortseingang von Pfitzingen kommend betrugen 751 000 Euro. Trotz der Landeszuschüsse in Höhe von rund 240 000 Euro musste die Stadt mit fast einer halben Million Euro den größten Batzen der Finanzierung selbst schultern.

Einen leichten Seitenhieb Richtung Westfranken verkniff sich Bürgermeister Zibold nicht. So sei es zumindest wünschenswert, dass die Westfrankenbahn die maroden Bahnsteige vielleicht doch etwas früher als für 2020 in Aussicht gestellt, erneuern lasse. Zusammen mit der anstehenden Sanierung des Bahnhofsgebäudes, das übrigens für weniger als die Hälfte der Preisvorstellungen der Bahn gegenüber der Stadt in Berlin von privater Hand ersteigert wurde, hat das Projekt in diesem Dreiklang zwischen Stadt, Bahn und Bahnhofsbesitzer das Zeug für eine wirklich perfekte Gesamtlösung.

MdB Alois Gerig stellte in seinem kurzen Grußwort fest, dass jeder, der in den ländlichen Raum investiere, sicherlich an dessen Zukunft glaube. Ziel sei es, in diesen Regionen die Infrastruktur voranzutreiben, so Gerig weiter. Sogar eine zumindest ansatzweise Trendumkehr des Wegzugs vom Land in die Städte halte er für möglich.

Ein weiteres Grußwort sprach der planende freie Sachverständige Hermann Metzger des gleichnamigen Ingenieurbüros. Sein besonderer Dank galt ebenfalls allen an der Realisierung der Neugestaltung des Niederstettener Bahnhofsumfeldes Beteiligten.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten